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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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gerade seine Socken sortierte, ging die Tür auf und Elijah schneite herein. Er ließ sich auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch nieder und beobachtete Mark eine ganze Zeitlang.
    „Ja?“, fragte dieser schließlich und rangierte ein paar alt aussende Socken aus.
    „Kann ich dir helfen?“
    „Mir ist langweilig.“, brummte das Feuer und stützte sich auf die Lehne. Der Stuhl knarzte leise. „Die Mädchen haben das Wohnzimmer blockiert. Sie faseln etwas von ,Weibertag‘. Im ganzen Flur riecht es Lösungsmittel.“
    „Die Wunderdroge nennt sich Nagellack.“, klärte Mark auf. Er zupfte liebevoll an einem seiner Hemden. Dann stopfte er ein weiteres darüber. Er war nicht schluderig. Er hatte es nur nicht so gerne, wenn alles akkurat war. „Gepaart mit Lockenwicklern und Liebesfilm ist sie ein Verkaufsschlager.“
    „Ich mache uns was zu trinken.“ El erhob sich wieder. Er stellte sich an die Tür, legte eine Hand auf die Klinke und wandte sich um. „Also dann, mein General. Ich wage mich in feindliches Gebiet.“
    „Mögest du siegreich sein.“ Mark blickte nicht einmal auf. „Und sei ganz leise.“ Elijah nickte, schlug sich gegen die Brust und atmete tief durch. Dann riss er die Tür auf und stürzte nach draußen, als würde er durch einen Kugelhagel laufen müssen.
    Durch die offene Tür trat tatsächlich der beißende Geruch von Nagellack ein. Mark rümpfte die Nase.
    Als er mit dem Einräumen fertig war, kehrte El zurück. In seinen Händen zwei dampfende Becher Tee. Er nickte mit dem Kopf. „Los, ab in Mars Zimmer. Wir gehen zocken.“
    Freudig schloss sich Mark an. Er machte die Schranktüren zu und folgte El durch den Flur in Margaretes Zimmer.
    Schon nach dem Eintreten sah er, dass sich hier rein gar nichts geändert hatte seit Frau Prenski eingezogen war. Sicher war die arme Frau hoffnungslos gescheitert und hatte die Tür geschlossen, kaum, dass sie einen Blick in dieses Chaos geworfen hatte.
    Margarete war eine akkurate Person. Nur leider war ihre Art von Ordnung eine andere. Das Bett und der Schrank waren in dem Gewirr aus Schläuchen, Adaptern, Relais und Netzkabeln kaum noch auszumachen. Mar hatte insgesamt zwei Computer und einen tragbaren Laptop. Ihr Zimmer sah eher aus wie ein Labor in einem Informatiktrakt der Universität, als wie ein Rückzugsort. Da die vielen Bücher keinen Platz mehr im Schrank gefunden hatten, mussten sie auf den Teppich ausweichen und stapelten sich dort munter. Überall lagen Notizen, Blöcke und Stifte dazwischen.
    Unter all den technischen Geräten gab es einen Computer, den die anderen Studenten ebenfalls benutzen durften. Mark und El kämpften sich zu ihm vor und schalteten ihn ein. Dann spielten sie ein Spiel nach dem anderen und vergaßen die Zeit vollkommen.
    Mark gab sich dem Gefühl hin, einmal nicht an die Windler denken zu müssen. Sich nicht darüber zu ärgern, dass Herr Austen ihm auswich. Ihm weder einen richtigen Kampf lieferte, noch ihn auslöschte. Und sich auch keine Gedanken darüber machen zu müssen, was die Windler vorhatten. Wieso sie die Beißer zu ihnen in den Kampf lockten. Geschweige denn, warum sie auf einmal jede Seele sammelten, die sie bekommen konnten. Er war es müßig und benötigte dringend eine Pause.
    „Touché.“ , triumphierte El und zerstörte Marks Figur mit aller Heftigkeit. Sein Affe mit den grotesken Muskeln stieß den Japaner in den Staub und hob die Arme in angeberischer Siegeshaltung. „Meine Damen und Herren, Sie sehen den größten Verlierer dieser Welt. Haben Sie noch etwas zu sagen, Herr Thun?“ Er hielt ihm die Faust vor das Gesicht, als wäre ein Mikrofon darin. Die Leiste auf dem Monitor blinkte und Mark bemerkte, dass er so in Gedanken gewesen war, dass er verloren hatte. Schon wieder.
    Er zog Els Hand zu sich. „Ja, in der Tat.“, sagte er in das imaginäre Mikrofon.
    „Ich denke, mein Gegner hat geschummelt. Ich bin das letzte Mal von einem Schimpansen besiegt worden, als ich noch Strampler trug.“
    „Wahrscheinlich dein Plüschtier.“, lachte El auf und schloss das Spiel mit einem Drücken auf die Taste oben in der Ecke der Tastatur. „Und wahrscheinlich in deinem ersten Leben.“
    „Nein, da hatte ich keinen Schimpansen.“, rutschte es Mark heraus. Er hatte es gesagt, ohne nachzudenken.
    „Hä?“ El streckte sich. „Was meinst du denn?“
    Mark versank wieder in Gedanken. Es stimmte. Selten, ganz selten war es ihm, als könne er sich an eine Zeit erinnern, als er noch nicht im Waisenhaus

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