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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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dir in dem Punkt, dass ich denke, dass wir nicht untätig sein sollten.“
    Ein gehässiges Lächeln umspielte seine Lippen. „Was möchtest du denn tun, Mar? Bei ihm anrufen und ihn fragen, ob das alles nur ein Witz war? Und hören, dass er sich freut, dass wir an ihn denken?“ Verachtung lag in seiner Stimme. Und Mar erschrak davor. Sie hatte Elijah noch niemals so verachtungsvoll gesehen.
    Ihr Blick wanderte zu dem Stoffbären neben dem Abfluss. Er war klein. So klein, dass sie ihn in einer Hand bergen konnte. Seine Glasaugen glänzten vor Feuchtigkeit. Seine Augen waren ihrem Blick gefolgt. Er sah den Bären an und nun zeigte sich eine Reaktion in seinem Gesicht. Es war der blanke Schmerz. „Er hat es gewusst.“
    „Was?“, hakte sie nach. Er schien auf diesen Bären zu reagieren. Nicht auf sie, nicht auf ihre Worte oder ihre Gesten. Aber auf diesen Bären. Also war er ihr Medium. „El, was hat er gewusst?“
    Er schien den Tränen nah. Doch Elijah war nicht nah am Wasser gebaut. Es musste schon viel geschehen ehe Elijah Mollen eine Träne vergoss. Dann musste in seinem Körper nicht mehr ein Tropfen Hoffnung sein. „Er hat gewusst, was er tut. Er hat ganz genau gewusst, was es bedeutet. Er war bei klarem Verstand.“
    „Was hat es mit diesem Bären auf sich?“, wollte sie wissen und deutete darauf.
    „Was hat Ma... er gemeint, als er sagte, du könntest ihn verbrennen? Was sollte das?“ Hoffnung keimte in ihr auf. Gab es vielleicht doch ein Signal, das Mark ihnen geschickt hatte? Einen versteckten Hinweis?
    Elijah musste erkannt haben, was sie dachte, denn er schüttelte schwach den Kopf.
    „Nein, es gibt nichts. Ich habe ihn gedreht und gewendet. Alles an ihm abgesucht. Er hat es ernst gemeint! Dieser eine Satz hatte nur eine Funktion: mir zu sagen, dass er bei klarem Verstand war. Dass er ganz genau wusste wer ich bin und was er tut.“
    Mar streckte ihre Hand nach dem Bären aus, zog sie aber wieder zurück ohne ihn anzufassen. Ihm umgab etwas unüberwindliches. „Was ist das für ein Bär?“, wiederholte sie ihre Frage, nun etwas nüchterner.
    Er atmete lang ein und beließ seinen schmerzerfüllten Blick auf dem Stofftier als er sprach. „Er war ein Geschenk. Er hat ihn mir geschenkt als wir Kinder waren. Und nur vor wenigen Tagen haben wir darüber gesprochen. Ich habe aus Spaß gesagt, ich würde ihn verbrennen, sollte er mir je ins Gesicht schlagen.“
    Die Worte hingen zwischen ihnen. Mar traute sich nicht, weiter zu reden. Sie wollte ihm das Reden überlassen.
    Tatsächlich fuhr er nach einer Weile auch fort. „Und nun ist es so weit. Nun hat er es getan und er hat mich aufgefordert, es zu beenden. Aber ich...“ Einen Moment rang er nach Worten. „Aber ich kann es nicht, Margarete. Ich kann es nicht tun, denn dieser Bär... dieser Bär war schon seit jeher ein Bild. Für ihn.“ Seine Stimme versagte und er vergrub sein Gesicht wieder in seinen Armen.
    „Aber wenn ich an ihn denke, überkommt mich Wut. Dann werde ich so schrecklich zornig, dass mein Element in mir wühlt. Dass es etwas verbrennen muss. Und selbst wenn es Mark sein sollte! Ich will ihn bestrafen! Bestrafen für diese elende Dummheit, die er getan hat.“ Nun wurde er immer lauter. „Weil ich nicht weiß, warum!“ Er riss den Kopf hoch und sah sie zornfunkelnd an. „Weil ich nicht weiß, warum er mir das antut. Warum er uns allen das antut. Wieso er nicht den kleinsten Hinweis hinterlassen hat, aus dem wir einen Plan schließen können! Weil ich ihn kenne. Wenn es so wäre, hätte er ein Zeichen hinterlassen.“
    Sie unterdrückte das Zittern ihrer Hände. Also dachte er so wie sie. Es gab nichts. Gar nichts. Mark meinte es ernst.
    „Ich kann es nicht.“ Erschrocken sah sie die Träne auf seiner Wange. „Ich kann ihn nicht verbrennen. Bitte, Margarete. Du bist die einzige, die verhindern kann, dass ich es in meiner Wut tue. Bitte.“, flehte er.
    Mar wischte sich die Wange trocken. Dann lehnte sie sich vor und schloss El in ihre Arme. Sie spürte das Beben, das durch seinen Körper ging. „Wieso?“, schrie er auf. „Was habe ich getan? Was habe ich denn falsch gemacht? Dieser Dummkopf! Dieser verdammte...“
    Nun fühlte sie sein Element, das heiß gegen seine Brust stürmte und sich austoben wollte. Und sie verstand, was er gemeint hatte, als er sagte, nur sie könne verhindern, dass er alles um sich herum verbrannte. Margarete nutzte die Kraft ihres Elements, um Elijahs Flamme zu löschen. Das kalte Wasser,

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