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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Keilty
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ich eine knochige Hand auf meiner Schulter.
    »Hab vorhin mitgehört. Ließ sich nich’ vermeiden«, knurrte ein alter Troll mit heiserer Stimme, während er an einer zerkauten Pfeife nuckelte. Er sah ziemlich betrunken aus und zwinkerte ständig. Er musste sich offenbar sehr anstrengen, um mit seinen blutunterlaufenen Augen überhaupt noch etwas sehen zu können. »Aber ich weiß zufällig, wo du diesen Noose finden kanns’.« Er tippte sich mit dem Finger an die platte, von violetten Adern durchzogene Nase. »Falls du interessiert bis’. Es is’ aber so … hier bei uns sin’ Informationen nich’ g’rade billig.«
    Ich durchwühlte meine Tasche. »Viel habe ich nicht, aber ich würde mich über Ihre Hilfe sehr freuen.« Dann drückte ich ihm eine Münze in die faltige Hand.
    Der Troll biss mit seinen fauligen Zähnen auf der Münze herum, um ihre Echtheit zu prüfen. Dann sah er sich schnell nach links und rechts um und winkte mich dicht zu sich heran. »Bin ihm erst heute Abend begegnet, am Stadtrand«, flüsterte er.
    »Wo genau?«
    »Hinter’m Hotel, wo die Straße wieder enger wird. Da hat er rumgehangen, und so ’n paar Niemande war’n auch mit dabei.« Ich musste ein Husten unterdrücken, so sehr stanken die verfilzten Klamotten des alten Trolls. Ich tippte mir an den Hut und bahnte mir einen Weg durch die Glasscherben, die den Boden des Saloons bedeckten.
    Draußen sah ich, dass Moonshine sich gerade einen heftigen Streit mit einem flügellosen schwarzen Hengst lieferte. Der Hengst sah ziemlich wild aus.
    »Ich rieche also seltsam, was? Tja, jetzt ist mir klar, dass du von auswärts kommen musst«, knurrte der Hengst gerade.
    »Von hier jedenfalls bestimmt nicht«, zischte Moonshine.
    »Hast du etwa was gegen die Stadt? Wenn das so wäre, könnte ich dafür sorgen, dass du ganz schnell wieder von hier verschwindest!«
    »Ach ja, willst du mir etwa drohen? Ich warne dich, mein Pa war in der Himmelskavallerie, bloß, damit du Bescheid weißt.«
    »Das reicht, Shy«, mischte ich mich ein. Ich machte sie los und führte sie auf die Straße.
    »Wir dürfen uns nicht in irgendwelche Streitereien verwickeln lassen«, schimpfte ich. »Hast du unsere Strategie schon vergessen?«
    »Er hat aber angefangen«, schnaubte sie.
    »Wir müssen uns möglichst unauffällig verhalten, solange wir in der Stadt sind. Und jetzt komm mit.«
    Moonshine stimmte mir zu, aber trotzdem sah ich, wie sie dem Hengst noch einen bösen Blick zuwarf. »Wo gehen wir denn hin?«, wollte sie wissen.
    »Ein stinkender alter Troll aus dem Saloon hat behauptet, er hätte Noose am Stadtrand gesehen.«
    Ich stieg auf, und wir ritten die schlecht beleuchtete Straße entlang. Ich kniff die Augen zusammen und sah mir die Schilder an den Häusern genauso aufmerksam an wie jeden einzelnen Troll, der uns begegnete. Vielleicht war einer von ihnen ja Noose. Nach einer ganzen Reihe von Häusern wurde die Straße langsam schmaler und die Beleuchtung noch trüber.
    »Das muss die Stelle sein, die der alte Troll gemeint hat.«
    Ich stieg ab, ging in der Straßenmitte weiter und wäre beinahe gegen den riesigen Holzgalgen geprallt. Mein Blick heftete sich an die am Galgen hin- und herschwingende Schlinge, und in meiner Kehle bildete sich ein dicker Kloß. Die Schlinge. Auf Englisch hieß sie Noose! Mit einem Schlag dämmerte es mir. Der alte Troll hatte gesagt, dass er Noose gesehen hatte, wie er mit ein paar Niemanden rumgehangen hatte – tja, er hatte absolut recht. Da hing eine Schlinge, und niemand war in der Nähe. Er hatte mich ausgetrickst! Eigentlich hätte ich stinkwütend werden müssen, aber ich sah nur hinauf zu dem todbringenden Seil und musste lachen.
      
    Ich stand immer noch da, den Blick auf die Schlinge gerichtet, als ich erst schwere Schritte und dann einen schweren Atem hörte. Sie kamen näher und näher … und plötzlich lag ich auf dem Boden und hatte einen Gewehrlauf vor der Nase. Es war der Bäckerzwerg von vorhin. »Hast du wirklich geglaubt, du kannst mir den Geldbeutel stehlen und ungeschoren davonkommen?«, knurrte er mich an.
    »Nicht schießen! Ich habe Ihren Geldbeutel nicht gestohlen!«
    »Lügner! Her damit oder ich mach dich kalt!«
    Anscheinend war mein erster Eindruck von den Bewohnern von Deadrock doch nicht ganz richtig gewesen.
    Der Zwerg stieß mir das Gewehr wieder und wieder gegen die Brust. »Na los, mach schon, Beutel und Taschen ausleeren!«
    »Ich war’s nicht! Ich schwöre es!«, flehte ich ihn

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