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Wildes Begehren

Wildes Begehren

Titel: Wildes Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Wald. Majestätische, jahrhundertealte Bäume ragten rings um das Gebäude auf und säumten den Weg zu einem kleinen See, dessen Oberfläche nicht weit entfernt in der Sonne glänzte.
    Es wurde allmählich kühler und Conner hörte die vertrauten Geräusche, mit denen der Regenwald sich auf die Nacht vorbereitete. Das Froschkonzert, mit dem die Amphibien in den zahlreichen Teichen und Tümpeln ihr Gebiet verteidigten und ihr Bestes gaben, um Weibchen anzulocken, hatte bereits eingesetzt. Weiter oben, in den massiven Stämmen und Ästen, fielen die Baumfrösche mit ihrem eigenartigen, klopfenden Quaken ein, einem Geräusch, das noch lauter war, aber seltsam tröstend.
    Conner trat beiseite und erlaubte Elijah, Isabeau aus dem Wagen zu helfen. Obwohl er unentwegt die Umgebung beobachtete, war er sich ihrer Gegenwart deutlich bewusst – der Art, wie sie sich bewegte, dem Klang ihrer Stimme, dem Spiel der Schatten auf ihrem Gesicht.
    Unzählige Insekten hatten sich den Fröschen angeschlossen, wobei den Zikaden eine herausragende Rolle zukam. Weiter entfernt in der tintenschwarzen Dunkelheit konnte sein Leopard kleine Nager auf dem Waldboden rascheln hören. Plötzlich verspürte Conner den Drang, Isabeau über die Schulter zu werfen und in dieser Dunkelheit, in der sie niemals gefunden werden konnten, zu verschwinden. Er wandte den Kopf und schaute sie an, obwohl er sie gerade noch aufgefordert hatte, das zu vermeiden. Er konnte nicht anders.
    Das war wohl sein größtes Problem bei Isabeau. Von Beginn
an hatte sie seine Selbstbeherrschung und Disziplin untergraben. Obwohl er sie gelehrt hatte, auf ihn zu hören, und er der Dominierende in ihrer Beziehung war, fraß er ihr aus der Hand. Sie war ihm so ans Herz gewachsen, dass es kein Entrinnen mehr gab. Und das konnte er weder auf seine noch auf ihre Katze schieben – es lag allein an dieser Frau, an ihrer ganzen Art.
    Ihre Augen trafen sich. Gott, sie war so wunderschön und intelligent. Er würde auf eine Party gehen, mit lauter korrupten Menschen, die nur daran dachten, anderen den letzten Dollar aus der Tasche zu ziehen. Sie erforschte sonst im Dschungel die dort heimischen Pflanzen, wie man sie nutzen konnte, um Menschen zu helfen. Die Frau, die er gleich umgarnen sollte, war noch schlimmer als alle anderen; ein Menschenleben bedeutete ihr rein gar nichts. Seine Frau dagegen würde mit allem einverstanden sein, was ihr Mann tun musste, um Kinder zu retten, die nicht ihre eigenen waren.
    »Ich liebe dich«, sagte er. Schlicht und einfach. Vor allen anderen.
    Isabeau schenkte ihm ein kleines Lächeln, ihre Augen strahlten vor Stolz. »Ich liebe dich auch.«
    Conner drehte sich um und schloss sich Marcos Santos an, dem Onkel von Felipe und Leonardo. Schweren Herzens übernahm er seine schwierige Rolle als Bodyguard. Als Rio ihm leicht auf die Schulter klopfte, sah er sich noch einmal zu seinem Teamführer um.
    »Wir passen auf sie auf«, versicherte Rio.
    Isabeau war klug und hatte schnell gelernt. Sie war oft im Regenwald gewesen und konnte fremde Menschen sehr gut einschätzen. Er musste an ihre Fähigkeiten glauben. Er nickte
Rio zu und spähte weiter in die Runde, während sie über einen gewundenen Weg zum Haupthaus gingen.
    Der Dschungel wurde durch ein Heer von Arbeitskräften in Schach gehalten, die sich einen ständigen Kampf mit ihm lieferten. Bei jeder Gelegenheit versuchte der Wald, das verlorene Terrain zurückzuerobern. An den Grundstücksgrenzen bildeten die Luftwurzeln der Würgefeigen große Höhlen und um die Baumstämme wanden sich Blumen in leuchtenden Farben. Philodendronblätter groß wie Regenschirme wuchsen an Stämmen und allen möglichen Holzpfählen und verwandelten das Gebiet in einen dichten grünen Wald.
    Diese Pflanzen schirmten das Haus effektiver gegen den Dschungel ringsherum ab als der hohe Zaun, der noch hinzugefügt worden war. Die Schlinger wanden sich bereits am Draht entlang und in ein paar Jahren würde das Gebäude vor Blicken von außen gänzlich verborgen sein. Doch im Augenblick waren die Fenster, Balkone und Terrassen für Jeremiah noch gut einsehbar.
    Die Sicherheitskräfte, die Philip Sobre eingestellt hatte, waren überall. Sie patrouillierten auf dem gesamten Gelände und stellten demonstrativ ihre Waffen zur Schau, doch Conner fiel auf, dass niemand in das hohe Laubdach an der Grundstücksgrenze sah. Jeremiah würde es leichthaben, zumindest bis die gedungenen Leoparden eintrafen. Bei den Männern, die momentan vor

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