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Wildes Lied der Liebe

Wildes Lied der Liebe

Titel: Wildes Lied der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Ehemann. Sie bewunderte ihn dafür, dass er darauf bestand zu bleiben, obwohl er ganz offensichtlich förmlich vor Angst umkam. »Trace, ich brauche viel heißes Wasser. Und du solltest Skye und Noah zur Hütte hinüberschicken, wenn sie nach Hause kommen. Es bleibt keine Zeit mehr, um Caney zu holen.«
    Trace nickte, nahm zwei Eimer und verließ das Haus. Seine Bewegungen wirkten wie die eines Schlafwandlers.
    Gleich daraufbrachte Christy Bridget ins Schlafzimmer, half ihr beim Auskleiden, zog ihr ein weites Nachthemd über und legte sie ins Bett.
    »Hast du Angst?«, fragte sie leise und krempelte die Ärmel ihres Kleids auf. Auf dem Waschtisch befand sich ein Krug mit Wasser. Sie goss etwas davon in die Porzellanschüssel, und begann, sich gründlich mit der gelblichen Seife, die Bridget vermutlich selbst hergestellt hatte, die Hände zu waschen.
    Bridget nickte. »Ein wenig«, gestand sie.
    »Ich weiß, was zu tun ist«, versicherte Christy ihr ruhig. »Caney hat es mir unterwegs beigebracht.«
    Wieder nickte Bridget. Als die Schmerzen erneut stärker wurden, krümmte sie sich zusammen und stöhnte auf.
    Christy untersuchte sie vorsichtig. Es würde allem Anschein nach nicht mehr lange dauern. Tatsächlich konnten sie sich glücklich schätzen, wenn Trace das heiße Wasser noch rechtzeitig bringen würde.
    »Habt ihr schon einen Termin festgesetzt, du und Jake?«, fragte Bridget.
    Es versetzte Christy einen Stich. Zachary , rief eine kummervolle Stimme in ihrem Innern. Zuerst hatte sie einen Handel mit sich selbst abgeschlossen. Wenn Zachary zurückkehrte, ob nun ohne einen Penny oder wohlhabend, und wenn er sie dann noch immer haben wollte, würde sie es als Zeichen des Himmels nehmen und ihn trotz aller Widrigkeiten heiraten. Doch er war nicht nach Primrose Creek zurückgekommen, und ihr lief allmählich die Zeit davon. Jake würde nicht ewig warten.
    »Ja«, antwortete sie, ohne Bridget anzusehen. »Wir heiraten am kommenden Sonntag. Reverend Taylor hat schon eingewilligt, uns zu trauen.
    Bridget schrie leise auf, als eine besonders heftige Wehe ihren Bauch mit solcher Kraft zusammenzog, dass die Muskelbewegung selbst durch das Nachthemd hindurch zu erkennen war. »Bist du dir ... sicher?«
    »Ja«, sagte Christy. Das entsprach zwar ganz und gar nicht der Wahrheit, doch sie konnte auch ebenso gut gleich mit der Scharade beginnen, nicht erst an ihrem Hochzeitstag. »Aber lass uns jetzt lieber von dir sprechen. Möchtest du etwas haben, an dem du dich festhalten kannst? Ich könnte ein Laken an die Bettpfosten knoten.«
    Bridget schüttelte den Kopf. »Ich glaube kaum, dass es nötig sein wird. Dieses Baby scheint es eilig zu haben.«
    Christy lächelte. Als sie Bridget erneut untersuchte, konnte sie bereits den Kopf des Babys sehen. »Du hast es wirklich eilig«, stellte sie fest.
    Außer Atem lehnte sich Bridget in die Kissen zurück. »Trace ... hat so große Angst...«
    »Mach dir keine Sorgen um Trace«, erwiderte Christy. »Ich habe ihm etwas zu tun gegeben, damit er hier nicht im Weg steht. Ihm geht es gut.«
    Bridget bog den Bücken durch und schrie auf.
    »Pressen!«, rief Christy.
    Bridget tat ihr Äußerstes.
    »Noch einmal.« Ein kleiner, perfekt geformter Kopf mit blondem Haarflaum kam zum Vorschein. Trotz all der Aufregung lächelte Christy glücklich. »Du hast es fast geschafft, Bridget. Noch einmal!«
    Mit der nächsten Wehe glitt das Baby heraus, doch Bridgets Bauch war noch immer sehr gedehnt. Also würde Caney doch R echt behalten. Bridg et bekam tatsächlich Zwillinge.
    »Es ist ein Junge«, erklärte Christy, vergewisserte sich, dass Nase und Mund des Kleinen frei waren, und band dann die Nabelschnur ab.
    Bridget blickte an sich hinunter. Schweißperlen standen ihr auf der Stirn. »Lieber Himmel«, stöhnte sie, »da kommt ja noch eins!«
    »Es scheint so«, antwortete Christy, gerade als Trace ins Zimmer stolperte. »Das Wasser ist gleich fertig«, verkündete er.
    Christy legte ihm seinen Sohn in den Arm, ungebadet und nur hastig in ein Tuch gewickelt. Dann wandte sie sich wieder Bridget zu, die vor Schmerzen aufschrie.
    Traces Augen weiteten sich vor Verblüffung, als er erkannte, dass Bridget ein zweites Kind gebären würde. »Vielleicht liegt es nicht richtig.« Trace betrachtete seine Frau mit einer Mischung aus Freude, Verwirrung und Sorge, hielt jedoch die ganze Zeit seinen Sohn sicher im Arm.
    Hätte sie Zeit dazu gehabt, wäre Christy bestimmt in Gelächter ausgebrochen.

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