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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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keine große Überraschung, denn der stille Mediale hatte sich in Bezug auf junge Heißsporne als Genie erwiesen und war nun durch Hawkes ausdrücklichen Befehl derjenige, zu dem man ging, wenn irgendetwas mit den Zehn- bis Dreizehnjährigen los war.
    Was Andrews Aufmerksamkeit fesselte, war die Tatsache, dass Walker ganz dicht bei Lara stand, die kurz davor war, den weit größeren Mann wütend in die Brust zu boxen, wenn Andrew ihre Miene richtig deutete. Walkers Gesichtsausdruck war weniger eindeutig, doch …
    Das Lachen einer Frau. Nah und sehr vertraut.
    Andrew biss die Zähne zusammen, nein, er würde sich nicht umdrehen.
    »Du siehst aus, als hätte dir jemand einen Schlag in den Magen verpasst.« Der Mann, der ihn leise ansprach, war früher ein Schatten gewesen, ein Auftragskiller, den man erst wahrnahm, wenn es schon zu spät war.
    Der Gefährte seiner Schwester lehnte sich neben ihm an die Wand, Andrew seufzte. »Schlimmer.«
    Judds Blick war in den Raum gerichtet – auf das eigenartige Bild, das Lara und sein älterer Bruder boten – seine Worte galten jedoch Andrew. »Soll ich dich lieber allein lassen?«
    Das war der Grund, warum Andrew Judd mochte, obwohl der Kerl es wagte, regelmäßig mit Andrews geliebter kleiner Schwester ins Bett zu steigen. »Nein, aber ich muss aus dem verdammten Raum raus.«
    Judd sagte nichts, er stellte sein Glas ab und ging unauffällig zur Tür. Andrew folgte ihm, die angefangene Flasche Bier ließ er auf einem Tisch stehen. Er würde sich nicht länger quälen. Es war schon immer schlimm gewesen, zu sehen, wie sie sich mit anderen Männern gab, weil sie bei ihm nie so war, aber heute war es unerträglich – denn Riaz konnte ihm wirklich gefährlich werden.
    In sexueller Hinsicht lief nichts zwischen Riaz und Indigo … noch nicht. Das war der entscheidende Punkt. Denn so wie Riaz Indigo ansah und sie ihn, stellten beide Überlegungen in diese Richtung an. Und wenn Andrew nicht auf der Hut war, würden sie vielleicht eine Entscheidung fällen, die ihm das Herz aus dem Leib reißen würde.
    »Hier entlang.« Judd wies mit dem Kopf auf einen Flur, der zu einem selten benutzten Ausgang führte. Sie verließen die Höhle und auch die Weiße Zone in unmittelbarer Nähe, wo die Jungen unbeaufsichtigt spielen durften, schlugen sich in den dichter bewachsenen Wald dahinter. Das Gebiet zwischen der schwer bewachten Weißen Zone und dem nicht minder gesicherten äußeren Rand des Territoriums bot Erwachsenen und Jugendlichen genügend Raum, um zu jagen und für sich zu sein.
    Wie den beiden Männern gerade.
    Judd konnte gut schweigen, aber nach etwa zehn Minuten sprach er Andrew an. »Bei mir könnte ich ja dieses Bedürfnis nach Abgeschiedenheit verstehen, aber du fühlst dich doch wohl in Gesellschaft, bist einer der beliebtesten Wölfe im Rudel.«
    Dahinter verbarg sich eine unausgesprochene Frage.

6
    Andrew hatte noch nie mit jemandem über seine Leidenschaft für Indigo gesprochen, niemals. Er liebte sein Rudel über alles, aber er wollte nicht, dass sie neugierig zusahen, wie er darum kämpfte, um Indigo werben zu dürfen. »Gott im Himmel, wenn Riley mich so sehen würde.« Er hatte seinen Bruder pausenlos wegen Mercy aufgezogen.
    Judd ging weiter, selbst auf dem völlig durchweichten Boden bewegte er sich mit unglaublicher Eleganz. Das war nicht verwunderlich, denn der Telepath verfügte auch über außerordentliche telekinetische Fähigkeiten. Erst nachdem er schon über ein Jahr unter ihnen gelebt hatte, war es ihnen überhaupt aufgefallen. Zweifellos konnte der Mann also Geheimnisse für sich behalten – jedenfalls was den Hauptteil des Rudels anging. »Brenna wirst du es erzählen, nicht wahr?«
    Der Offizier sah ihn nur an.
    »Klar.« Andrew seufzte. »War ja keine Frage.« Und auch kein Grund, die Klappe zu halten – seine Schwester war loyal. Wenn sie unter sich waren, legte sie sich gerne mit ihm an, aber sie würde nie etwas verraten, wenn er sie um Stillschweigen bat.
    »Du brauchst gar nichts zu sagen.« Judds Stimme war ruhig und klar wie die kühle Nacht. »Ich habe die Blicke gesehen, mit denen du Indigo anschaust. Brenna ebenfalls.«
    »Mist.« Der liebevolle Spott des Rudels konnte im Augenblick mehr schaden als nutzen, da Indigo doch so vehement darauf bestand, eine Grenze zwischen ihnen zu ziehen. »Merkt man das so deutlich?«
    »Nein.« Sie gingen weiter. »Aber wir sind … eine Familie.« Gefühle offen zu zeigen, war immer noch schwierig für

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