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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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dir Zeit. Wenn sie dir keinen Freiraum geben, dann kannst du auf diese Freundschaft getrost verzichten.Wir befinden uns in einem freien Land. Und nun komm, die Schulpflicht zwingt dir den Sportunterricht auf.“
    Schon wieder brachte er ihn zum Lachen. Elijah war wirklich jemand, der andere gut aufmuntern konnte.
    Sie wollten soeben die Dusche verlassen. Der Student hatte auch schon die Hand wieder auf der Klinke und sie herunter gedrückt, als er zurück wich. Seine Augen zogen sich zusammen und er starrte auf die Tür. Sein Blick wurde glasig. Und Collin machte der harte Ausdruck in dem weichen Gesicht Angst.
    „El?“ fragte er. „Was ist denn? Wollten wir nicht gehen?“
    Das Feuer legte sich eine Hand an die Stirn. „Dunkel.“ murmelte er und seine glasigen Augen wanderten suchend durch den Raum. Er lief an den Wänden entlang und tastete über die glatten Fliesen. „Es ist dunkel. Und noch immer warm. Es muss gerade erst passiert sein.“
    „Was?“ wollte der Junge verwirrt wissen. „Wovon redest du denn bitteschön? Ich verstehe kein Wort. Was ist passiert? Wieso bist du auf einmal so komisch?“ Doch Elijah schien ihn nicht zu hören. Er war von einer Sekunde auf die nächste in seiner eigenen Welt gefangen und trieb haltlos wie ein Stück Holz auf der Themse. Seine Finger huschten noch immer über die Wände, ohne die Fliesen wirklich zu berühren. Das Rauschen der Linde vor dem Fenster unterstrich die unheimliche Szenerie. „Gefangen in einem dunklen Zimmer. Die Flammen gierten nach ihr. Sie war eingesperrt. Wut.“
    Und endlich begriff Collin. Zum ersten Mal nach Sashas seltsamen Gebaren vor einer Woche erlebte er wieder ein Element mit einer Vision. Diese Bilder, die plötzlich vor den Augen auftauchten und die ihnen zeigten, dass eine Seele ihre Hilfe benötigte. Und er war hier ganz allein mit Elijah, der nicht mehr ansprechbar war und wusste nicht, was er tun sollte. Krampfhaft versuchte er, sich zu erinnern, was Mark gesagt hatte. Dann besann er sich, dass man dem Element mit der Vision Fragen stellen musste. El würde sich später nicht mehr an die Bilder erinnern können und sie mussten doch wissen, wonach sie suchen mussten!
    „Ähm...“ machte Collin. Vor Schreck fiel ihm keine Frage ein. „Was... was siehst du, El?“ fragte er dann schulterzuckend. Gut, es war nicht die Millionenfrage. Aber es war immerhin eine.
    Tatsächlich hörte El mit seiner Sucherei auf und wandte sich ihm zu. Die blicklosen Augen richteten sich auf ihn. „Ein großes Haus. Es ist schwarz. Und im Untergeschoss hockt sie. Sie hat Angst.“
    „Mhm... gut. Und wo steht das Haus?“ fragte er.
    El wanderte nun doch wieder weiter. „Ich sehe ein Schild... ein Straßenschild. Darauf steht ein Wort.“
    Collin lief hinter ihm her. Sie gelangten nun schon zu den Duschköpfen. „Welches?“ hakte er nach. Er wusste, dass sie den Straßennamen brauchten. Sonst fänden sie nicht heraus, wo es gebrannt hatte. Und dass es mit Feuer zu tun hatte, wusste Collin auch ohne sich an Marks Worte erinnern zu müssen.
    Doch Elijah dachte viel zu lange nach. Konnte er den Namen etwa nicht erkennen? Gerade als er den Mund öffnete, passierte ein Unglück. Das Tasten entlang der Wände führte nun endlich zu dem Ergebnis, zu dem diese sinnlosen Aktionen meistens führten. Er rammte sich im Laufen den Seifenspender ins Auge und rutschte an der Wand herunter. Collin sah Blut. Doch es war nicht viel. Besorgt stürmte er zu dem Studenten.
    „El?“ rief er aus und nahm dessen Gesicht. Tatsächlich blutete das Auge ein wenig. Doch der junge Mann war noch nicht am Ende seiner Vision. Noch immer blickten seine Augen ins Nirgendwo. „Steinstraße.“ flüsterte er leise. Dann schrie er auf einmal auf. „Es brennt!“ rief er panisch. „Es brennt so!“
    Collin zuckte zurück, als er sich die Finger verbrannte. El stand mit einem Mal in Flammen. Der Junge stand verwirrt vor dem brennenden Körper und wusste nicht, was er tun sollte. Inzwischen wimmerte El leise. Aber er hatte doch gesagt, die Elemente würden den Trägern keinen Schaden zuführen!
    Panisch sah er sich um. Ihm fiel nicht ein, was er tun sollte. Im Lehrerzimmer gab es einen Feuerlöscher. Ob er schnell genug rennen konnte ehe El verbrannt war? Dann fasste er sich an den Kopf. Manchmal konnte er wirklich zu dumm sein! Er befand sich hier in einem Raum mit sechs Duschköpfen, aus jedem einzelnen von ihnen sprudelndes Wasser geschossen kam, wenn man nur nicht so blind war.

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