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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Gruppe bewaffneter Banditen irgendetwas ausrichten konnte.
    Voller Wut über sich selbst und ihre vertrackte Lage,
schlug sie ungeduldig die dünne Decke zurück. »Ich muss aus diesem Bett raus, sonst drehe ich durch.«
    »Immer mit der Ruhe, Lady.« Rio legte die Arme um Rachael und hielt sie fest. »Bleib einfach still sitzen, dann schaue ich mal, was ich tun kann.« Er warf ihr einen verständnisvollen Blick zu, so als könne er ihre selbstsüchtigen Gedanken lesen.
    Rio ging nach draußen und verschwand aus ihrem Blickfeld. Sie hörte, wie dieser sonst so stille Mann auf der Veranda einen ungewöhnlichen Lärm veranstaltete. Der Wind half, die drückende Hitze und die Platzangst zu zerstreuen, trotzdem hätte Rachael am liebsten geheult. Sie war gefangen in ihrem Bett und unfähig, auch nur die kleine Strecke bis zur offenen Tür zu bewältigen. Das Moskitonetz bauschte sich in der Brise. Wie üblich hatte Rio kein Licht angemacht; er liebte die Nacht und anscheinend konnte er im Dunkeln gut sehen.
    Dieser Gedanke rief eine längst vergessene Erinnerung wach: Ein Lachen, leise und ansteckend, und wie sie beide im Regen tuschelten. Rio, der sie auf den Armen trug und ihm Kreis herumwirbelte, während sie den Kopf gegen den Himmel streckte und Regentropfen ihr Gesicht benetzten. Rachael stockte der Atem. Es war nicht wahr. Sie hätte doch gewusst, wenn sie mit ihm zusammen gewesen wäre. Rio war kein Mann, den eine Frau einfach vergaß oder freiwillig aufgab.
    »Komm, ich nehm dich mit nach draußen. Es regnet zwar, aber das Verandadach ist dicht, also kannst du eine Weile im Freien sitzen. Ich weiß, wie es ist, sich eingesperrt zu fühlen. Ich helfe dir«, sagte Rio und schob einen Arm unter ihr Bein. »Halt dich an meinem Hals fest.«
    »Ich bin ziemlich schwer«, warnte ihn Rachael, während
sie gehorsam die Finger hinter seinem Nacken verschränkte. Bei der Aussicht, aus dem Bett zu kommen und den freien Himmel betrachten zu können, kam Freude in ihr auf, ein warmes, überbordendes Glücksgefühl.
    »Ich denke, das schaffe ich schon«, erwiderte Rio trocken. »Achtung, es wird wehtun, wenn ich dich hochhebe.«
    Rio hatte Recht, es tat so weh, dass Rachael ihr Gesicht an seinen warmen Hals drückte, um einen Aufschrei des Entsetzens zu unterdrücken. Schmerz durchzuckte ihr Bein, traf sie wie ein Faustschlag in den Magen und schoss durch ihren ganzen Körper. Sie grub die Fingernägel in Rios Haut und biss sich fest auf den Daumen.
    »Es tut mir leid, Rachael, ich weiß, wie weh es tut«, sagte er sanft.
    Rio trug sie behutsam, als wäre sie schwerelos, durchs Zimmer, damit sie mit ihrem geschwollenen Bein nirgendwo anstieß. Vor der Tür empfing sie der Dschungel, mit seinen ureigenen Geräuschen. Das Summen der Insekten, das Quaken der Frösche, Rufe von anderen Tieren, dazu Flügelgeflatter und das ständige Trommeln des Regens verwoben sich zu einem einzigartigen Klangteppich.
    Rio hatte einen weichen, dick gepolsterten Sessel nach draußen gezogen, ein Möbelstück, auf das er besonders stolz war. Vorsichtig setzte er Rachael hinein und bettete ihr Bein auf ein Kissen auf einem Küchenstuhl. Sie legte den Kopf in den Nacken und schaute durch das feine Moskitonetz in die filigranen Baumkronen empor. Die ganze Veranda war durch ein Netz geschützt. Die Brüstung bestand aus knorrigen polierten Ästen, die so mit der Umgebung verschmolzen, dass man nicht sagen konnte, wo der Wald begann und wo das Haus aufhörte.
    Rio ließ sich neben sie in den breiten Sessel sinken und
hielt ihr das Glas mit dem kalten Drink hin. »Trink das, Rachael, vielleicht verschafft es dir ein wenig Abkühlung. In etwa einer Stunde kann ich dir wieder etwas gegen das Fieber geben.«
    Rachael schwitzte eher vor Schmerz als vor Fieber, doch das wollte sie ihm nicht sagen nach all der Mühe, die er sich gegeben hatte. Der Wind strich erfrischend über ihr Gesicht und spielte mit den wilden Locken ihrer unbändigen Haarpracht. Sie strich sich mit den Fingern durch die Mähne, ehe sie Rio das Glas abnahm. Ihre Hand zitterte so sehr, dass sie etwas von der kalten Flüssigkeit verschüttete. »Rio, sag mir die Wahrheit.« Rachael schaute nachdenklich in die Stämme und Äste, die über und über mit wilden Orchideen in allen erdenklichen Farben bewachsen waren. »Werde ich mein Bein verlieren?« Ganz ruhig wartete sie auf seine Antwort. Sie redete sich ein, dass sie mit der Wahrheit umgehen konnte. »Ich möchte es lieber gleich

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