Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain
durch den dunklen Wald zu laufen. Sich verführerisch auf den Boden zu werfen und sich aufreizend zu räkeln, um einen Mann anzulocken. Sie träumte von blitzenden Taschenlampen und Gewehrschüssen. Von einem Mann, nach dessen Körpergeruch sie sich verzehrte.
Als sie am späten Nachmittag erwachte, lag sie nackt auf dem zerwühlten Laken, die Erinnerung an die seltsamen, zusammenhanglosen Träume noch deutlich im Gedächtnis. Als Erstes meldete sich ihr Tastsinn, danach das Gehör. Sie registrierte das lärmende Vogelgeschrei. Das Summen der Insekten. Das Kreischen der Affen. Den Regen.
Es war schon wieder schwül, und die Ventilatoren kreisten, was die drückende Luft zumindest etwas leichter erträglich machte. Maggie schaute zum Fenster und stellte erstaunt fest, dass ein Moskitonetz ihr Bett umgab. Noch nicht ganz wach hob sie träge die Hand und schob es beiseite. Blinzelnd blickte sie in die unwiderstehlichsten, faszinierendsten Augen, die sie je gesehen hatte. Augen aus flüssigem Gold. Glühend. Hypnotisch.
Ihr Herz setzte einen Schlag aus, dann begann es, vor Aufregung wie wild zu klopfen. Maggie biss sich auf die
Unterlippe. »Was machen Sie hier?«, brachte sie hervor. Der Mann, der vor ihrem Bett stand, wirkte furchtbar einschüchternd, nie hatte sie solch einen muskulösen Körper gesehen. Maggie lag da wie gelähmt, unfähig, sich zu bewegen. Sie konnte ihn nur hilflos anstarren, während sich ihr Schock mit einer seltsamen Erregung mischte.
Brandt zog das Netz zur Seite und ließ seinen Blick besitzergreifend über Maggies Körper gleiten. Sie war so in ihr zerknülltes Laken gewickelt, dass es weit mehr zeigte als es verbarg. Ihr seidenes Haar lag auf dem Kissen ausgebreitet wie gesponnenes Gold, ebenso rötlich schimmernd wie das lockige Dreieck, das er im Schatten ihrer Schenkel ausmachen konnte. Sein Mund fühlte sich mit einem Mal ganz trocken an. »Ich wollte mich vergewissern, dass alles in Ordnung ist. Mir ist eingefallen, dass es keine gute Idee war, Sie in einem fremden Haus mitten im Regenwald allein zu lassen, deshalb wollte ich nach Ihnen sehen. Ich bin Brandt Talbot.« Sosehr er sich auch bemühte, sich zu beherrschen, er konnte seinen brennenden Blick kaum von den aufreizenden Rundungen ihrer Brust lösen.
Das hitzige Verlangen, mit dem er ihren Körper betrachtete, brannte wie Feuer auf Maggies Haut. Erschrocken setzte sie sich auf und schlang das Laken um sich herum. »Großer Gott, ich hab ja gar nichts an!«
Brandts perfekt geschwungener Mund verzog sich ganz langsam zu einem kleinen Lächeln. »Das habe ich bemerkt.«
»Sollten Sie aber nicht.« Während Maggie sich das Laken mit einer Hand bis zum Kinn hochzog, wies sie mit der anderen gebieterisch zur Tür. Brandt war der attraktivste Mann, den sie je gesehen hatte. Sein Haar war lang und dicht, pechschwarz und so glänzend, dass sie am liebsten
mit den Fingern hindurchgefahren wäre. Nach dem zu urteilen, wie es ihr in der letzten Nacht ergangen war, wusste sie nicht genau, ob der Mann sich in ihrem Schlafzimmer sicher fühlen konnte. Insbesondere wenn sie nackt war. »Ich ziehe mir etwas an, und wir treffen uns unten in der Küche.«
Sein Lächeln verbreiterte sich zu einem unwiderstehlichen Grinsen. »Ich habe Ihnen etwas zu essen nach oben gebracht.« Er nahm ein Silbertablett von der Kommode und stellte es aufs Bett. »Dass Sie … äh … nichts anhaben, macht mir nichts aus. So kommt wenigstens Leben ins Haus.«
Maggie stieg die Röte ins Gesicht. Auf dem Tablett waren Obst, ein Glas eisgekühlter Fruchtsaft, ein Becher mit heißem Tee und dazu eine farbenprächtige Orchidee arrangiert. Die Blume war frisch. Und exquisit. Was war das nur für ein Mann, der ihr beim ersten Erwachen im Regenwald etwas so Wunderschönes brachte? Maggie blickte vom Tablett hoch und bewunderte die Schönheit seines männlichen Körpers. Er hatte kräftige Arme und breite Schultern, überall schien er aus Muskeln zu bestehen. Seine faszinierenden Augen musterten sie mit so glühender Intensität, dass Maggie in dem Moment, in dem ihre Blicke sich trafen, verloren war. Nie zuvor hatte sie einen Mann mit derartigen Augen gesehen. Es waren die eines Dschungelwesens, eines Jägers, der auf seine Beute konzentriert ist. Und doch hatte er daran gedacht, ihr eine Blume auf das Silbertablett zu stellen.
Hastig wandte Maggie den Blick ab, bevor sie sich für immer in den geheimnisvollen Tiefen seiner Augen verlor. Auf ewig verloren in diesem
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