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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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richtiger Verbrecherjäger deiner Meinung nach denn aussehen?«
    »Na ja, zuerst mal sind das normalerweise keine Kinder.«
    »Ich bin kein Kind mehr. Ich bin schon fast vierzehn.«
    »Und dann natürlich ein Revolver, das ist wichtig. Alle Kopfgeldjäger haben einen Revolver, manchmal sogar mehr als einen.«
    Ich griff in meine Tasche. Jez zuckte zusammen und legte sofort die Hand an das Messer, das an ihrem Gürtel hing. Der Griff war aus einem Knochen geschnitzt.
    »Wir Elfen benutzen nicht so gerne Revolver«, sagte ich. »Und manchmal ist ein Revolver genau das Falsche. Man zieht damit bloß die Aufmerksamkeit auf sich, wenn man eigentlich keine gebrauchen kann.«
    Ich holte das Blasrohr heraus. »Das hier ist meine Waffe.«

    »Wow, es ist wunderschön.« Jez betrachtete das Blasrohr sorgfältig und fuhr mit ihren knubbeligen Fingern über die Schnitzereien. »Hinter wem bist du denn eigentlich her?«
    »Hinter einem verbrecherischen Schlangenbauchtroll. Er heißt Noose Wormworx. Hast du schon mal was von ihm gehört?«
    »Nö. Hat er deinen Vater umgebracht?«
    »Ja.«
    »Ziemlich mutig von dir, einen Verbrecher zu jagen. Und dann auch noch einen Schlangenbauch. Mein Pa hat immer gesagt, dass das die übelsten und widerlichsten Trolle auf dem ganzen Felsen sind. Nur ein toter Schlangenbauchtroll ist ein guter Schlangenbauchtroll, das waren seine Worte.«
    »Und mein Pa hat immer gesagt, dass Präriezwerge die freundlichsten und fleißigsten Geschöpfe des ganzen Ödlandes sind.«
    »Hört sich ganz so an, als wäre dein Pa ein sehr kluger Mann gewesen.«
    »Das war er.«
    Ich holte den Beerenkuchen, den Grandma für Onkel Wilder Wolf gebacken hatte, aus der Tasche und brach ihn in zwei Teile. Prompt meldete sich auch mein schlechtes Gewissen, weil ich Grandma angelogen hatte. Aber es war die einzige Möglichkeit gewesen. Jez verschlang den Kuchen voller Begeisterung und sagte, dass sie noch nie im Leben einen besseren gegessen hatte. Ich überließ ihr den Rest. Wahrscheinlich war es lange her, dass sie einen guten Kuchen gekostet hatte.
    Als wir fertig waren, merkte ich, dass es dunkel wurde. Ich stand auf. »Wir müssen uns langsam auf den Weg machen, sonst ist es zu dunkel zum Fliegen.«
    »Du kannst gerne hier übernachten«, bot Jez an. »Ich habe genügend Decken. Muss zwar noch ein bisschen arbeiten, aber ich bin bald wieder zurück.«
    »Vielen Dank, aber ich muss los. Vielleicht sehen wir uns ja auf dem Rückweg noch mal wieder.« Ich warf einen Blick über die Felskante. »Wie weit ist es noch bis Deadrock?«
    »Nicht mehr weit«, erwiderte Jez. »Hinter der nächsten Biegung siehst du schon den Deadeye-Tunnel. Und von dort ist es dann nur noch ein Katzensprung.«
    »Danke für die Bohnen.«
    »War mir ein Vergnügen. Vielleicht sehen wir uns mal wieder, wenn du das nächste Mal vor einem Peitschenschwanz fliehen musst.« Sie grinste. »Oh, und vielen Dank für den Kuchen.«
    Ich bestieg Moonshine, und wir galoppierten über die Felskante in den Himmel. Ich blickte mich noch einmal um, sah die dünne Rauchfahne des Lagerfeuers und davor Jez, die mir wie wild nachwinkte. Ich nahm den Hut und winkte zurück.

Kapitel Sechs
    Der Geist des Himmelskavalleristen
    Wir flogen an der steilen Felswand entlang nach unten. Shys blasse Mähne flatterte im Wind. Wir folgten Jez’ Beschreibung, bis wir vor einem Tunneleingang landeten. Darüber hing ein Holzschild:

    Als wir in die düstere Öffnung ritten, bemerkte ich einen schmalen Schotterpfad neben den Gleisen, gerade breit genug für einen Mann – beziehungsweise einen Jungen – auf einem Pferd. Ob wir die ganze Strecke bis Deadrock in völliger Finsternis zurücklegen mussten? Und was, wenn der Klippenflitzer irgendwann an uns vorbeiraste? Wir durften auf keinen Fall zu dicht an die Gleise geraten.
    »Was sind denn das für Lichter da vorne?«, sagte Moonshine.
    »Sieht aus wie ein Glühwürmchen-Schwarm«, antwortete ich, als ich das unheimliche Glimmen ebenfalls gesehen hatte.
    Aber als wir näher kamen, merkte ich, dass es keine Glühwürmchen waren. Das seltsame Glimmen stammte von langen Holzstümpfen, die in unregelmäßigen Abständen wie Äste aus der Felswand ragten. Um jeden Ast tanzten kleine Schatten, und nachdem ich eine Zeitlang angestrengt in die Dunkelheit gestarrt hatte, stellte ich schließlich fest, dass es sich um so etwas Ähnliches wie Motten handeln musste, die offensichtlich vom Licht angezogen wurden.
    »Was ist das denn?«,

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