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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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diese Frage ausreichend beantwortet hast, werde ich auf ewig schweigen.“ Nun sah er sie wieder an. Es lag ein Flehen in seinem Blick: „Bitte, Mar, sag mir doch eines: Wer hat eigentlich gesagt, dass wir nicht zusammen sein können?“
    Unangenehm berührt blickte sie zu Boden. „El, du weißt, dass wir Feuer und Wasser sind. Und deshalb...“
    „Nein, nein.“ Er zwang sie, ihn anzusehen. „Ich weiß, warum wir nicht dürfen. Ich will nur wissen, wer gesagt hat, dass wir es nicht dürfen. Ja, wir sind zwei Gegensätze, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben dürften. Aber ich kann mich nicht dagegen wehren, Mar. Ich kann mich nicht dagegen wehren, dass es mir wehtut, wenn du einen anderen Mann triffst. Wenn du ihn küsst. Zu wissen, dass diese Lippen niemals die meinen berühren werden, das macht mich wütend und traurig zugleich. Ich habe Sehnsucht.“ Er wurde immer leiser. Das letzte Wort war kaum mehr als ein Flüstern. Schmerz lag in seinem Gesicht.
    Margaret kämpfte gegen die Tränen. Dann umfasste sie ihn und drückte ihre Lippen auf seine. Ihre Arme umschlangen seinen Hals und ließen ihn nicht mehr frei. Sein Kuss war wild und innig. Lange hatte sie gewünscht, diese Wärme in ihrem Gesicht zu spüren.
    Er löste sich von ihr und strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Du bist unglaublich.“, flüsterte er. „Ich dachte, ich hätte bei dir keine Chance.“
    Sie lachte auf. Statt einer Antwort zog sie ihn nochmal an sich heran und küsste ihn ein zweites Mal.
    Elijah lachte laut auf und schloss die Türen des Schrankes. „Da kommst du niemals heraus.“
    Dunkelheit umfing ihn. Er tastete am Boden des Schrankes entlang und fand doch nichts. „Lass mich raus!“, flehte er. „Bitte, Elijah. Ich tue es auch nie wieder. Ich werde nie wieder deine Schokolade essen.“
    „Das hättest du dir früher überlegen sollen.“, ertönte es von der anderen Seite der Schranktür. „Jetzt bleibst du erstmal da drinnen, Mark. Vielleicht hört ja jemand deine Schreie?“
    Mark drückte gegen die Türen der großen Schrankwand. Doch es war zwecklos. Es gab kein Entkommen.
    Plötzlich hörte er Stimmen. Elijah redete. Mit jemandem anderen. Ben!
    „Wo ist er, Weihnachtskerze?“, fragte der Rüpel. „Wo hat sich das Fischgesicht versteckt?“
    „Keine Ahnung, was du meinst.“, ertönte Elijahs Stimme. Mark presste sein Ohr gegen die Schranktür. „Frag doch dein kleines Hirn, wo er hin ist. Ich sitze hier und esse meine Schokolade.“
    „Dann hast du sie mir gestohlen!“ Ben wurde wütend. Mark schlug sich die Hände vor den Mund, als das Gespräch jenseits der Tür verstummte. Es drangen nur noch eindeutige Geräusche zu ihm durch. Schläge und unterdrückte Schreie. Dann verstummte auch dies. Eine Tür fiel ins Schloss.
    „Elijah!“ Mark hämmerte gegen die Tür. „Elijah, lass mich raus!“
    Es ertönte ein Rumpeln, dann gingen die Türen auf. Elijah blickte ihn an. Aus seiner Nase lief Blut und er hatte überall Schrammen. Dennoch lachte er auf.
    „Da habe ich mal wieder Pech gehabt, was? Ausgerechnet dann kommt Ben rein. Hätte er doch lieber dich verprügelt!“
    Mark war inzwischen alt genug, um zu wissen, was El tat. Warum er ihn eingesperrt hatte. Er drückte sich gegen den großen Jungen und krallte sich in seinen Pullover. „Du bist so dumm!“, schrie er ihn an. „Wieso tust du das nur?“
    „Ich tue gar nichts.“ Der Rothaarige schob den kleinen Jungen von sich. „Im Gegenteil, hast du nicht bemerkt, dass ich dich bestraft habe, du Knallkopf?“
    „Unsinn.“ Eine schneidende Stimme durchbrach die Stille, die folgte.
    Mark runzelte im Schlaf die Stirn. Herr Austen hatte in seiner Erinnerung nichts zu suchen.
    Er wandte sich um, löste sich von Elijah. In der Tür zu ihrem Zimmer stand Herr Austen. Sein Umhang wedelte um ihn wie die Wolken um einen großen Turm. „Es ist Unsinn. Zier dich nicht, mein Sohn. Du bist mehr als das.“
    „Ich verstehe nicht.“ Mark hatte Elijah losgelassen. Der warf ihm einen vorwurfsvollen Blick entgegen, dann löste er sich auf. Mark wollte nach ihm greifen, doch er war weg.
    „Du brauchst das nicht, mein Sohn. Du brauchst ihn nicht.Und die anderen auch nicht. Du brauchst nur mich.“
    „Verschwinde!“ Mark schreckte aus dem Schlaf und setzte sich auf. Grelles Morgenlicht fiel durch das Fenster seines Zimmers. Noch immer erschrocken über seine Träume presste er sich eine Faust auf die Brust. Dann hämmerte er sich gegen den Kopf.

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