Wildes Begehren
Vorhin hatte ich mich nicht in der Gewalt, und du siehst ja, wohin dieser Mangel an Selbstbeherrschung uns gebracht hat.« Für einen Augenblick war ihm seine Qual unverhüllt anzusehen. »Es war schon schlimm genug zu wissen, dass ich dich enttäuscht habe, aber herauszufinden, dass meine Mutter vor ihrem Tod erfahren hat, was ich getan habe …« Conner verstummte und schüttelte den Kopf. Dann setzte er wieder seine entschlossene Miene auf. »Wenn ich mit dir ins Bett gehe, dann nur, weil du es so willst, nicht weil deine Katze ihren Trieb befriedigen möchte.«
Wieder lief Isabeau rot an, doch ihr Stolz war ihr weniger wichtig als Conners Worte. Sie hatten sie tief im Herzen berührt, und zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, dass ihre durcheinandergeratene Welt wieder in Ordnung kommen könnte. War nur ihre Katze so wild auf ihn? Sie glaubte es zwar nicht, aber sie war sich nicht ganz sicher, und Zweifel durfte es nicht geben, wie Conner ganz richtig bemerkt hatte. Die Gewissheit, dass er sie nicht völlig ablehnte, machte jedenfalls die Dinge einfacher.
Conner nahm Isabeaus Gesicht in beide Hände, strich mit dem Daumen über ihre Lippen und sah sie durchdringend an. »Du gehörst mir, Isabeau. So wird es immer sein. Es ist nicht zu ändern. Wie du dich auch entscheidest, ob du mir verzeihst und uns eine zweite Chance gibst oder nicht, du gehörst nur mir.«
Isabeau stockte das Herz, es hörte einfach auf zu schlagen. Sie konnte spüren, wie es sich in ihrer Brust verkrampfte, ehe es plötzlich wieder zu pochen begann. Dieses eine Mal blieb ihre Katze ruhig und gönnte ihr den perfekten Moment. Isabeau schaute zu Conner auf, musterte das Gesicht, das sich ihr unauslöschlich eingeprägt hatte – bis ins Mark -, und sie stellte fest, dass sie von Neuem verloren war. »Warum hast du nicht nach mir gesucht?« Denn das hatte sie mehr gekränkt, als sie sagen konnte.
»Eigentlich hatte ich mich dazu entschlossen«, gestand Conner, »vor sechs Monaten. Ich wusste, ich musste versuchen, es dir zu erklären, auch wenn es wahrlich keine Entschuldigung für mich gab. Ich hatte einen Job zu erledigen, Isabeau, und in dem Augenblick, als ich merkte, dass die Sache mir entglitt und wir beide schon zu tief drinsteckten, hätte ich alles abbrechen sollen. Ich würde gern behaupten,
dass ich es nicht getan habe, weil mir die Entführungsopfer so wichtig waren, aber ich habe viel darüber nachgedacht, und das stimmt nicht. Nachdem ich dich kennengelernt hatte und eine gewisse Grenze überschritten war, gab es für mich kein Zurück mehr. Ich hatte nicht die Kraft, das Richtige zu tun und dich aufzugeben.«
Er sagte es ganz schlicht und einfach. Und es stimmte. Isabeau sah es an seinem brennenden Blick, hörte es an seiner samtenen Stimme und roch es mit dem ausgeprägten Sinnesapparat der Leopardin. Sie schaute ihn an und versuchte, sich die heiße innere Freude nicht anmerken zu lassen. Leckte sich nur über die Unterlippe. Doch sofort heftete Conners Blick sich auf diese kleine Bewegung.
Isabeau blieb ruhig stehen. Regte keinen Muskel. Hielt sogar die Luft an. Gerade erst hatte er ihre Annäherungen zurückgewiesen, und sie würde sich nicht ein zweites Mal zum Narren machen, auch wenn er ihr glaubhaft versichert hatte, dass damals nicht alles gelogen gewesen war. Sein plötzliches Bekenntnis hatte sie so erleichtert, dass ihr die Beine zitterten. Vielleicht war es aber auch Vorfreude, was ihre Lenden prickeln und ihre Temperatur in die Höhe schnellen ließ.
Ganz langsam senkte Conner den Kopf und wartete auf ihre Reaktion. Isabeau rührte sich nicht, sah nur zu, wie sein Blick lüstern über ihr Gesicht glitt. Beobachtete, wie seine Augen sich veränderten und zu glühenden, gierigen Katzenaugen wurden. Sein Mund war sinnlich, lockend, schön – alles in einem. Dann berührte er ihre Lippen, hauchzart, und ihr Magen schlug einen Purzelbaum, ihr Bauch zog sich zusammen, und sie schmolz dahin. Noch einmal streifte er sanft ihre Lippen – eine Aufforderung. Und sie konnte nicht widerstehen.
Die Nippel ihrer sehnsüchtigen Brüste wurden hart und bohrten sich in ihre Bluse, um näher an seinen warmen Körper zu kommen. Conner strich mit der Zunge über ihre Unterlippe und ergötzte sich an ihrem Geschmack. Nagte an ihren Lippen und biss spielerisch zu, sodass sie im Innern erschauerte. Das leise, zufriedene Knurren, das Conner daraufhin von sich gab, ließ sie auf der Stelle vor Verlangen zerfließen.
»Ich habe
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