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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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Mark.“, erwiderte er tonlos. „Vielleicht kannst du dich erinnern, dass du sie nach England geschickt hast. Sie sind die nächsten zwei Wochen nicht da.“
    „Dann könnten wir ja bei dir mal feiern.“, schlug Mark vor, hob eine Socke vom Boden auf und hielt sie hoch. „Ist das deine?“, grinste er. Lilly schnupperte daran. Collin riss ihm die Socke aus der Hand. Sein Gesicht färbte sich rot. „Das geht dich gar nichts an.“, murmelte er. Mark jedoch stieg über Lilly hinweg und besah sich das Wohnzimmer, das einem wahren Chaos glich. Leere Packungen türmten sich neben Socken und anderer Schmutzwäsche auf dem Sofa und dem Boden. Getränkeflaschen, manche noch halbvoll kullerten über den Tisch. Sauber gemacht hatte hier seit langem niemand.
    „Sag, wie lange sind deine Eltern jetzt weg?“, fragte Mark, noch immer schadenfroh grinsend.
    Collin, mit stetig roter Farbe im Gesicht, sammelte einige Taschentücher vom Boden auf, als würde dies helfen, dem Chaos entgegen zu steuern. „Seit vorgestern.“, murrte er, noch leiser als zuvor. „Ich war hier zwei Tage ganz allein.“
    Marks Augen wanderten über die Bilder auf der Kommode, die allesamt umgefallen waren. Frau Menkel wäre mit Sicherheit in Ohnmacht gefallen. „Und du hast Stürme geübt, oder wie?“, fragte er und befreite mit seinem Ärmel ein Bild von Collin als Baby von Cola. „So sieht es jedenfalls aus.“
    Line scheuchte Lilly in die Küche, damit sie keine Essensreste vertilgte. Schweigend räumte er sein Zeug ein während Mark an das Fenster trat und einen Blick in den Garten warf.
    Man musste Lines Eltern zugute halten, dass sie trotz ihrer fanatischen Reinlichkeit einen Sinn hatten für schöne Dinge. Der Garten machte einen sehr gepflegten Eindruck und strahlte in der Sommersonne. Weite Blumenbeete säumten einen kleinen Balkon. Diesen schmückten sehr schöne himbeerfarbene Platten mit herrlichem Muster. Ganz am Ende der kleinen Wiese standen einige schwarze Kompostierer aus Plastik. Line war gerade bei ihnen und leerte den Mülleimer, als Mark eine Bewegung wahrnahm.
    „Collin!“, rief er aus, doch es war bereits zu spät. Mark sah den schwarzen Schatten, der auf dem Zaun hockte. Dann das Glitzern des Messers. Der Schatten glitt zu Boden.
    Mark rannte vom Fenster des Wohnzimmers zur Küche und von dort durch die offene Tür in den Garten. Doch er kam zu spät. Der Beißer hatte Collin gepackt und hielt ihm das Messer an die Kehle.
    „Lass ihn los!“, forderte Mark. Er traute sich jedoch nicht, näher an sie heran zu treten, aus Angst, der Beißer könnte in einer unbedachten Bewegung den Jungen verletzen. Dieser versuchte, den Arm des Mannes von seinem Hals zu drücken, was jedoch aussichtslos war.
    Zwei weitere Gestalten tauchten auf. Die Schatten sprangen von dem Zaun in den Garten und niemand würde sehen, was hier geschah. Der Zaun war blickdicht.
    Es war eine Frau, die ihn ansprach. Unter der Kapuze ihres weiten Mantels sah er ihr Gesicht nicht. „Du hast ihn, Kai. Gib ihn uns. Es wird Zeit, dass du deine wahre Bestimmung findest.“
    Mark starrte sie an. Der Gegenstand, den er all die Zeit mit sich herumtrug, brannte auf einmal auf seiner Haut. „Ich weiß nicht, wovon du redest.“, gab er zurück. Dann deutete er auf Line. „Doch ich fordere euch auf, Collin auf der Stelle gehen zu lassen. Sonst werdet ihr es bereuen.“
    Der zweite Schatten der beiden, die Mark einkreisten, lachte auf. „Was willst du schon tun, Kai?“, fragte er. „Du wirst doch deine Verbündeten nicht verletzen wollen. Jetzt gib ihn uns!“
    Marks Augen wanderten zu ihm. Eigentlich verstieß es gegen die Regeln, zu kämpfen. Doch Line würde sich nicht verteidigen können. Es lag allein an ihm! Aber wenn er die Hand gegen sie erhob, würden sie erneut angreifen! Und wer wusste, wen es diesmal traf. Vielleicht sogar tödlich.
    „Ich warne euch ein allerletztes Mal.“, flüsterte er. „Lasst ihn frei oder ihr werdet diesen Garten nicht mehr lebend verlassen. Ihr habt die Wahl.“ Seine Stimme klang fest.
    „Zier dich nicht so.“, giftete die Frau. „Oder wir müssen dem kleinen Fisch dort einen Kratzer verpassen.“
    Marks Augen richteten sich auf Line, in dessen Gesicht die blanke Angst stand. Er keuchte auf, als der Beißer in seinem Rücken den Druck der Klinge verstärkte. Dann rann ein Tropfen Blut seine Kehle herab.
    Mit einem Wutschrei bäumte sich Mark auf. Sein Sturm fegte durch den ganzen Garten, riss die Beete auseinander und

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