Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
so aufregt.“ widersprach Collin wahrheitsgetreu. Er verstand es wirklich nicht. Sie hatten doch nicht einmal gefragt, warum er mit anderen weggegangen war. Und er hatte ihnen auch keine Lügen vorgesetzt. Bis auf die Eine natürlich.
Tom verdrehte die Augen und stieß Björn in Richtung Tür. „Er will es anscheinend nicht verstehen. Soll er doch für sich bleiben. Ich werde jedenfalls kein Wort mehr mit ihm reden bis er sein seltsames Verhalten erklärt hat. Komm, Björn. Wir gehen zum Unterricht. Die Bohnenstange da drinnen, die sich als unser neuer Lehrer ausgibt, wird uns sonst suchen.“ Mit diesen Worten knallten sie die Tür hinter sich zu, dass es von den Fliesen hallte. Die Stimmen seiner Mitschüler verhallten, als auch der Langsamste endlich seine Sportsachen an hatte und in die Halle eilte.
Collin blieb zurück und starrte aus dem kleinen Fenster, das ein wenig höher lag als der Kopf eines großen Mannes. Der Lindenbaum auf dem Schulhof schaute dort herein und Collin starrte ihn finster an.
Er verstand sie wirklich nicht. In seiner Wut übersah er, dass er ihnen keine Möglichkeit gab, ihn ihrerseits zu verstehen. Ja, er traf sich mit den Studenten und er wünschte sich, dass sie seine Freunde werden würden. Wenn er es sich eingestand, waren sie auch etwas lustiger als Tom und Björn. Aber die beiden waren seine ältesten Freunde und sie wussten praktisch alles über ihn. Mit Ausnahme der einen Sache: dass er den Elementen angehörte. Und das wiederum wussten die Studenten. Und sie kannten sich damit aus. Sie konnten etwas besonderes aus ihm machen.
Er hörte eine Tür klappen und bewegte sich doch nicht. Sollten sie ihn doch suchen. Er vergrub sich hier und wartete die Stunde ab. Er wollte auf keinen Fall mit den beiden Streithähnen in einer Halle stehen und einträchtig Sport machen. Sollten sie doch tun, was sie wollten. Er war nicht der Typ für Heuchelei.
„Du vergisst, dass sich Elemente gegenseitig spüren können.“ flüsterte auf einmal eine Stimme neben ihm. Die Tür hatte sich einen Spalt geöffnet und rote Haare schoben sich in die Dusche. Die Farbe seiner Haare biss sich fürchterlich mit der von den Fliesen. „Wie sonst, meinst du, konnte ich in dem verlassenen Sportstudio erspüren, dass du ein Element bist, wenn nicht so? Es bringt also nichts, dass du dich versteckst.“
Collin konnte sich noch schaudernd daran erinnern, wie Elijah seine Stirn berührt hatte und ganz still geworden war. Obwohl es nun schon mehrere Tage her war, kam es ihm noch immer klar vor Augen, wie er das Gefühl hatte, sein ganzer Körper würde durchwühlt werden.
„Ich hatte mich gefragt, wo mein Lieblingsschüler ist.“ sagte El gut gelaunt. Er hielt die Tür offen, schloss sie aber, als er Collins Gesichtsausdruck sah. „Was ist passiert?“ wollte er wissen, ohne die Hand von der Klinke zu nehmen.
Der Junge schüttelte nur den Kopf und blies durch die geschlossenen Lippen.
„Nichts.“ gab er zurück.
El nahm die Hand von der Tür fort und rieb sich schauspielernd über die Arme.
„Das kaufe ich dir nicht ab.“ meinte er und dann zitterte er mit der Stimme, als er sagte: „Hier ist es so frostig, dass mir die Zähne zusammen frieren.“
Wider seiner schlechten Laune musste Collin grinsen. Doch das verging rasch, als er erzählte, was sich eben zugetragen hatte. „Sie drängen in mich und lassen mir keinen Spielraum.“ meckerte er. „Das halte ich nicht länger aus. Aber gleichzeitig sind es doch meine Freunde!“
El neigte nachdenklich seinen Kopf zu der einen, dann zu der anderen Seite. Keine Frage, dass er den Jungen aufheitern wollte. „Vielleicht solltest du es einfach mal darauf ankommen lassen und ihnen die Wahrheit erzählen, wenn sie dich so sehr bedrängen? Es könnte doch sein, dass sie dir glauben.“
Nun musste Collin gehässig auflachen, so sehr er El auch mochte. Doch der Student machte einen so dummen Vorschlag, dass es nicht bei einem schwachen Grinsen blieb. „El, du hast eine blühende Fantasie, wenn es um andere Menschen geht. Glaubst du ernsthaft, sie würden mir glauben, dass ich ein Element beherrsche und ihm befehlen könnte, ihnen die Mützen vom Kopf zu schlagen?“
„Nein.“ gab El ehrlich und mit einem breiten Lachen zurück. „Aber sie wären eine ganze Weile so unglaublich wütend, dass du für sehr lange Zeit deine Ruhe hättest.“ Collin starrte ihn an. „Das war ein Scherz, nicht wahr?“
Der Student klopfte ihm auf den Rücken. „Lass
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