Wildernde Blueten
würden ein wunderschönes Mädchen bekommen und ich hatte das große Glück, den tollsten und liebevollsten Ehemann der Welt zu bekommen.
Am Tag der Hochzeit war ich erstaunlich ruhig... Es wunderte mich schon sehr, da ich sonst immer ein emotionales Wrack war, nur nicht bei meiner eigenen Hochzeit.
Brendan hatte ich noch nicht gesehen. Wir hielten uns an die Tradition, dass der Bräutigam die Braut erst vor der Trauung sehen würde. Ich schlief deshalb die Nacht bei meinen Eltern, in meinem Zimmer, was noch immer so eingerichtet war. Alles in lila und blau. Mom sagte, dass es immer mein Zimmer bleiben würde, ganz egal, was passierte.
Es war jetzt zehn Uhr, in zwei Stunden würde die Trauung losgehen. Samara und Ashley halfen mir, mich zurecht zu machen. Sie wollten nicht, dass ich mich überanstrengte und es dem Baby schaden würde. Brendan und ich hatten nur Nickolas und Samara eingeweiht, dass es ein Mädchen werden würde. Denn da der Arzt das jetzt noch nicht feststellen konnte, was es wird, wäre es etwas komisch, wenn wir es schon herum erzählen würden.
Ich fand, dass ich traumhaft aussah und glücklicherweise auch noch nicht sehr fett. Darüber war ich sehr glücklich, denn schließlich würde man sich die Hochzeitsbilder ein Leben lang anschauen und da wollte ich natürlich nicht aussehen, wie ein Plunderteig Gebäck. Ich war jetzt in der vierzehnten Woche schwanger.
Meine Haare trug ich heute offen, mit prächtigen Locken. Darin trug ich eine schöne Haarklemme an der Seite. Das Make-up hielt ich sehr dezent. Ich war noch nie eine Schminkpuppe gewesen. Daran würde sich auch nichts mehr ändern.
Mein Kleid war ein Traum... Es war trägerlos, in einem schönen samten weiß und hatte am oberen Rand ein gesticktes Rosenmuster. Schöne Nähmuster zierten das Kleid bis in die Spitzen und würden damit auch einen zwingenden Blickfang auf sich beanspruchen. Es sah einfach nur schön aus... Brendan würde es lieben, genau wie ich. Als ich es im Laden sah, hatte ich mich sofort verliebt, genau wie bei Brendan damals. Auch ihn liebte ich vom ersten Moment an.
Als auch der Rest der vielen Menschen, die derzeit in unserem Hause herum tummelten, alle fertig angezogen waren, konnte es endlich losgehen. Selbst jetzt war ich noch die Ruhe in Person.
Meine Eltern fuhren mit Ashley, ihrem neuen Freund Robert und Benji schon vor. Sereen und Rachelle saßen unten im Wohnzimmer und schauten noch etwas Fern. Josephine und Nicole zupften noch an sich etwas herum, aber eigentlich waren auch sie fertig. Bei Frauen war es halt etwas anders. Wenn sie sagten, sie seien fertig, dann folgten trotz alledem noch einmal mindestens zwei Blicke in den Spiegel, ob auch wirklich alles stimmte.
Josi, Nicci und Ashley waren meine Brautjungfern und Samara die Trauzeugin, nachdem Danny mir absagte. Samara war überglücklich gewesen, als ich sie fragte. Es war ja nicht so, dass ich sie von Anfang an als Trauzeugin ausschloss, aber ich nahm an, dass Brendan sie fragen wollte. War halt eine Verkettung unglücklicher Zufälle.
Samara und ich waren noch oben in meinem Zimmer. Sie traf die letzten Vorbereitungen an mir und wirkte etwas abseits vom Stamm.
>Samara?< , fragte ich leise um sie nicht zu erschrecken.
>Ja?<
>Was ist los?<
>Alles gut Liss. Ich bin nur sehr nervös, das ist alles. Ich meine, mein Bruder heiratet ja nicht jeden Tag und ich bin demnach auch nicht jeden Tag Trauzeugin... Also, das ist schon etwas sehr seltenes.< , sagte sie mit einem Lächeln.
>Na gut, wenn das so ist.< , lächelte ich zurück. Dann gingen wir hinunter zu den anderen. Auf der Treppe jedoch machte Samara kurz halt und lugte ins Wohnzimmer. Sie machte ein abwertendes Geräusch und drehte sich dann zu mir um.
>Ich versteh nicht, wie du sie hierher einladen konntest!< , sagte sie schimpfend.
Mir fiel nicht schwer, zu erraten, von wem sie sprach. Denn in letzter Zeit gefiel mir ihre Ausdrucksweise gegenüber Rachelle gar nicht und da brauchte ich auch nicht weiter raten, woran das wohl lag. Rachelle war jetzt schon längere Zeit mit Danny zusammen, die beiden waren auch sehr glücklich, das bekam ich von beiden Seiten des Öfteren zu hören. Irgendwie beschlich mich dann seit einer Weile das Gefühl, als ob es Samara massiv nicht in den Kram passen würde, dass die beiden so glücklich waren. Doch sie stritt es immer wieder ab. Warum sollte sie auch eifersüchtig sein? Schließlich war sie doch mit Marc genau so glücklich, behauptete sie. Hm,
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