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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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würde es vorziehen, selber über meine Frau entscheiden zu können.“, erwiderte er und zwang das innere Bild von Louise nieder. Er hatte heute Nacht von ihr geträumt.
    „Sicher würdest du das.“, gab Hieronymus zurück. „Das würde doch jeder junge Mann gerne. Du bist aber nicht wie alle anderen jungen Männer. Du bist mein Sohn. Und trägst damit eine gewisse Verantwortung.“
    „Ich werde diese Kazusa nicht heiraten.“, gab Kai zurück, mit einem Anflug von Wut. „Du kannst dich meinetwegen auf den Kopf stellen. Diese Frau wird nicht die meinige sein!“
    Herr Austen löste sich aus seiner gelassenen Position und blickte seinen Sohn von der Seite her an. „Gut, wenn du sie nicht heiraten willst, musst du das nicht.“, gab er zurück.
    Kai beobachtete, wie einer der Männer einen Sturm gegen Kazusa schleuderte. Sie rief etwas in ihrer Muttersprache und eine Welle trieb den Windler zurück. Er schlug gegen die Wand und rührte sich nicht mehr. Triumph mischte sich in die höhnische Rede der Japanerin.
    „Nein, du musst sie nicht heiraten.“, wiederholte Herr Austen. „Aber du wirst ein Kind mit ihr zeugen.“
    Nun wirbelte Kais Kopf ein weiteres Mal herum. „Was soll das heißen?“, fragte er. Sein Finger deutete auf das wutverzerrte Gesicht mit den roten Lippen. „Dieses Mädchen sieht nicht so aus, als würde sie einem von den Bewohnern dieses Hauses trauen, geschweige denn, sich in ihn verlieben.“
    Der Anführer der Windler lachte leise und trat an seinen Sohn heran. „Es hat ja niemand gesagt, dass sie gefragt wird. Ich nehme an, du hattest schon einige Frauen vorher, oder?“
    Ganz langsam, so wie angetauter Schnee vom Dach rutschte, tröpfelten die Worte in Kais Bewusstsein. „Was?“, fuhr er auf. „Du willst, dass ich dieses Mädchen... zwinge , mit mir...?“ Er sprach nicht zu Ende.
    „Mein Sohn es wird eine Tat für die Wissenschaft sein.“ Aus den Augen seines Vaters glimmte der Funke der Begeisterung auf. Er nahm die Hand seines Sohnes.
    „Weißt du, solange habe ich überlegt, wie das Element Eis entstehen kann. Und nun endlich habe ich eine Lösung gefunden. Und du wirst derjenige, sein, der meine Theorie beweisen kann, in dem du mit diesem Mädchen ein Kind zeugst, das das Element Eis in sich trägt!“
    „Welche Theorie?“, gab Kai verwirrt zurück. „Wovon redest du?“
    „Von Louise!“ Hieronymus wurde zusehends erregter. „Von dem Mädchen aus Eis im Keller dieses Hauses! Meiner Meinung nach kann dieses seltene Element nur dann entstehen, wenn sich der Wind mit dem Wasser vereint. Denn schließlich ist das Eis nichts weiter als genau diese Verbindung. Wasser und Wind, also Kälte.“
    Mit einem gewissen Ekel entwand Kai seine Hand dem Griff des Vaters. „Du willst mich also als deinen Zuchthengst verwenden?“, spie er aus. „Nein, das werde ich nicht tun!“
    Zu seiner Überraschung erlebte er seinen Vater das erste Mal so richtig zornig. Herr Austen zerrte seinen Sohn herum und nahm dessen Gesicht in beide Hände. „Und ob du das tun wirst, mein Sohn.“, zischte er. Fast meinte Kai, die Augen seines Vaters müssten jeden Moment rot werden. Oder seine Zunge zwischen den Lippen hervor schnellen. Einer Schlange gleich, die nach ihrer Beute gierte. „Du wirst das tun, verstehst du? Weil du mein Sohn bist. Und weil du in diesem Haus lebst! Weil du nichts bist ohne mich! Ich liebe dich, vergiss das nicht! Ich bin mir sicher, dass du mir diesen Gefallen tun wirst. Schließlich geht es um die Wissenschaft.“
    Zuerst wollte sich Kai losreißen. Doch dann sah er das Gesicht seines Vaters und verstand, dass er recht hatte. Natürlich ging es um die Wissenschaft! Um die Suche nach einer Antwort! Und ihn selbst interessierte es auch, was es mit diesem verborgenen Element auf sich hatte. Woher es kam und wie es entstand. Hier hatte er die Möglichkeit, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Er musste sich nicht fürchten. Wenn sein Vater sagte, es sei notwendig, dieses Mädchen gefügig zu machen, dann war es das auch. Für die Wissenschaft! Und für seinen Vater! Herr Austen wusste ganz genau, was er tat! Er liebte ihn.
    „Du hast recht, Vater.“, flüsterte Kai. „Verzeih meinen Ungehorsam.“
    Das Lächeln erschien wieder auf den Lippen des alten Gesichts. „Na also, Kai. Ich vergebe dir. Und ich bin dir auch nicht zornig, mein Kind. Im Gegenteil.“ Er wandte sich ab und beobachtete wieder das Geschehen in der Halle unter ihnen.
    „Ich darf dir mitteilen, dass

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