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Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut

Titel: Wilde Glut - Singh, N: Wilde Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nalini Singh
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nach hinten, konnte sich aber mit den Händen auffangen.
    Andrews Wolf feuerte sie an, drängte sie, aufzustehen. Was sie auch tat.
    Aber Riaz rutschte hinunter.
    Indigo wandte sich um. Sie lachte, ihre Wölfin hatte offensichtlich jede Menge Spaß. Andrew erstarrte. Ihre Augen, diese Freude … Er musste schlucken, zwang sich aber weiter zuzuschauen, als Riaz den Aufstieg bewältigte und sich zusammen mit Indigo über einen mit Wasser gefüllten Graben schwang. Dann griffen sie im selben Augenblick nach den Stangen des ›Dschungel-Käfigs‹, der schon vielen Wölfen zum Verhängnis geworden war.
    Die miteinander verschränkten Teile wurden vor jedem Lauf in eine andere Reihenfolge gebracht und waren in ihrer Bewegung schwer einzuschätzen – außerdem gab es mehr als genug Falltüren. Indigo erwischte eine und fluchte lauthals, als sie zu Boden fiel und wieder an den Anfang des verzwickten Stahlgebildes zurückkehren musste. Dieses Mal gelang es ihr, sich auf das Dach zu schwingen und mit flinken, sicheren Schritten ihren Weg fortzusetzen. Riaz war schon weiter vorn, fluchte aber mächtig, als die Stangen nachgaben und er ebenfalls fast stürzte.
    Er fing sich gerade noch, aber die kleine Verzögerung hatte Indigo genügend Zeit verschafft aufzuholen, sodass sie den Käfig Seite an Seite verließen und in die unterirdischen Röhren krabbelten, die sowohl Schnelligkeit als auch Kraft verlangten. Riaz war als Erster wieder draußen, aber Indigo konnte schneller laufen. Nach der letzten Kurve flog sie geradezu an ihm vorbei zum Ziel.
    Lachend ließ sie sich hinter der Linie auf den Boden fallen. »Wohl zu viel Baguette gegessen.« Sie drohte ihm mit dem Finger.
    Schwer atmend stützte sich Riaz mit den Händen auf seine Knie. »Du bist schneller geworden, seit wir das letzte Mal gegeneinander angetreten sind.«
    Er musste nicht noch einmal betonen, dass sie eine gemeinsame Vergangenheit hatten, die beiläufige Bemerkung schmerzte Andrew auch so schon genug. Riaz hielt Indigo die Hand hin, und sie ließ sich von ihm hochziehen. Kein Zögern, keine Sorgen um Dominanz – sie waren gleichgestellt und fühlten sich wohl damit.
    Mit Andrew würde es für Indigo nie so sein.
    Alle klatschten und gratulierten den beiden – sie hatten den Parcours unglaublich schnell hinter sich gebracht. Andrew hielt sich zurück, seine Augen lagen auf Indigos leuchtendem Antlitz. Trotz der Schlammspritzer auf Haut, Haar und Kleidung sah sie fantastisch aus. Einfach überwältigend. Aber nicht er war es, der einen solch strahlenden Blick bei ihr hervorgerufen hatte.
    In diesem Augenblick drehte sie sich um und sah ihm in die Augen.
    Zorn und Schmerz machten ihn fast blind, aber er zwang sich, auf sie zuzugehen und in gleichmütigem Ton das Wort an beide zu richten. »Toller Lauf.«
    Riaz grinste und sagte gut gelaunt: »Oh Mann, sie hat mich echt geschafft.«
    »Das nächste Mal solltest du gegen Judd antreten«, sagte Indigo, eine kleine Falte erschien auf ihrer Stirn, als sie Andrews Blick auswich. »Ist einfach unglaublich, wie schnell er sein kann – und rutscht dabei nie aus.«
    »Nie?«
    Indigo schüttelte den Kopf.
    »Dann werd ich’s wohl mit ihm aufnehmen müssen.« Riaz sah auf die Uhr und sagte dann zu Indigo: »Ich verhungere fast. Wollen wir zusammen was essen gehen, nachdem wir geduscht haben?«
    Die Zeit schien plötzlich stillzustehen. Indigo schenkte Andrew einen kurzen Blick, und er sah in ihren Augen bereits die Antwort, als sie sich Riaz zuwandte. »Klingt gut, ich bin dabei.«

20
    Nachdem sie auf Riaz’ Vorschlag eingegangen war, machte sich Indigo auf einen bösen Blick von Drew gefasst, aber als sie sich umsah, war er in der Menge der Zuschauer verschwunden. Ihr Herz fühlte sich auf einmal so schwer an, als sei es mit Steinen gefüllt – obwohl sie sich immer wieder sagte, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Was auch immer zwischen Drew und ihr aufgeflammt war, hätte niemals Bestand gehabt – mehr noch, es hätte sie beide nur verletzt. Besser das Ganze mit Stumpf und Stiel auszureißen, und sich stattdessen auf eine Beziehung zu konzentrieren, die eine Zukunft bot. Doch ihr Blick hielt weiter nach Drew Ausschau, und ihre Wölfin strich unruhig umher.
    Er war spurlos verschwunden.
    Da wusste sie, dass er nie wieder eine Nachricht unter ihrer Tür hindurchschieben würde. Denn trotz seines Charmes und obwohl er leicht lachte und die Leute gerne aufzog, war Andrew Liam Kincaid immer noch ein

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