Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
auch immer draußen war, er oder sie war ihre einzige Chance.
„Mar?“ Es war Elijahs Stimme!
„Geh weg!“, rief Justin laut. „Es geht ihr gut!“
Er wollte seine Hand auf ihren Mund pressen. Doch in einem neuen Anfall von Wut packte sie ihn an der Hüfte und trat ihm mit aller Kraft ins Gemächt. Während er zusammensank, schrie sie nach El.
Zuerst rüttelte die Klinke. Dann war es einen Moment still.
„Du dumme Pute!“, schrie Justin auf. Er holte aus und wollte nach ihr schlagen, als auf einmal die Tür neben ihnen eingetreten wurde. Elijah schrammte durch den Türrahmen und starrte die Szene an, die auf ihn wie ein schlechtes Theaterstück wirken musste. Dann packte ihn die Wut und Flammen loderten in seinen Augen. Ja, nicht an seinen Händen, wie sie es unzählige Male gesehen hatte! Sondern in seinen Augen.
„Du mieses...“ Er schaffte es nicht, seine Wut in Worte zu fassen. Stattdessen packte er Justin, riss ihn zu Boden und warf sich auf ihn. Es gab ein Handgemenge. Elijah gewann. Er schlug auf Justin ein, der sich nur noch schwach wehrte. Blut troff auf den braunen Teppich.
„Das ist dafür, dass du sie angefasst hast!“, schrie Elijah laut und schlug ihm die harte Faust ins Gesicht. „Und das dafür, dass du überhaupt hier bist, du Schwein!“ Er war vollkommen in Rage. Justins Nase brach. Elijah hatte Blut an der Faust. Er schlug weiter auf ihn ein, als könne er nicht mehr aufhören.
Mar begann, Angst vor Elijahs Verhalten zu bekommen. „El!“, schrie sie auf.
„El, bitte hör auf! Bitte!“
Das Feuer kochte noch immer. Er schlug noch einmal zu. „Und das ist dafür, dass du meinen Auftritt versaut hast!“ Schwer atmend erhob er sich von Justin, der sich nicht mehr rührte. Mühsam beherrscht stand er neben ihm. „Verlass dieses Haus.“, sagte er mit starrer Miene. „Verlass uns. Wenn ich das nächste Mal deine Fratze sehe, bringe ich dich um. Dich und alle deine Freunde.“
Elijah wandte sich um und half Mar auf, die zusammengesunken war. Zusammen schlichen sie nach unten in ihre Wohnung. Ohne ein Wort der Erklärung führte er sie an der Küche vorbei. „Ruft die Polizei.“, bat er Sasha und Mark, die in den Flur kamen und erschrocken auf all das Blut sahen. „Wir haben einen Verbrecher im dritten Stock.“
Margarete ließ sich von ihm weit führen bis ins Bad. Hier setzte er sie sanft auf die kleine Bank in der Dusche. Dann wandte er sich von ihr ab und wusch sich das Blut von den Händen. Sie sah das rote Wasser, wie es in das weiße Becken floss. Der Schrecken lag ihr noch in den Gliedern.
„Hat er dich angefasst?“ Sie zuckte zusammen, als El auf einmal vor ihr kniete.
„Willst du dich waschen?“
Sie schüttelte den Kopf und nahm seine Hände. Sie waren so unendlich warm, dass es ihr in alle Glieder zog. Seine Anwesenheit allein vertrieb die Kälte. „Nein, du bist rechtzeitig gekommen.“
„Er wird verschwinden.“, versprach er ihr. „Er wird dich nie mehr belästigen.“ Sie nickte. So langsam kehrte die Wärme in ihren Körper zurück. Sanft strich sie durch sein rotes Haar. „Welchen Auftritt hast du gemeint?“, fragte sie. Sie brauchte etwas, das sie die schrecklichen Bilder vergessen ließ. Sie brauchte mehr, als nur sein Gesicht zu betrachten. Sie musste seine Stimme hören.
Zu ihrer Überraschung blickte er zu Boden. „Ich war oben, weil ich dir etwas sagen wollte. Ich hatte mir schon eine ganze Rede einfallen lassen. Und dieser Kerl verdirbt mir das mit seiner Szene.“
Scheu lächelte sie. „Dann rede jetzt. Ich höre dir zu.“
Einen Augenblick blinzelte er. Dann gab er ihre Hände frei und stellte sich mitten in das Bad, die Hände in die Hüften gestemmt. „Margarete, ich weiß, dass ich nichts bin und dass ich nichts sein werde. Ich bin lediglich ein Waisenjunge, der das Glück hatte, dich zu treffen. Und deshalb habe ich nicht das Recht, dir zu sagen, was du tun und lassen sollst. Ich habe nicht das recht, dir vorzuschreiben, wen du lieben sollst und wen nicht. Das ist Schwachsinn, reiner Schwachsinn! Nein, es war eine Anmaßung.“ Er verstummte und blickte sie nervös an. Sie wartete ab. Sobald er sich von ihr gelöst hatte, kehrte die Kälte zurück. „Nein, wahrlich nicht.“, fuhr er dann fort und löste seinen Blick von ihrem. „Und deshalb steht es dir natürlich frei, mit wem du dich triffst und in wen du dich verliebst. Aber ich will dir eine Frage stellen, die mich schon seit langem beschäftigt. Und sobald du mir
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