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Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition)

Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition)

Titel: Willkommen im Wahnsinn: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pippa Wright
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erst mal ein Bein in Jeans?
    Zuerst entdecke ich eine Packung Hobnob -Biskuits, gefolgt
von Ingwerstäbchen und einem Breakaway -Riegel . Bei den Süßigkeiten liegt keine Karte. Aber ich muss nicht Sherlock Holmes sein, um Putz-Ninas Abschied in ihrer eigenen Spezialsprache zu erkennen (damit meine ich nicht Bulgarisch).
    Und dann, schichtweise in Seidenpapier gewickelt, enthülle ich die Unterwäsche, die Randy im Lauf unserer sogenannten Beziehung für mich gekauft hat. Aalglatte Seidenhöschen, Balconette-BHs, bestickte Hemdchen, Nahtstrümpfe. Bald ist der Boden rings um mich mit den Dessous übersät.
    Am Boden der Tasche liegen eine flache, quadratische, marineblaue Schachtel und ein Brief. Ich weiß, es gehört sich nicht, die Schachtel vor dem Brief zu öffnen. Aber es schaut mir ja keiner zu. Auf rotem Samt liegen die Ohrhänger, die ich auf Dans und Lulus Geburtstagsparty getragen habe. Dieser Schmuck sollte zeigen, wie eng Randy und ich verbunden waren, ein goldenes Paar.
    Hastig schließe ich den Deckel. In einer Seitentasche finde ich meinen Schlüsselbund. Zuletzt nehme ich das alte Buch über die britischen Gräser, Schilfrohre und Binsen heraus.
    Bevor ich den Brief öffne, greife ich in alle, mit Seide gefütterten Seitenfächer der Tasche, um mich zu vergewissern, dass ich nichts übersehen habe. Aber sie sind leer.
    Der Brief ist an mich adressiert, in einer Handschrift, die ich nicht kenne. Vielleicht stammt er gar nicht von Randy? Andererseits, ich habe niemals eine handgeschriebene Nachricht von ihm erhalten, nicht einmal eine gekritzelte Notiz auf dem Küchentisch, geschweige denn Karten oder Briefe. Also lässt der Anblick dieser Schrift mein Herz
nicht höher schlagen. Das Kuvert ist nicht zugeklebt. An der Rückseite steckt nur die Lasche drin, und ich zupfe sie mit meinem Daumen heraus. Heraus kommt eine Ansichtskarte mit einem Paar, das sich küsst darauf.
    Nett, Randy, denke ich, musst du noch Salz in die Wunde streuen? Aber dann erinnere ich mich an die Sache mit den Oma-Unterhosen. Wahrscheinlich hat er diese Karte gar nicht selbst gekauft. Und es ist durchaus möglich, dass er sie gar nicht selbst geschrieben hat.
    Doch, das hat er.
    Danke für alles, Babe. Du bist ein großartiges Mädchen. Die beste Scheinfreundin, die ich mir wünschen konnte. Klar, ich war ein beschissener Scheinfreund. Aber stell Dir vor, ich wäre Dein richtiger Freund gewesen. Dann hätte es Dich viel schlimmer getroffen. Immerhin bist Du so mit knapper Not davongekommen. Ich vermisse Dich sehr. Ich glaube, diese Sachen gehören Dir. Randy.
    Unwillkürlich lache ich. Mehr, als ich erwartet habe. Und doch ist es genau das, was ich erwartet habe. Ein bisschen taktlos, reuelos, typisch Randy. Mit einer Entschuldigung habe ich nie gerechnet. Aber seltsamerweise genügen mir diese wenigen Zeilen.
    Die teuren Dessous und der schöne Schmuck bedeuten mir nichts. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob ich diese Geschenke jemals wieder tragen werde. Aber Randys Karte ist wenigstens eine Anerkennung. Wovon? Vermutlich von unserer – Freundschaft. Die Worte klingen persönlich und, auf seine Weise, einfühlsam. Dahinter erkenne ich ausnahmsweise nicht Camillas beschönigenden oder den unbeholfenen Einfluss seines Managers Bryan Ross. Nein, einfach nur Randy und deshalb okay.
    Am späteren Abend fällt mir ein gewisser Geniestreich auf. Im Gegensatz zu einer SMS oder einer E-Mail schränkt eine Karte die Anzahl der Wörter ein. Keine langwierigen, weitläufigen Rechtfertigungen oder übertriebenen Schlussfolgerungen, nur ein kleines Blatt, auf das man die Botschaft schreiben muss. Noch besser, eine Karte verlangt keine sofortige Antwort. Bevor die Empfänger darauf reagieren, können sie innehalten und nachdenken. Umso eher werden sie eine vernünftige Antwort finden. Und ihr Temperament zügeln.
    Nun weiß ich, was ich Dan schicken muss.

31
    Es ist geradezu grotesk, wie kompliziert es wurde, Lulu wiederzusehen! Trotz ihrer telefonischen Schwüre, sie habe mir die Lügen über Randy verziehen und würde mir nicht aus dem Weg gehen, treffen wir uns erst am Montag. Und das auch nur, weil ich sie zu einem Sandwich im Café neben ihrem Friseursalon zwinge.
    Mit zehnminütiger Verspätung stürmt sie zur Tür herein, in einer Wolke aus winzigen Haarschnipseln, die fast unbemerkt auf die Salate der beiden Frauen am Nachbartisch rieseln.
    »Harrison!«, ruft sie entsetzt. »Ein Pferdeschwanz? Was hat Randy Jones dir

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