Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

Titel: WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
Teile explodierten – und so breitete sich die zerstörerische Kraft immer weiter aus.
    Selbst die größten Magyr hatten alle Hände voll damit zu tun, sich gegen dieses Pulver zu wehren. Ansonsten wurden sie mit unzähligen schmerzhaften Brandwunden übersät. Aufgeregt rannten Charles und Janie die Galerie entlang, um das Pulver über sämtliche Feinde in der großen Halle zu streuen.
    Zunächst hatten die geringeren Magyr sich zurückgehalten und es ihren Anführern überlassen, sich um Morgana zu kümmern. Aber jetzt leuchteten die unterschiedlichsten Farben in der Halle auf, während sich sämtliche Mitglieder des Bundes in den Kampf stürzten. Morgana war wieder auf den Füßen, doch unter der Wucht der Angriffe kam sie erneut ins Wanken, außerstande, sich zu verteidigen. Ein Strahl grünen Lichts traf ihr Gesicht und zog vom Wangenknochen bis zum Ohr eine schmerzhafte Schnittwunde; ein purpurfarbener Blitz, den sie abgewehrt hatte, setzte die Wandbehänge in Brand.
    Thia Pendriels Stab spie schwammartige Kugeln aus, die wie verfaultes Fleisch rochen. Eine dieser Kugeln traf Morganas Gewand und kroch an ihr hinauf. Sie stöhnte auf, was beinahe wie ein Schluchzen klang, und wehrte die Kugel ab. Gleich darauf wurde sie von einer scharlachroten Kugel getroffen und stieß einen gellenden Schrei aus.
    Grimmig entschlossen schwang Morgana ihren Stab, sodass sich ein Blitz zischend entlud. Er schoss durch die Luft, prallte von der Wand ab, jagte in einem anderen Winkel weiter und prallte erneut ab. Dabei zog er eine Linie aus Feuer nach sich, welche die Halle in einem Zickzackmuster durchfuhr. Wenngleich die Magyr hektisch beiseitesprangen, um dem Blitz auszuweichen, so waren sie dennoch zwischen den feurigen Linien gefangen.
    Währenddessen hievte Alys Claudia auf die Turmtreppe in Sicherheit, da die schützende Wabe sich verflüchtigt hatte. Als sie aufblickte, stellte sie zu ihrem Erschrecken fest, dass sie diesen Zufluchtsort mit Thia Pendriel teilten. Die Frau lächelte schwach, schob sie grob zur Seite und stieg die Treppe hinauf. Alys starrte ihr nach.
    In der Halle schoss der Blitz immer weiter umher und die Feuerlinien leuchteten heller denn je. Als er zum letzten Mal die Wand traf und das Zickzackmuster vollendete, begann der Boden zu erzittern. Aus den Linien quoll geschmolzene Lava. Dort, wo das Feuer die Wände berührt hatte, zeigten sich tiefe Risse, aus denen ebenfalls Lava floss. Morgana hielt in ihrem erneuten Angriff auf Cadal Forge inne und betrachtete erschrocken ihr Werk.
    » Die Dinge geraten außer Kontrolle«, keuchte sie. » Flieht, Kinder, flieht!«
    Als sie diese Worte hörte und die Wellen der heißen Lava sah, die langsam über den Boden und die Wände rollten und alles, was sie berührten, in Brand setzten, packte Alys Claudia unter den Armen und zerrte sie weiter die Treppe hinauf zu Charles und Janie.
    » Rauf!«, rief sie den beiden zu. Die Treppe zum Türmchen war ihre einzige Fluchtmöglichkeit. Claudia hatte ihr Amulett nicht mehr und ohne sie würden sie die Wildworld nicht verlassen.
    Die große Halle hatte sich in eine Hölle verwandelt. Schmerzensschreie, Rufe, Zaubersprüche und Flüche vermengten sich zu einem wilden Durcheinander. Gerade als die drei Kinder Claudia mit vereinten Kräften in das zweite Stockwerk schleppten, gelang es Cadal Forge, die Feuerlinien zu durchbrechen. Die Magyr schlossen sich seiner Verfolgung Morganas an, die selbst die Treppe hinaufstürmte.
    Im Nu war Morgana neben Alys und riss die Falltür zum Dachgeschoss des Türmchens auf.
    » Klettert!«
    Zuerst hoben sie Claudia hindurch, dann kletterten die Geschwister, so schnell sie konnten, hinterher.
    » Das hier ist mein Haus – und zumindest die Türen werden meinem Willen gehorchen«, sagte Morgana, schloss die Falltür und schlug kräftig mit dem Stab dagegen.
    » Nicht wenn sie in Einzelteile zerbersten, bevor Euer Zauber vollendet ist.« Thia Pendriel tauchte aus der Dunkelheit auf. Ihr Silberner Stab spie einen Feuerschwall aus, noch während Morgana dabei war, mit ihrem Goldenen Stab die Umrisse der Tür nachzuzeichnen. Silbriges Licht und sengende Hitze erfüllten den Raum und die Falltür zerbarst. Vor Erschöpfung schützte Morgana die Kinder nicht länger durch Zauberei, sondern stieß sie einfach aus dem Weg. Und durch das Loch im Boden des Türmchens drangen die Magyr.
    » Hinter mich!«, befahl Morgana leise, und die Kinder gehorchten.
    Das Glück der Schlacht hatte sich gewendet.

Weitere Kostenlose Bücher