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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sogar über die Vernunft. Conners Leopard tobte vor Zorn und auch ihm vernebelte finstere Eifersucht zunehmend den Verstand. Er breitete seine Waffen aus und erklärte Isabeau jede einzelne. Dann klebte er eine Pistole unter den Tisch, eine weitere legte er in eine Schublade. Insgesamt versteckte er vier Pistolen und zwei Messer für sie.
    »Er wird zu sehr damit beschäftigt sein, dich zu jagen«, bemerkte Isabeau. »Er will nicht mich töten, sondern dich. Falls du wirklich ihn gewittert hast – und ganz sicher können wir nicht sein …«
    »Er war es«, sagte Conner im Brustton der Überzeugung. »Mein Leopard kennt ihn. Schließ die Türen ab, Isabeau. Bleib im Haus und mach kein Licht. Ich rufe, wenn ich zurückkehre. Falls jemand anders hereinzukommen versucht, schießt du.«
    Sie klammerte sich an ihn. »Bitte, hör nur dieses eine Mal
auf mich. Er ist hinter dir her. Er will dich tot sehen. Er hat es darauf angelegt, dass du im Wald nach ihm suchst. Warum hätte er sich sonst verraten sollen?«
    »Niemand kann vorhersehen, wann genau sich der Wind dreht. Er ist erwischt worden und ist wahrscheinlich schon auf der Flucht ins nächste Dorf.«
    Isabeau wusste es besser, Ottila war ganz sicher nicht auf der Flucht. Ihr Herz klopfte vor Angst um Conner. Er strotzte vor Selbstbewusstsein, doch er kannte seinen Gegenspieler nicht so gut wie sie. Ottila war gerissen, und sie hatte das Gefühl, dass er etwas im Schilde führte.
    Conner machte sich sanft von ihr los und gab ihr noch einen Kuss. Dann schob er das hintere Fenster hoch, verwandelte sich noch im Sprung und war beinahe im selben Moment im Dunkeln verschwunden. Sie schloss das Fenster und versperrte es, klappte die Läden zu und vergewisserte sich, dass auch alle anderen geschlossen waren und niemand auf diesem Wege ins Haus gelangen konnte.
    Danach zog sie mit zitternden Händen etwas über, legte die Kleider an wie eine Rüstung, Schicht um Schicht. Unterwäsche, Jeans, dicke Socken, ein T-Shirt. Zuletzt hüllte sie sich noch in einen Pulli von Conner. Schließlich setzte sie sich auf einen Stuhl, um zu warten. Ihr Herz klopfte heftig, und ihr war flau vor Angst. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie so saß, doch sie merkte, dass Tränen ihr die Sicht verschleierten. Sie konnte nicht einfach still dasitzen. Sie ging eine Weile auf und ab, klappte dann die Läden vor dem Fenster mit Blick auf die vordere Veranda wieder auf und spähte in die Nacht, um zu sehen, was im Dschungel vor sich ging. Sie hörte die Geräusche der Insekten und Tiere – nachts hatte der Wald seine eigene Musik, doch es gab keine
Störung, nichts, was auf einen Kampf zwischen Raubkatzen hindeutete, auch keine Schreie, mit denen die Tiere vor Eindringlingen warnten.
    Mittlerweile, so tröstete sie sich, war Rio sicher schon mit auf der Jagd. Und vielleicht hatte Conner sich getäuscht. Vielleicht hatte er doch keinen Leoparden gewittert – obwohl sie das eigentlich selbst nicht glaubte.
    Nach einer Weile erkannte sie, wie hoffnungslos es war, sich in Richtung Regenwald die Augen aus dem Leib zu starren, obwohl es gar nichts zu sehen gab, daher klappte sie die Läden vorsichtig wieder zu, versperrte sie und setzte den Kessel auf. Tee half vielleicht gegen die Angst. Zumindest gab das Ritual des Teebereitens ihr etwas zu tun. Nachdem das Wasser gekocht hatte, goss sie es über die Teeblätter in der kleinen Kanne und legte ein Handtuch darüber, um den Tee ziehen zu lassen. Sie brauchte etwas, das sie belebte. Sich zu entspannen, war ihr unmöglich, solange Conner sich in Gefahr befand.
    Als Isabeau sich wieder zum Fenster umdrehte, blieb ihr das Herz stehen. Dann begann es, wie wild zu hämmern. Ihr Mund wurde trocken vor Angst. Keine drei Meter von ihr entfernt stand Ottila Zorba; seine Augen leuchteten im Dunkeln, und er fixierte sie wie ein Raubtier seine Beute. Offenbar hatte er sich gerade erst verwandelt. Isabeau hatte keine Ahnung, wie lange er schon im Raum war, doch seinem splitterfasernackten Körper, der nur aus Muskeln zu bestehen schien, war deutlich anzusehen, wie stark er erregt war.

18
    O ttila Zorba legte den Kopf schief und sog Isabeaus Duft tief in seine Lungen. »Er hat dafür gesorgt, dass du am ganzen Körper nach ihm riechst«, begrüßte er sie.
    Schutzsuchend zog sie Conners Pulli enger um sich. »Was willst du?«
    Seine grüngelben Augen musterten sie von Kopf bis Fuß. »Du hast mich markiert.«
    Isabeau biss sich fest auf die Lippen. »Ich bin nicht bei

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