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Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Titel: Wimsey 09 - Mord braucht Reklame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy L. Sayers
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wahrscheinlich nicht näher an unser Ziel bringen. Ich glaube nicht, daß ein einziger in dieser Bande weiß, woher das Zeug kommt. Aber es ist immerhin schon etwas, schlüssige Hinweise darauf zu haben, wohin es geht. Übrigens, wir haben dieses Pärchen, bei dessen Verhaftung du uns neulich geholfen hast, mitsamt der Ware erwischt. Sieben Jahre dürften sie bekommen.»
    «Gut. Aber beinahe hätte es mich diesmal selbst erwischt. Zwei Stenotypistinnen aus der Werbeagentur trieben sich da herum und haben mich erkannt. Ich habe mich dumm und taub gestellt und ihnen am anderen Morgen erklärt, daß ich einen Vetter habe, der mir sehr ähnlich sieht. Natürlich dieser berüchtigte Wimsey. Es ist doch nicht gut, wenn man zu bekannt ist.»
    «Wenn die de Momerie-Clique dir erst auf die Schliche kommt, geht's dir schlecht», sagte Parker. «Wie hast du dich überhaupt an Dian herangemacht?»
    «Bin von einem Springbrunnen in ein Fischbassin gesprungen. Reklame macht sich eben bezahlt. Sie hält mich für das achte Weltwunder. Der Hummer im Frackhemd.»
    «Brich dir dabei nur nicht mal den Hals», meinte Mary nachsichtig. «Wir haben dich nämlich alle ganz gern, weißt du, und Klein Peter könnte auf seinen Lieblingsonkel nicht verzichten.»
    «Jedenfalls wird es dir sehr, sehr gut tun», bemerkte sein Schwager hartherzig, «einmal einen wirklich schwierigen Fall zu haben. Wenn du dich erst eine Weile mit einem Todesfall herumgeplagt hast, den irgendwer aus irgendeinem beliebigen Grund auf dem Gewissen haben könnte, wirst du dich vielleicht nicht mehr so hochnäsig über die paar Morde im Lande mokieren, mit denen die notorisch unfähige Polizei nicht zu Rande kommt. Hoffentlich wird's dir eine Lehre sein. Noch ein Schlückchen?»
    «Nein, danke; ich will versuchen, daraus zu lernen. Und inzwischen werde ich weiter die Öffentlichkeit verdummen und als Mr. Bredon unter eurer Adresse zu erreichen sein. Und halte mich über alle Entwicklungen bei der de Momerie-Milligan-Bande auf dem laufenden.»
    «Gut. Möchtest du dich an einer unserer nächsten Rauschgift-Razzien beteiligen?»
    «Klar. Wann ist es soweit?»
    «Wir haben Informationen über Kokainschmuggel an der Küste von Essex erhalten. Das Dümmste, was die Re gierung je getan hat, war die Abschaffung der Küstenwache. Das macht uns die Arbeit doppelt schwer, besonders wo so viele private Motorboote herumtuckern. Wenn du dich mal einen Abend amüsieren möchtest, komm einfach vorbei – und du könntest deinen Wagen mitbringen. Er ist schneller als die unseren alle zusammen.»
    «Aha, daher weht der Wind. Aber gut, ich bin dabei. Schick mir eine Zeile, wenn es soweit ist. Ich habe um halb sechs Feierabend.»

    Währenddessen litten drei Herzen um Mr. Death Bredons willen.
    Miss Pamela Dean wusch in ihrer einsamen Wohnung ein Paar Seidenstrümpfe.
    «Der gestrige Abend war ja einfach herrlich … Wahrscheinlich hätte ich gar keinen Spaß daran haben dürfen, wo der arme Victor gerade erst unter der Erde ist, der Gute … aber im Grunde bin ich ja nur seinetwegen hingegangen … ob dieser Detektiv etwas darüber herausfinden wird? … Gesagt hat er nicht viel, aber ich glaube, er findet an Victors Tod irgend etwas merkwürdig … jedenfalls hatte Victor den Verdacht, daß irgend etwas nicht stimmte, und würde wünschen, daß ich alles in meiner Macht Stehende tue, um es herauszubekommen … Ich wußte gar nicht, daß Privatdetektive so sind … hab sie mir immer als aufdringliche, verschlagene kleine Wichte vorgestellt … schmierig … ich mag seine Stimme … und seine Hände … o Gott, da ist ja eine Laufmasche! … die muß ich aufnehmen, bevor sie oben ist … und so gute Manieren, nur war er, glaube ich, ein bißchen böse auf mich, weil ich zu Pyms Werbedienst gekommen war … er muß unglaublich sportlich sein, so an diesem Springbrunnen hinaufzuklettern … schwimmt wie ein Fisch … mein neuer Badeanzug … Sonnenbaden … Gott sei Dank habe ich einigermaßen gute Beine … ich muß mir wirklich mehr Strümpfe zulegen, diese hier machen es nicht mehr lange … Wenn ich doch nur nicht so ausgelaugt aussähe in Schwarz … Armer Victor! … Wenn ich nur wüßte, was ich mit Alec Willis anfangen soll … wenn er doch nur nicht so ein Spießer wäre … Bei Mr. Bredon finde ich nichts dabei … er hat ganz recht, daß diese Leute nichts taugen, aber er weiß wenigstens, wovon er redet, und es ist nicht alles nur Vorurteil … Warum muß Alec so eifersüchtig

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