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Wilson Cole 03 - Die Söldner

Titel: Wilson Cole 03 - Die Söldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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Tisch.
    »Nun«, fragte Cole, »was denkst du?«
    »Ich denke, das alles ist nicht entfernt vergleichbar damit, gegen die Teroni-Föderation zu kämpfen«, antwortete der Molarier.
    »Du bist doch nur missmutig, weil du zu viel Sex hattest«, behauptete Cole. »Was hältst du von unseren Chancen, Davids Freund hinter Schloss und Riegel hervorzuholen?«
    »Wir schaffen das«, sagte der Molarier. »Schließlich braucht die Grenzregion dringend einen weiteren Hehler.«
    »Was bedrückt dich, Four Eyes?«
    »Ernsthaft?«
    »Lächle ich vielleicht?«
    »Wir sind zu gut für so etwas, Wilson«, sagte Forrice. »Ich weiß, ich weiß, es ist besser als Piraterie, aber wir sollten uns nicht damit aufhalten, einen Schurken der Grenzregion nach dem anderen zu erledigen. Und diesmal tun wir nicht mal das; wir retten einen Hehler, damit er noch mehr illegale Waffen an noch mehr Gesetzlose verkaufen kann, denen wir irgendwann gegenüberstehen. Kommt dir das nicht auch ein bisschen idiotisch vor?«
    »Nicht mehr als das Leben generell«, entgegnete Cole. »Die Raumflotte hat dich degradiert, weil du den Befehl verweigert hast, einen hilflosen Gefangenen umzubringen, von dem du wusstest, dass er ein Doppelagent war. Sie hat mich dafür ins Loch gesteckt, dass ich fünf Millionen Leben gerettet hatte. War das Leben in der Republik wirklich weniger idiotisch als das hier draußen?«
    »Nicht, wenn du es so ausdrückst«, räumte der Molarier ein. »Aber als wir noch in der Raumflotte dienten, hegten wir zumindest die Illusion, dass wir etwas Bedeutsames leisteten, dass wir etwas bewirkten.«
    »Nimm dir eine Minute Zeit, und denke über unsere Lage nach«, riet ihm Cole. »Die Teroni-Föderation hat uns umzubringen versucht. Die Republik hat versucht, uns zu demütigen und einzusperren. Hier draußen hat Captain Windsails Piratencrew uns umzubringen versucht. Der Hammerhai hat uns zu vernichten versucht. Dschingis Khan hätte uns umgebracht, wäre er dazu fähig gewesen. Soweit es mich angeht, gilt unsere Verantwortung vor allem der Mannschaft, die ihr Zuhause und ihre Familien und ihre Karrieren für uns aufgegeben hat.«
    »Das erkläre ich mir auch jeden Tag«, sagte Forrice. »Und manchmal glaube ich sogar daran. Allerdings nie lange.
    Du und ich, wir waren das Beste, was die Raumflotte hatte, Wilson. Was tun wir hier eigentlich? Bekämpfen miese kleine Kriegsherren für Geld!«
    »Möchtest du wirklich wieder einer Raumflotte angehören, die ihre Besten so behandelt, wie sie dich und mich behandelt hat?«, fragte Cole.
    »Nein«, sagte Forrice.
    »Also?«
    »Ich möchte einer besseren Raumflotte angehören!«
    »Ich möchte wieder dreiundzwanzig sein, das ganze Leben noch vor mir haben und jemanden wie Rachel, der in meiner Kabine auf mich wartet«, sagte Cole. »Ich denke, wir beide sind dazu verdammt, unsere Hoffnungen enttäuscht zu sehen, also können wir genauso gut auch das Beste aus dem machen, was wir haben.«
    »Rechnest du damit, in fünf Jahren noch das Gleiche zu tun?«
    Cole zuckte die Achseln. »Woher zum Teufel soll ich das wissen ? Vor zwei Jahren hätte ich nie erwartet, mal Pirat zu werden. Letztes Jahr hätte ich nicht erwartet, mal Söldner zu werden. Ich habe die Spekulationen über die Zukunft aufgegeben. Ich gehe einen Tag nach dem anderen an.«
    »Ich weiß«, sagte Forrice. »Ich bin nur manchmal deprimiert.«
    »Was daran liegt, dass zwischen Menschen und Molariern überhaupt kein Unterschied besteht«, fand Cole.
    »Zumindest nicht in den Dingen, auf die es ankommt. Ihr seid die einzige andere Lebensform mit Humor.
    Vielleicht seid ihr auch die einzige andere Lebensform, die Depressionen bekommt.«
    »Wahrscheinlich«, räumte Forrice ein.
    »Du bist seit einem Dutzend Jahren mein bester Freund«, sagte Cole. »Ich möchte, dass du jederzeit offen mit mir darüber redest, wenn du dich so fühlst.«
    »Ich weiß das zu würdigen.«
    »Das hat aber auch eine logische Konsequenz.«
    »Ich weiß«, sagte der Molarier und verzog die Lippen zu einem außerirdischen Lächeln. »Rede nicht mit der Besatzung darüber.«
    »Du verstehst es.«

    Eine kurze Pause trat ein.

»Haben wir noch Dienstliches zu besprechen?«
    »Nichts, das nicht auch gestern schon Thema gewesen wäre«, sagte Forrice. »Wir brauchen nach wie vor einen festen Dritten Offizier, wo Walli jetzt ein eigenes Schiff hat.«
    »Wenn der richtige Kandidat des Weges kommt, erkennen wir ihn auch«, sagte Cole. »Zu schade, dass sie Perez behält.

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