Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
ich es denn halten?“
Die Freude war dem Mann ins Gesicht geschrieben. „Das ist schön. Könntest du es am nächsten Freitag schon in Raum dreiundzwanzig halten? Ich bereite die Schüler auf dich vor. Das Thema suchst du aus.“
„In Ordnung.“ Margarete kramte ihren Kalender heraus, um sich Zeit und Ort zu notieren. Dann verabschiedete sie sich von ihren Lehrer und lief nach draußen. Sie nahm den Bus in die Stadt. An der Haltestelle klingelte ihr Mobiltelefon, doch es war nur eine Nachricht von Mark. Er fragte sie, wo sie bleibe, schließlich müsse er auch zum Unterricht und konnte nicht ewig warten. Rasch flitzte sie die Straße nach unten und gelangte zum Haus, als Mark gerade gehen wollte. Er nahm sein Fahrrad aus dem Keller.
„Hallo.“, sagte er. „Ich habe gekocht, aber sie will nichts essen. Den ganzen Tag liegt sie in ihrem Zimmer und kommt nicht heraus. Lassen wir ihr Zeit.“ Er stellte sein Rad ab, um seine Tasche hinten fest zu klemmen. „Sorge einfach dafür, dass sie weiter trinkt. Sie weint so viel, dass sie austrocknet, wenn wir nicht aufpassen.“
„In Ordnung.“ Sie hielt ihm die Tür auf und er schob sein Rad nach draußen.
„El wird gegen drei hier sein.“, sagte Mark zu ihr noch, dann schwang er sich schon auf den Sattel.
„Warte!“, hielt sie ihn zurück. „Heißt das, ihr habt euch wieder vertragen?“
Mark nickte lachend. „Du kennst doch Elijah. Er ist ein Harmoniemensch. Streit kann er nicht ausstehen.“
Margarete lächelte noch als sie die Treppen nach oben ging. Das bedeutete immerhin, dass sie jetzt wieder ganz normal reden konnten in diesem Haus. Wenn die Jungs Streit hatten, ging man ihnen am besten aus dem Weg, weil sie dann beide zur selben Zeit nur noch schlechte Laune hatten.
Sie schloss mit einem kalten Gefühl in der Magengegend die Tür auf und trat ein. Es war vollkommen still in ihrer Wohnung. Montags war es niemals still in dieser Wohnung. Da liefen alle durch den Flur und schimpften über den Montag, sodass man fast für jeden in dieser WG einen Teller mit dem Sandmännchen benötigte. Leise stellte sie ihre Tasche ab und schlüpfte in Sashas Zimmer. Ihre Freundin lag auf dem Bett und hatte sich in die Decke eingewickelt. Neben ihr lagen unzählige gebrauchte Taschentücher. Ohne ein Geräusch sammelte sie alle auf und warf sie in den Papierkorb. Dann ließ sie sich auf der Bettkante nieder und strich über den Hügel.
Sasha rührte sich. Sie wandte sich um und blinzelte Margarete an. Diese zog die Stirn in besorgte Falten. Sasha hatte große rote Augen und rissige Lippen. Ihre Wangen waren eingefallen und rot, als hätte sie sich sehr lange Zeit sehr aufgeregt. Sie blickte Margarete mit einer Mischung aus Trauer und Dankbarkeit an.
„Oh, Sasha.“ sagte die Studentin und streichelte ihr Gesicht. „Komm her und trink etwas. Du trocknest ja ganz aus.“
Sasha nickte und strich sich über die Nase. Mit Hilfe von Margarete setzte sie sich auf und nahm das Glas, das ihr das Wasser reichte. Sie trank und Margarete wusste, dass sie sehr durstig sein musste.
Sanft legte sie der Blonden ihre Hände auf. Diese waren immer angenehm kühl. Sie strich ihr die Haare aus der Stirn und kühlte ihre geschwollenen Wangen.
„Möchtest du nichts essen?“, fragte sie die Erde.
Sasha schüttelte den Kopf. Dann stellte sie das Glas ab. Sie legte sich wieder hin und Margarete nahm ihren Kopf, um ihn sich auf den Schoß zu legen. Tröstend strich sie ihr durch die Haare.
Sie mussten eine ganze Zeitlang so gesessen und sich nicht bewegt haben. Margarete war eingeschlafen. Sie schreckte erst auf, als eine warme Hand ihr über das Gesicht strich. Erschrocken riss sie die Lider auseinander und sah in Elijahs braune Augen. Sofort versank sie darin, wie immer, wenn sie ihn sah.
„Hey.“, sagte er. „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken. Seid ihr eingeschlafen?“
„Mein Gott, wie spät ist es?“, rief sie aus und blickte auf ihre Armbanduhr. Sie war an die Wand gesunken und hatte Sashas Kopf auf dem Schoß gelassen. Nun sah sie, dass es schon drei Uhr war. Sie musste los! Wenn sie das Referat halten sollte, dann musste sie heute noch in die Bibliothek! Doch wie sollte sie hier weg, ohne Sasha zu wecken?
„El, komm her!“, sagte sie und deutete auf Sasha. „Zechi soll schlafen und trinken. Versuch auch, sie zum Essen zu bewegen. Ich muss los. Komm her und nimm ihren Kopf auf deinen Schoß.“
„Was?“, fragte er entgeistert. „Aber ich bin
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