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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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Freund mit telekinetischen Kräften zu haben. Er rieb sich kräftig trocken, bis das Blut wieder pulsierte, und zog sich an. Dann setzte er sich mit dem Handtuch um den Hals auf das steinige Ufer. Judd setzte sich so leise zu ihm, dass Andrew nur am Geruch merkte, dass er nicht mehr allein war.
    »Also«, sagte Judd. »Was willst du jetzt machen?«
    »Was ich die ganze Zeit gemacht habe«, sagte Andrew, und der Wolf knurrte zustimmend. »Ich zeig ihr, dass sie nicht so tun kann, als gäbe es mich nicht, nur weil ich nicht in das Kästchen passe, das sie für den Mann vorgesehen hat, den sie endlich erhört.« Er hätte gern Gefährte gesagt, aber dieser Begriff hatte bei den Gestaltwandlern eine besondere Bedeutung.
    Und obwohl es schmerzte, musste er zugeben, dass es keinen Paarungstanz zwischen ihm und Indigo gab, nichts, das sie im Innersten unweigerlich zu ihm zog und ihm ihre Aufmerksamkeit verschaffte, nicht einmal das. Er hatte nur die eigene Sturheit … und sein Herz.
    Judd seufzte. »Aber das ist nicht deine Stärke.«
    »Willst du mir etwa Tipps geben, wie man Frauen anmacht?« Andrew war fassungslos.
    »Ich habe eine Gefährtin«, stellte Judd in so arrogantem Ton fest, dass Andrew fast das versteckte Lachen überhört hätte. »Und dir gelingt es nicht einmal, die Frau, die du begehrst, ins Bett zu bekommen. An deiner Stelle würde ich also gut zuhören.«
    Andrew zeigte ihm den Mittelfinger, aber sein Wolf stellte die Ohren auf. »Na, dann schieß mal los.«
    »Sienna schließt nicht schnell Freundschaften, sie ist misstrauisch anderen gegenüber. Sie musste so werden, um sich zu schützen, aber von dir lässt sie sich in den Arm nehmen. Weißt du eigentlich, was für ein Riesenschritt das für sie ist?«
    Judd hätte fast eingegriffen, als er das erste Mal gesehen hatte, wie Drew Sienna an sich zog. Er hatte gedacht, Drew täte ihr Gewalt an. Aber kurz bevor er ihm die Knochen gebrochen hatte, hatte Sienna ihre Arme um die Taille des Wolfs gelegt und ihn mit einem schüchternden Lächeln angesehen.
    Das hatte Judd buchstäblich in den Startlöchern gestoppt.
    »Klar weiß ich das«, sagte Drew nun, so zärtlich klang seine Stimme sonst nur, wenn er von seiner Schwester sprach. »Sie hat Kummer. Zum Teufel, wahrscheinlich kann ich besser als jeder andere verstehen, was sie in dieser Sache durchmacht.«
    Judd verfolgte den Gedanken nicht weiter – da braute sich etwas zusammen, aber das hatte noch Zeit. Heute Nacht würde er sich um Drew kümmern. »Wie hast du Sienna dazu bekommen, dir zu vertrauen?«
    »Wie wohl?« Judd spürte das Achselzucken mehr als er es sah, die schweren Regenwolken verdeckten den Mond jetzt vollständig. »Ich habe mit ihr gesprochen.«
    »Und sie mit einem Dutzend Muffins bestochen, mit doppeltem Zuckerüberzug.« Judd erinnerte sich immer noch genau, wie die drei – Sienna, Toby und Walkers Tochter Marlee – zusammengesessen und die Süßigkeiten verschlungen hatten. »Nach einem Tag war nicht einmal mehr ein Krümel übrig, Sienna und die beiden Kinder waren quasi im Zuckerkoma.«
    Ein warmes Lachen von Drew. »Ich hatte gesehen, wie sie ein Foto davon in einer Zeitung betrachtete. Wollte sie milde stimmen.«
    »Wohl auch mit den rosa Blümchen auf der Tür des Wagens, mit dem sie meist zu den Leoparden fährt.«
    »Wasserfarbe«, sagte Drew ohne Reue. »In kaum einer Minute abzuwischen.« Er grinste. »Sie war nur sauer, weil ich ihren Rucksack auch angemalt hatte.«
    Judd konnte nicht anders. Er lachte. Sowohl der Klang als auch das Gefühl waren immer noch neu für ihn. Aber er mochte es, dieses innere Blubbern, wenn sich die Brustmuskeln so ungewohnt weiteten. »Du bist ein Idiot, Drew.«
    Knurren. »Auch wenn meine Schwester einen Narren an deinem Gesicht gefressen hat, werde ich es nicht verschonen.«
    »Dann will ich dich noch einmal fragen: Wie hast du Sienna dazu bekommen, dir zu vertrauen?«
    Offensichtlich irritiert nahm Drew einen Stein auf und warf ihn ins Wasser, dann nahm er den nächsten. »Indigo würde sagen, ich hätte meinen ganzen Charme aufgefahren – Mist!« Er hielt immer noch den Stein in der Hand und starrte Judd an. »Ich bin wirklich ein Idiot.«
    Nachdem er Drew sich selbst überlassen hatte, damit dieser die nächsten Schritte seiner Werbung um Indigo planen konnte, ging Judd nach Hause, küsste seine Gefährtin und versprach ihr, bald wieder zurück zu sein. Brenna zog seinen Kopf zu sich heran und rieb liebevoll ihre Nase an seiner. »Du

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