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Wilson Cole 05 - Flaggschiff

Titel: Wilson Cole 05 - Flaggschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Resnick
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der Hand hielt. »Sie haben sich etwas angeeignet, das Ihnen nicht gehört.«
    »Das war die sicherste Möglichkeit, um Sie herzulocken«, entgegnete der Teroni. »Wir wussten, dass Sie Station Singapur nicht ohne Ihren Ersten Offizier verlassen würden.«
    »In Ordnung, ich bin da«, sagte Cole. »Was jetzt?«
    »Jetzt reden wir.«
    »Ich höre«, sagte Cole.
    »Mein T-Pack hat das vielleicht falsch ausgedrückt«, lautete die Reaktion. »Jetzt reden Sie.«
    »Worüber?«
    »Tun Sie nicht so begriffsstutzig, Captain Cole. Ihr Erster Offizier hat versucht, uns für etwas anzuwerben, das uns als ein unüberlegter Kampf gegen Ihre Republik erscheint.«
    »Es ist nicht meine Republik, jedenfalls heute nicht mehr«, wandte Cole ein. »Wäre sie es noch, würde ich für und nicht gegen sie kämpfen.«
    »Warum stellen Sie Ihre Streitkräfte nicht der Teroni-Föderation zur Verfügung?«
    »Weil ich von der Teroni-Föderation auch nicht mehr halte als von der Republik«, antwortete Cole.
    »Und doch ist ein Teroni Ihr Erster Offizier.«
    »Ehre und Integrität trifft man nicht nur bei einer einzigen Lebensform an«, sagte Cole. »Als wir uns in Feindschaft gegenüberstanden, gab er mir einmal sein Wort und hielt es. Dabei wäre es sehr leicht für ihn gewesen, es zu brechen, denn dann hätte es keine Uberlebenden gegeben, die ihn hätten anklagen können. Das ist mehr, als die meisten meiner Vorgesetzten getan hätten.«
    »Ihnen ist doch klar, dass die Chancen Millionen zu eins gegen Sie stehen?«
    »Wir haben vor, das zu verbessern, Stück für Stück.«
    »Wenn Sie es tatsächlich schaffen sollten, die Republik zu stürzen, was möchten Sie dann an ihre Stelle setzen?«
    »Ich bin kein Politiker«, antwortete Cole. »Andere müssten das entscheiden.«
    »Würden Sie einen Waffenstillstand mit der Teroni-Föderation vorschlagen?«
    »Nein, das würde ich nicht.« Der Teroni spannte sich an. »Ein Waffenstillstand ist eine befristete Vereinbarung. Ich würde die komplette Einstellung aller Feindseligkeiten vorschlagen. Wir sind schon verdammt lange im Krieg, und ich bezweifle, dass noch irgendjemand weiß, wie zum Teufel es überhaupt dazu gekommen ist.«
    Die sechs Teroni versammelten sich in einem engen Kreis. Cole sah, dass sie miteinander flüsterten, verstand aber nicht, was sie sagten. Er fing Jacovics Blick auf, tätschelte sein leeres Halfter, deutete mit dem Kopf auf die Teroni und hob die Handflächen, um eine Frage anzudeuten.
    Jacovic schüttelte den Kopf. Nein, sie sind nicht bewaffnet.
    Na, das ist mal eine Erleichterung, dachte Cole. Falls die Lage brenzlig wird, kann sich Jacovic den schnappen, der ihm am nächsten steht, und ich kümmere mich um den Kleinen, der geredet hat.

    Der Kreis öffnete sich, und die sechs Teroni wandten sich Cole zu.
    »Wir schließen uns Ihrer Sache an«, sagte der, der ihr Sprecher zu sein schien.
    »Ich bin dankbar, das zu hören«, sagte Cole. »Wozu das Verhör?«
    »Wir sind aus dem gleichen Grund wie Commander Jacovic aus dem Militär der Föderation ausgeschieden. Weil wir nicht mehr an die moralische Überlegenheit der Föderation glauben oder daran, dass sie es wert wäre, für sie zu sterben. Jacovic versicherte uns, Sie teilten unsere Werte, aber man hat uns unser Leben lang eingetrichtert, Ihre Lebensform zu hassen und ihr zu misstrauen. Deshalb fanden wir, wir müssten es von Ihnen selbst hören.«
    »Wenn man Ihnen jedoch eingetrichtert hat, allem zu misstrauen, was ich sage, warum glauben Sie mir dann jetzt?
    «, wollte Cole wissen. Ihm war klar, dass diese Frage töricht und potenziell gefährlich war, aber seine Neugier gewann die Oberhand.
    »Oh, wir wussten, dass Sie uns sagen würden, was Jacovic ankündigte. Es war jedoch eine bestimmte Antwort, die uns überzeugt hat.«
    »Welche?«
    »Dass Sie nicht daran interessiert sind, am Nachfolger der Republik mitzuwirken. Wahrscheinlich existieren Hunderte mögliche Gründe für einen Menschen, sich gegen seine Regierung zu wenden und ihren Umsturz anzustreben, wie es auch Hunderte Gründe für einen Teroni gibt, das zu tun - aber in neunundneunzig von hundert Fällen ist der unausgesprochene, aber tatsächliche Grund dafür Egomanie und das Streben nach Macht.«
    »Außerdem wissen wir, dass Ihre Raumflotte Sie seit vier Jahren jagt«, fügte ein anderer hinzu. Er zeigte das Teroni-Äquivalent eines Lächelns. »Das hat auch geholfen.«
    »Tröstlich zu wissen, dass Sie mich nicht ausliefern und die Belohnung

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