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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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wissen.«
    Rio schüttelte den Kopf. »Ich kann dir nichts versprechen, Rachael, aber die Schwellung ist zurückgegangen. Und das Fieber kommt und geht, wütet nicht mehr ununterbrochen. Von der Wunde gehen keine roten Striemen mehr aus, daher denke ich, dass wir eine Blutvergiftung vermeiden konnten. Sobald wir es schaffen, bringe ich dich zu einem Arzt, damit der sich das anschaut. Der Fluss schwillt ziemlich schnell ab.«
    »Ich kann zu keinem Arzt gehen«, gestand Rachael zögernd. »Niemand darf wissen, dass ich noch lebe. Wenn sie das herausfinden, bin ich so gut wie tot.«
    Rio beobachtete, wie sich ihre Lippen um das Glas schlossen und wie sie schluckte, wie der Saft durch ihren Hals rann. Er streckte die Beine weit von sich, als ob er
vollkommen entspannt wäre, obwohl genau das Gegenteil der Fall war. »Wer möchte dich tot sehen, Rachael?«
    »Das spielt doch keine Rolle, oder? Immerhin war ich geistesgegenwärtig genug, meine Stiefel ins Wasser zu werfen. Die könnten gefunden werden, wenn man nach mir sucht. Und glaub mir, sie werden nach mir suchen. Mit den besten Fährtensuchern, die es gibt.«
    »Dann werden sie zu mir kommen. Wenn ich nicht gerade Banditen jage, bin ich Fährtenleser.«
    Rachael schluckte die Angst hinunter, die plötzlich in ihr hochkam. »Großartig. Und ich kann nicht einmal vor dir weglaufen. Sie werden dir viel Geld bieten, damit du mich auslieferst.« Sie zuckte die Achseln und versuchte lässig zu wirken, obwohl sie am liebsten sofort losgerannt und im Dschungel untergetaucht wäre. »Vielleicht bitten sie dich auch nur, mich zu töten. Das macht weniger Arbeit.«
    Rio streichelte ihr über den Kopf. »Du hast Glück, an Geld bin ich nicht sonderlich interessiert. Hier im Urwald braucht man nicht viel. Es gibt reichlich Früchte, und alles andere kann ich jagen oder tauschen.« Er spielte mit ihren Locken. »Ich glaube, ich bin eher ein Faulpelz«, sagte er grinsend. »Außerdem kannst du dich verdammt gut wehren. Ich denke, ich sollte mich nicht mir dir anlegen.«
    »Wenn sie dich fragen, wirst du ihnen dann erzählen, wo ich bin?«
    »Warum sollte ich das tun, wenn ich dich für mich behalten kann?«
    Rachael kippte den Rest des Safts herunter. Er war kühl und süß. Dann bettete sie ihren Kopf an Rios Schulter und erlaubte ihren Gliedern, sich zu entspannen. Die Nacht war unglaublich schön. Unzählige unterschiedliche Blätter und Bäume wiegten sich sanft im Wind, und der Regen
lieferte die Hintergrundmusik, die Rachael nun, da sie draußen vom Wind umfächelt wurde, als beinahe wohltuend empfand. Manchmal sah sie sogar Opossums von einem Baum zum andern flitzen.
    »Soll ich raten oder willst du mich weiter auf die Folter spannen? Warum sollst du unbedingt sterben?«

5
     
     
    D u weißt, wie man einen wunderbaren Abend ruiniert, nicht wahr?« Ohne den Kopf von Rios Schulter zu nehmen, schaute Rachael weiter in den Wald hinein. Schatten liefen von den Baumkronen zum Boden hinunter. Der Wind brachte eine Symphonie von Tönen mit, ein unablässiges Rascheln, Wispern und Summen. »Ich habe immer gedacht, im Herzen des Dschungels wäre es still. Weil am Rand, in den Sümpfen, so reges Leben herrscht. Fische springen, und Insekten schwirren, und aus irgendeinem Grund habe ich geglaubt, hier würde alles friedlich sein.«
    »Betrachte es als das Lied des Urwalds. Ich liebe es, wenn die Geräusche der Insekten und Vögel sich mit dem Rascheln der Blätter mischen. Wenn man es mag, ist es wie Musik, Rachael.«
    »Kann sein. Warum lässt man uns nicht einfach in Ruhe, Rio? Ja, ich bin weggelaufen. Musst du wirklich wissen, warum? Oder vor wem? Was für einen Unterschied macht das schon hier draußen, mitten im Wald?«
    Rio versuchte, den wehmütigen Klang ihrer Stimme zu überhören. Und auch nicht darauf zu reagieren. »Es ist nur vernünftig. Ich will und muss wissen, warum dir jemand nach dem Leben trachtet. Hast du einen Ehemann, dem du weggelaufen bist? Einen, der so reich und mächtig ist, dass er dich bis hierher verfolgt? Warum lässt er dich nicht
einfach gehen?« Rio spürte sie neben sich, wie perfekt sich ihr Körper an den seinen schmiegte. Hörte ihr leises Atmen. Ihre Haut war heiß, aber weich und verlockend. Und noch verlockender als ihr Körper waren ihr Mut und ihr Humor. Sie beherrschte seine Gedanken und alles Leben in ihm. Rio griff nach ihrem geschienten Handgelenk, um es in der bequemsten Stellung auf ihrem Schoß zu platzieren. »Das war wohl eine

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