Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
Anschein nach war sich Mark sicher. „Es tut mir leid, Collin. Aber heute Abend hat sich nur das gezeigt, was ich die ganze Zeit über vermutet habe. Sicher, du bist neu und unerfahren. Doch selbst ein Laie hätte sehen müssen, dass er durch solche Dummheit unser aller Leben gefährdet. Das können wir nicht ein zweites Mal riskieren.“
Gerade verstand Collin, was Mark vorhatte. Er hob den Kopf und sah ihn mit einem Ausdruck von Schmerz an. „Das kannst du doch nicht so meinen.“, flehte er. „Bitte, Mark. Sag, dass du einen Scherz gemacht hast.“
„Das finde ich allerdings auch.“ Elijah rutschte von der Lehne auf das Sofa, um bequemer zu sitzen. „Das ist jetzt genug, Mark. Du hattest deinen Spaß und hast den Jungen genug erschreckt.“
Doch Mark stampfte mit dem Fuß auf. Seine Miene war noch immer von tiefen Furchen durchzogen. „Glaubt ihr denn, dass ich euch veralbern will? Ich bin weit entfernt von jeglichem Spaß, Elijah! Ich meine es ernst! Du weißt, dass ich schon einmal mit dir darüber geredet habe. Und heute hat sich meine Vermutung bewahrheitet.“ Anklagend deutete er auf den Jungen. „Collin ist einfach nicht in der Lage, mich als Anführer zu akzeptieren. Im Kampf wird er meine Befehle ignorieren und uns alle ins Unglück treiben. Nur wegen seines Egos!“
„Glaubst du nicht, dass dein eigenes Ego dir im Weg steht?“, erwiderte El ruhig, obwohl er wusste, dass ein Streit mit Mark nun unausweichlich war. Der Student war einfach zu aufgeregt, um klar denken zu können.
„Fehler können doch passieren.“, meinte auch Mar. „Mark, du bist einfach heute zu wütend, um einen Schritt zurückzutreten und das Ganze von der Ferne zu betrachten. Lass uns morgen weiter reden.“
„Nein, ich will das heute klären!“ Schon wieder war Mark laut geworden. „Ihr versteht einfach nicht, warum ich mich so aufrege! Ist euch klar, dass ich die Verantwortung für euch alle trage? Und wenn Collin meine Befehle missachtet, gefährdet er euch alle und ich bin dann Schuld.“
Elijah stand langsam auf und verschränkte die Arme ineinander. Mark sah ihn irritiert an. Er verstand nicht, warum sie ihn so angriffen. „Mark, jetzt ist aber Schluss. Du bist einfach nicht mehr in der Lage, klar zu denken.“
Das gab ihm den Rest. Mark plusterte sich auf wie ein Huhn in der Kälte. „Ich kann nicht mehr klar denken?“, schrie er El an. Man sah ihm an, dass er den Studenten am liebsten am Kragen gepackt und geschüttelt hätte. „Ich denke nicht klar? Hast du den Verstand verloren, mir so etwas zu sagen?“
„Es ist nur die reine Wahrheit.“ El zuckte mit den Schultern. Er schrie noch immer nicht. „Ich glaube, du hast einfach immer noch Angst, wir könnten aus Collin einen neuen Anführer machen. Und deshalb willst du ihn loswerden, bevor jemand auf die Idee kommt, Collin hätte doch mitkommen können. Du verhältst dich selbst wie ein kleines Kind.“
„ Keiner von euch ist in der Lage, Befehle zu erteilen!“ Mark schrie sie inzwischen alle an. „Keiner von euch ist auf die Idee gekommen, dass ich gar kein Anführer sein will ! Ihr habt mich einfach dazu gemacht!!“
El schüttelte den Kopf. „Und du sagst uns jetzt nicht auch noch, dass es dir keinen Spaß machen würde, uns herumzukommandieren. Ich glaube dir nicht, dass du es nicht genießen würdest.“
Von diesen Worten war Mark vor den Kopf gestoßen. Er hätte nicht anders ausgesehen, wenn El ihm den Tisch gegen die Stirn geschlagen hätte. Dann wurde seine Miene verachtend. Er trat an El heran. Ganz nah. Und sah ihm verächtlich ins Gesicht. „Wenn du das von mir denkst, haben wir uns nichts mehr zu sagen.“, flüsterte er. Dann wandte er sich ab und verschwand im Bad. Aus Rücksicht auf Frau Prenski vermied er es, die Tür zuzuschlagen. El wusste, er würde es andernfalls mit Sicherheit voller Inbrunst und lautstark tun.
Dann spürte das Feuer, dass es zitterte. Schwerlich löste sich El aus seiner starren Haltung und wandte sich um. Die beiden Mädchen blickten betrübt zu Boden. Collin jedoch wirkte eingeschüchtert.
„So habe ich ihn noch nie erlebt.“, flüsterte er, ganz erschrocken. „Ist das jetzt das Ende?“
Doch Elijah schüttelte nur den Kopf. Er nahm sich eine Tasse und leerte sie mit einem Zug. Ihm machte es nichts aus, dass der Tee noch kochend heiß war. „Ich gehe ins Bett.“, sagte er einfach nur. „Collin, komm. Du schläfst heute bei mir. Mark wartet sicher nur darauf, dass wir aus dem Wohnzimmer
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