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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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dominanter Mann. Und sein nicht gerade geringer Stolz würde es ihm verbieten, sich ihr noch einmal zu nähern, nun, da sie sich so offen – und öffentlich – für einen anderen entschieden hatte.
    Keine Fossilien mehr und kein süßer Nachtisch, keine geraubten Küsse, keine Wettkämpfe und kein Drew. Die Steine in ihrem Herzen wurden zu Eisklumpen, sie wandte sich zur Höhle und wollte der schon schwindenden Witterung folgen.
    »Fantastisch!« Ein Rudelgefährte schlug ihr auf den Rücken. »Wusste ja, dass du schnell bist, aber das hat mich umgehauen.«
    Es gab keine Möglichkeit, sich unauffällig zurückzuziehen, die Gefährten standen zu dicht beieinander – und sie hätte auch nicht gewusst, was sie Drew hätte sagen sollen, wenn sie vor ihm gestanden hätte. Denn die Entscheidung, die sie gefällt hatte, war richtig gewesen. Vollkommen richtig.
    Nachdem er beobachtet hatte, wie Riaz und Indigo zum Essen abgefahren waren, nahm Andrew seinen leichten Rucksack und ging zu Hawke ins Büro. Der Leitwolf stand an der Wand und setzte Markierungen auf die Karte des Territoriums. »Drew«, sagte er und sah ihn scharf an. »Was willst du?«
    »Dienstfrei, heute Abend und morgen.« Gepresst klang es, Andrews Kehle war wie zugeschnürt.
    Hawke runzelte die Stirn. »Uns fehlen bereits Leute, weil Eli und Yuki mit Sakura morgen nach Disneyland fahren. Und vor einer Stunde sind Sing-Liu und D’Arn für ein paar Tage zu Lius Eltern aufgebrochen.«
    »Eine Nacht und einen Tag«, wiederholte Andrew. Mehr Worte zu machen, wagte er nicht.
    Hawkes blassblaue Augen bohrten sich tief in die seinen, winzige Fältchen erschienen in den Augenwinkeln. »Dann geh«, sagte der Leitwolf schließlich. »Und falls du Unterstützung brauchst, sei nicht so blöd und versuche, allein klarzukommen, sondern ruf mich an.«
    Das Rudel war eine Einheit. War die Familie.
    Das wusste Andrew, aber jetzt wollte er nur noch allein sein. Es tat so verdammt weh, dass Indigo einen anderen vorgezogen hatte. Dennoch hätte er sie wahrscheinlich weiter umworben und Riaz zum Kampf gefordert, wenn er nicht gesehen hätte, wie ihr Gesicht während des Laufs geleuchtet hatte, wie sie danach vor Glück gelacht hatte.
    Riaz machte sie glücklich.
    Wirklich und wahrhaftig, ohne die Sorgen und den Ärger, den Andrews Werbung ihr bereitet hatte.
    Und obwohl der Wolf heftig an seiner Haut kratzte, würde sich Andrew eher selbst die Kehle aufschlitzen, als Indigos Glück zu zerstören – was unweigerlich passieren würde, sobald er sah, wie sie den anderen anfasste. Deshalb musste er fort, musste seine Gefühle wieder zu beherrschen lernen, damit er nicht seine kämpferischen Fähigkeiten nutzte, um Wolfsblut zu vergießen.
    Die meisten vergaßen, dass ein Fährtensucher nicht nur wild gewordene Gestaltwandler aufspürte, sondern sie auch gegebenenfalls tötete. Andrew vergaß es nie. Deshalb würde er sich nicht eher verwandeln, bis er wieder mit sich im Reinen war – er traute dem primitiveren Wolf nicht über den Weg.
    Ohne ein weiteres Wort verließ er das Büro und lief mit gesenktem Kopf durch die Höhle. Mit seiner ganzen Haltung gab er zu verstehen, dass er in Ruhe gelassen werden wollte.
    Aber er hatte nicht mit Ben gerechnet.
    Der Fünfjährige begegnete ihm an einer Ecke und schlang die Arme um Drews Beine. »Drew!« Das kleine Gesicht strahlte ihn an, vollkommenes Vertrauen lag in den dunkelbraunen Augen.
    Andrew konnte ihm genauso wenig den Spaß verderben, wie er Indigo aus seinem Herzen reißen konnte. »Mr Ben.« Er hob den bezaubernden kleinen Jungen hoch und schwenkte ihn kopfüber in der Luft.
    Bens begeistertes Lachen erregte die Aufmerksamkeit vorbeieilender Gefährten und zauberte ein Lächeln auf ihre Gesichter. Andrew lächelte auch, aber sein Vergnügen verwandelte sich gleich weder in Ernst. Er nahm den Jungen auf die Arme und bemerkte den weichen Fleecepyjama. »Ist nicht längst Schlafenszeit?« Er lenkte seine Schritte zu der Wohnung von Bens Familie.
    Ben nickte und legte den Arm mit einer kameradschaftlichen Geste um Andrews Hals. »Bringst du mich zurück?«
    »Aber sicher.«
    Ben seufzte, dann legte er seinen Kopf an Andrews Hals und wartete geduldig, bis sie die offene Wohnungstür erreicht hatten. »Klopf-klopf«, sagte Andrew. »Ich bringe einen Flüchtling.«
    Bens Mutter Ava kam kopfschüttelnd auf den Flur. »Na, du Ausreißer. Ich dachte, du bist im Bett.« Sie nahm ihn Andrew ab und lächelte dabei genauso offen wie ihr

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