Wildes Lied der Liebe
du bereit bist.«
Christy wusste nicht, was er damit meinte. Wenn ihr derzeitiger Zustand des brennenden Verlangens nicht genug war, hatte sie keine Ahnung, was sie noch erwartete.
Schon bald darauf fand sie es heraus, und das Gefühl der Lust war so stark, so feurig, dass sie das Gesicht in den Kissen barg, um den Schrei zu dämpfen, der sich ihr entrang und aus bislang ungekannten Tiefen ihrer Seele zu kommen schien. Zachary führte sie zu immer neuen Höhen der Ekstase, und fachte das Feuer des Verlangens noch weiter an, gerade wenn sie glaubte, die süße Anspannung nicht länger ertragen zu können.
In einem wahren Feuerwerk der Leidenschaft führte er sie schließlich zum Gipfel und zeigte ihr einen Teil ihres Selbst, von dessen Existenz sie keine Ahnung gehabt hatte. Nur langsam schwebte sie aus den Höhen der Lust wieder zur Erde zurück, mit den Händen fest die Bettrahmen umklammernd.
Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bis sich Zachary schließlich über sie beugte, vorsichtig, um sie mit seinem Gewicht nicht zu erdrücken. Sein Blick suchte den ihren, und Christy las eine stumme Frage darin, die sie mit einem Nicken beantwortete.
Er drang sanft, aber kraftvoll in sie ein. Christy spürte einen kurzen Schmerz, wurde jedoch gleich darauf von einem neuen Sturm der Gefühle mitgerissen. Die Erfüllung ließ lange auf sich warten, doch dann erschütterte sie Zachary und Christy zutiefst, sodass sie einander ermattet und atemlos in die Arme sanken.
So müde sie auch waren, ging der Mond doch bereits unter, als sie endlich einschliefen.
Bridget stillte den kleinen Gideon, die Brust mit einer Babydecke verhüllt, während Rebecca in ihrem Arm so fest schlief, wie es nur ein Säugling vermochte. Sonnenstrahlen glitzerten auf dem Wasser des Flusses, und vom anderen Ufer drangen die Geräusche von Hämmern und Sägen herüber. Die alte Indianerhütte wurde zu einem richtigen Haus umgebaut, mit Zimmern, Fenstern und einem Fußboden.
Sie hatten die Schaukelstühle auf die Veranda hinausgetragen, und Christy hielt die Familienbibel auf dem Schoß. Die Kamee ihrer Mutter zierte das Oberteil ihres Kleides. Zachary hatte sie bei Gus, dem Ladenbesitzer, ausgelöst.
»Ich glaube dir kein Wort«, sagte Bridget ernst.
»Sieh selbst«, gab Christy zurück und schlug den schweren Buchdeckel auf.
Bridget beugte sich vor, und ihre blauen Augen weiteten sich, als sie die Zeilen las. »Heiliges Kanonenrohr«, flüsterte sie verblüfft. »Wir sind Schwestern? Alle vier?«
Mit einem Seufzer klappte Christy die Bibel zu. »Ja«, antwortete sie. »Aber wir müssen es doch niemandem erzählen.« Sie zögerte. »Nicht wahr?«
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