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Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)

Titel: Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Martin
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herein!“
    Die Frau hatte sich kaum umgewandt, als die Herren von der Versammlung eintraten. Sie waren genauso kalt und distanziert wie bei ihrem letzten Besuch. Nun funkelten ihre gelben Augen aus der Dunkelheit ihrer Gesichter.
    „Herr Austen.“, hob der mittlere der drei an. „Die Versammlung der Nachtjäger hat beschlossen, dein Angebot anzunehmen. Dir stehen hiermit drei weitere Kämpfer zur Verfügung, wenn du zusagst, dass wir jeden Menschen, der im Kampf verletzt wird, mit uns nehmen können. Sein Schicksal wird dann von uns entschieden.“
    „Du meinst, ob ihr ihn fresst oder ob er einer von euch wird?“, fragte Herr Austen mit einem leisen Lächeln auf den Lippen. Seine Fingerkuppen ruhten aneinander, ohne sich zu berühren.
    Der Sprecher der Beißer schien ebenfalls zu lächeln. Doch waren die Gesichter dieser Wesen in ihrer wahren Form verzerrt. Es war unmöglich, Lippen auszumachen. Dafür sah man scharfe Zähne. Die gelben Augen in ihren Gesichter wirkten wie Monde, die in der Dunkelheit leuchteten. „Wir bevorzugen eine andere Bezeichnung.“, sagte er süffisant. „Wir bezeichnen es als ,speisen‘. Das ist vornehmer, oder nicht?“
    Herr Austen lachte auf. „Tretet heran.“, sagte er. „Ich weihe euch in meinen Plan ein. Habt ihr schon einmal eine Stadt in die Luft gejagt?“
    Die Beißer sahen sich an. „Was habt ihr vor?“ wollte der linke wissen.
    Nun verging Herrn Austen das Grinsen. „Nun, ich brauche Seelen, um stärker zu werden. Ich will sehr, sehr stark sein. Und wo gibt es mehr Seelen, als in einer Großstadt? Wir werden dafür sorgen, dass aus Menschen Seelen werden. Und dafür brauche ich eure Hilfe.“
    Das Klingeln dröhnte Margarete in den Ohren. Sie hob ihre Tasche an, um ein paar Fünftklässler vorbei zu lassen, die laut schwatzend nach draußen liefen. Was für eine Stunde! Sie wünschte sie auf der Stelle nachhause, um dort eine große Tasse heißen Tee zu trinken und alle Viere gerade sein zu lassen. Deshalb drängelte sie sich in dem schon ohnehin zu vollen Flur an den Schülern vorbei, um zur Schultür zu gelangen. Doch ihr Dozent machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Gerade als sie die Treppe neben dem Lehrerzimmer nahm, wurde er auf sie aufmerksam und trat aus dem Raum. „Margarete, auf ein Wort bitte.“, rief er ihr hinterher.
    Fast hätte sie mit dem Fuß gestampft. Sie wollte doch auch wegen Sasha schnell nachhause. Jemand musste sich um sie kümmern. Es war bestimmt besser, wenn sie nicht allzu lange allein war. Doch ihren lieben alten Professor einfach zu ignorieren war auch nicht richtig. Sie ließ eine Horde schwatzender Mädchen vorbei und kämpfte sich zu Herrn Doktor Bück, ihrem Dozenten. Er war ein schon etwas ältlicher Mann mit Glatze und Altersflecken im Gesicht. Doch Herr Doktor Bück war von so ziemlich allen Professoren derjenige, den alle Schüler als auch die Studenten gut leiden konnten. Deswegen wäre es auch nicht schön gewesen, wenn Margarete einfach gegangen wäre.
    „Ja?“, fragte sie und sah ihn freundlich an.
    „Margarete, ich finde, du bist eine sehr aufmerksame und tüchtige Studentin. Ich denke, du weißt sehr genau, was ich in meinen Vorlesungen wie meine. Du hörst und verstehst.“
    „Ja?“, fragte sie noch einmal und wunderte sich, warum er nicht gleich auf den Punkt kam. Wieso sah er sich gezwungen, sich erst einmal bei ihr einzukratzen?
    Er lächelte schüchtern und strich sich über den glatten Kopf. „Nun ja.“ meinte er. „Ich habe da eine Klasse, die ich jetzt neu in Informatik unterrichten muss. Und ich habe mir gedacht, du könntest vielleicht dort mal ein Referat halten? Ich will dir ja nichts aufdrängen, aber ich bin sicher, es wäre für dich eine gute Erfahrung. Vielleicht überlegst du es dir und wirst doch noch Lehrerin?“
    Einen Augenblick sah sie ihn erstaunt an. Dann dachte sie lange über das Angebot nach. Es stimmte, sie hätte dadurch die Möglichkeit, ein wenig dazu zu lernen. Aber andererseits hatte es in letzter Zeit nicht viele Aufgaben für sie gegeben und die Prüfungen waren weit entfernt. Also würden sicher einige Professoren diese Zeit als günstig einstufen und ein paar Projekte einstreuen. Sollte sie sich wirklich so viel zusätzliche Arbeit aufladen?
    „Es war nur eine Idee...“, wich Herr Bück aus, als er ihr Zögern wahrnahm. „Du musst nicht. Ich wollte natürlich...“
    „Ich mache es.“, sagte sie und lächelte. „Es würde mich freuen, Herr Doktor Bück. Wann soll

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