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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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Und El saß genau unter einem. Rasch beugte sich der Schüler vor und stellte die Dusche an. Es gab ein lautes Zischen und Dampf stieg auf, als die Flammen von dem Wasser erschlagen wurden.
    „Stell es ab!“ forderte dann die Stimme des Studenten. Wegen des ganzen Dampfes konnte Collin kaum noch den Hahn finden. Er ertastete ihn doch noch und drehte ihn wieder herum. Dann wedelte er mit der Hand, um den ganzen Wasserdampf zu vertreiben. Durch das kleine Fenster zog er langsam ab.
    El war, bis auf das blutende Auge unverletzt. Also stimmte es doch, dass Feuer ihm nichts anhaben konnte. Er stemmte sich an den nassen Wänden in die Höhe. Seine durchnässten Haare fielen ihm ins Gesicht. Doch dies war endlich wieder freundlich und klar, nicht so hart wie eben.
    „Erkläre es mir.“ meinte er mürrisch. „Wieso übergießt du mich mit Wasser?“
    Er konnte sich wirklich nicht erinnern! Collin hob beruhigend eine Hand. „Weil du auf einmal eine Vision hattest. Und dann hast du auf einmal Feuer gefangen.“ Zum Beweis hielt Collin seine verbrannten Finger hoch. „Ich wusste nicht, was ich tun sollte und deshalb habe ich einfach gehandelt...“
    Der Gesichtsausdruck änderte sich. El blickte ihn nun nachdenklich an. „Eine Vision? Wirklich? Hast du alles aus mir herausbekommen? Wo und wer?“
    Nervös berichtete er dem Studenten, dass es sich offensichtlich um ein weibliches Wesen handelte, die in der Steinstraße in irgendein Zimmer eingesperrt war. Nachdenklich wrang El seine Sachen aus. „Welche Gefühle?“ wollte er dann wissen.
    Einen Augenblick verstummte Collin. „Wut und Angst.“ sagte er dann. „Sag mal, kannst du mir sagen, warum du auf einmal gebrannt hast? Mit Sasha ist doch am Sonntag auch nichts dergleichen passiert.“
    „Manchmal kann das vorkommen.“ erwiderte El und nahm sich aus dem Fach mit den Handtüchern eines, um sich abzureiben. „Wenn die Gefühle der Seele sehr heftig sind, dann kann es passieren, dass unsere Elemente ihre Erinnerungen auf uns übertragen. Aber uns können sie zum Glück nichts anhaben.“ Er hatte sich gerade über das Gesicht gewischt und zuckte zusammen. Erstaunt blickte er auf das Blut zwischen den Fasern des Handtuchs. „Du sagtest, ich hätte Feuer gefangen, mehr nicht.“ sagte er trocken.
    Unangenehm berührt scharrte Collin mit den Füßen. „Naja, kurz zuvor bist du vor den Seifenspender gelaufen. Tut mir leid, ich hätte es sicher verhindern sollen, aber ich wusste nicht einmal, was mit dir los war. Es ging alles viel zu schnell. Du bist herumgelaufen und dann war es auf einmal schon geschehen.“ Doch das Feuer war ihm nicht böse. Es presste das Tuch auf sein Auge. „Schon gut. Es ist nicht tief. Aber ein kleiner Ratschlag, Collin. Wenn einer eine Vision hat, tust du gut daran, ihn festzuhalten.“ Auf das entgeisterte Gesicht hin, lachte El. „Nur keine Angst. Ich weiß, das war alles ein wenig zu viel für dich. Aber wenn du es drei- oder viermal erlebt hast, gewöhnst du dich daran. Und dann ist es ganz leicht, richtig zu reagieren. Also, das Element festhalten, damit es sich nicht verletzt und Fragen stellen. Zumindest letzteres hast du ja mit Bravour gemeistert.“ Er blickte mit dem verbliebenen Auge auf die Sportuhr an seinem Handgelenk. „Also, traust du dir zu, die Stunde zu schwänzen?“
    Nun wurde der Schüler überrumpelt. „Du willst gleich los?“ fragte er.
    El hatte bereits die Tür aufgestoßen. Anscheinend hatte sie niemand von den anderen bemerkt, trotz des Lärms. In der Halle war laute Musik zu hören.
    „Wenn wir uns nicht beeilen, wird die Seele Opfer der Windler.“ meinte El, der in die Halle lief und Herrn Holler ein Zeichen gab. Collin folgte ihm unsicher und sah, dass seine Mitschüler gerade Ausdauerlauf übten. Das erklärte die laute Musik, die als Zerstreuung beim Laufen dienen sollte. Tom und Björn liefen nebeneinander her und warfen ihm giftige Blicke zu.
    Der Lehrer kam zu ihnen. „Was ist denn mit dir passiert?“ wollte er erschrocken wissen, als er das blutige Handtuch sah. „Hattest du einen Unfall?“
    „Irgendjemand hat in den Duschen das Wasser nicht abgeschaltet.“ tat El ganz entrüstet. „Und als ich Collin holen wollte, bin ich ausgerutscht. Dem Jungen ging es nicht gut. Er war auf der Toilette.“ Der, von dem die Rede war, gab sich alle Mühe, auszusehen, als hätte er sich wenn nötig mehrmals übergeben. „Wir gehen jetzt zum Arzt.“ fuhr der Student fort. „Meine Verletzung ist nicht

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