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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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dich gesehen habe. Ich dachte, die ist bestimmt lieb. Da gehe ich hin und spreche sie an.“
    Wider Willen fühlte sich Margarete geschmeichelt. „Und verrätst du mir auch deinen Namen, wenn du schon so unverfroren baggerst?“ Sie ließ das Buch in ihren Händen sinken.
    „Natürlich.“, gab er zurück. „Wenn der Engel auch mir seinen verrät.“
    „Margarete.“, antwortete sie und lächelte.
    „Ein schöner Name.“, kommentierte er. Seine Finger lösten sich aus der Verschränkung. Sie rutschten ein Stück auf sie zu; das entging ihr nicht. „Heinrichs Schwester hieß auch so.“
    „Wer ist Heinrich?“, wollte sie wissen.
    Nun lächelte er. „Heinrich der Achte. König von England, Schottland und Wales. Und Teil der Tudordynastie.“
    Jetzt begriff auch sie, dass er Student war. „Geschichte?“, fragte sie. „An unserer Uni?“
    Er nickte und seine Haare rutschten ihm in die Stirn. „Ja, du hast Recht, Margarete. Ich bin ertappt. Ich bin nicht älter als du, obwohl ich mir gerne das Aussehen geben würde. Ich studiere Geschichte an unserer Uni.“
    „Und wie heißt du nun?“, fragte sie aufgeregt. Er schien tatsächlich an ihr interessiert. Auf diese Art hatte sie noch niemanden kennen gelernt. Genau genommen war sie noch nie zuvor auf diese Art angesprochen worden. Doch sie wollte ihn nicht verschrecken und versteckte ihre Aufregung hinter einem Lächeln.
    Er lehnte sich zurück. „Der Engel will meinen Namen wissen. Ich hoffe, das ist ein gutes Zeichen. Ich heiße...“
    „Justin!“, erklang auf einmal eine Stimme. Sie war weiblich. Und sie gehörte zu einer Schönheit mit braunen Haaren, die hinter einem Regal hervortrat und sich neben ihren Tisch stellte. „Komm, ich bin hier fertig.“
    Er sah auf. Margarete versuchte, sich ihre Enttäuschung nicht anmerken zu lassen. Also war er nur ein Schürzenjäger.
    „Darf ich dir vorstellen?“ Er deutete auf die Schönheit mit der zarten Haut neben sich. „Meine Schwester Theresa. Theresa, das ist Margarete. Sie arbeitet an einem Vortrag.“
    Nun war es Mar, als würde ein Eisblock aus ihrem Magen gehoben. Seine Schwester; nicht seine Freundin!
    „Hallo.“, begrüßte Theresa Margarete, kaum einen Blick auf sie werfend. Dann wandte sie sich schon wieder an ihren Bruder. „Komm, Justin. Lass uns gehen.“
    „Ich komme nach.“, sagte er. Und als sie weg war, erhob er sich und blicke Margarete entschuldigend an. „Ich muss leider gehen.“, meinte er. Und Margarete verstärkte das ,leider‘ in ihrem Kopf noch um hundertmal. „Treffe ich dich wieder, Margarete? Ich meine, kommst du mal wieder in diese Bibliothek?“
    Ihre Augen weiteten sich, als sie verstand, dass er sie wiedersehen wollte. „Ich bin eigentlich so gut wie jeden Montag hier.“, antwortete sie und hoffte dabei, dass ihr Gesicht nicht allzu rot war.
    Er schien sich ehrlich zu freuen. „Wie schön. Dann bin ich nächste Woche auch wieder hier. Auf Wiedersehen, Margarete.“ Damit strich er ihr über die Hände und lief davon.
    Sie sah ihm nach bis er aus der Tür war. Ihre Hände brannten an der Stelle, an der er sie berührt hatte. Fast, als würde es wirklich und wahrhaftig wehtun.
    Gelangweilt ließ Collin den Stift noch einmal auf dem Tisch kreiseln. Er hatte den Kopf auf den Ellenbogen gelegt und starrte auf seinen Bleistift, der wieder und wieder mit dem schabenden Geräusch über die Tischplatte rollte. Sein Biologielehrer musste ganz genau wissen, dass es einen Schüler gab, der dem Video nicht folgte, doch im Halbdunkel des Klassenzimmers konnte er nicht feststellen, wer es war. Collin kümmerte der Film über afrikanische Beutelratten etwa genauso viel, als würde in Japan jemand Sushi essen. Ihm war so langweilig, dass es fast schon wieder lustig war.
    Am meisten störte ihn, dass seine neuen sogenannten Freunde nichts mehr von ihm wissen wollten. Nun waren schon drei Tage vergangen seit dem Wochenende, an dem er bei ihnen übernachtet hatte und er hatte keinerlei Nachrichten von ihnen erhalten. Er fühlte sich betrogen. Erst weckten sie in ihm diese unbekannte Kraft, von der er keine Ahnung hatte, ob sie gut war oder nicht und dann meldeten sie sich nicht mehr.
    Andererseits wusste er natürlich, dass Sashas Großvater gestorben war und dass die Studenten deshalb vielleicht eine etwas längere Auszeit benötigten. Und trotzdem... Ein wenig wütend geworden, knallte er den Stift in seine Federtasche. An das stets schnell schlagende Herz hatte er sich noch nicht

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