Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
Film oder spielen miteinander. Collin, komm doch auch!“
Der Junge, der sich die ganze Zeit über nicht angesprochen gefühlt hatte, schreckte auf. „Was?“, rief er aus. „Das wäre sehr nett. Kann ich wieder bei euch schlafen?“
„Natürlich.“, meinte Mark. „Frag deine Eltern doch, ob du kommen kannst. Sag ihnen, wenn nicht, bringen wir dich trotzdem sicher nachhause. Auch mitten in der Nacht. Vielleicht erlauben sie es dir dann.“
„Ach, die werden sicher dieses Wochenende wieder zu meiner Tante fahren.“, sagte Collin dann. „Ich bin ohnehin ganz allein. Ich werde schon dafür sorgen, dass ich zu euch kommen kann.“
„Gut.“ Mark kramte einen Augenblick in seiner Hosentasche. Dann zog er sein Mobiltelefon hervor. „Dann gebe ich dir meine Nummer und du rufst mich morgen oder samstagfrüh an. Sag mir, ob es klappt und wir holen dich ab. Ich muss sowieso den Nachmittag noch arbeiten, dann kann ich danach bei dir vorbei und dich mitnehmen.“
Elijah nahm eine Hand vom Lenkrad und reichte Mark sein Handy. „Gib ihm meine Nummer.“, sagte er, ohne den Blick von der Fahrbahn zu nehmen. „Ich wollte sie ihm schon lange mal geben.“
„Na gut.“ Mark nahm das Telefon entgegen und diktierte Collin Els Nummer. Dieser speicherte sie ein und rief sie dann an, damit Elijah auch seine Nummer hatte. Das Telefon in Marks Hand vibrierte. Dann hörten sie eine junge Mädchenstimme singen.
„Nein!“, rief Margarete schockiert aus. Sie löste sich von ihrem Sitz, um auf Els Handy zu schielen. „Du hast...?“
El fiel ein, dass er seinen Klingelton noch hatte ändern wollen. Doch nun war es zu spät. Collin legte auf und die Frauenstimme verstummte. Das Feuer streckte seine Hand aus, doch Mark hielt das Telefon weit von ihm weg. Sein Gesicht wurde von einem Grinsen verbreitert, als er Els Musik durchging.
„Doch, hat er.“, sagte er lachend. „Emiliana Torrini. Und nicht nur ,Jungle Drum‘. Das ganze Album ist hier drauf!“
Margarete und Collin lachten laut auf. Mark spielte das Lied wieder an.
„Ich finde aber, sie singt gut!“, rief Elijah über das Gelächter hinweg. „Und sie ist ein echt niedliches Mädchen.“ Er spürte, wie der Schock darüber, dass Margarete sich nach anderen Männern umsah, langsam wieder nachließ. Durch das Lachen im Auto schmolz das Eis in seinem Bauch.
Den ganzen restlichen Weg scherzten und lachten sie und Els gute Laune kehrte zurück. Dann endlich hatten sie ihr Ziel erreicht. Und noch ehe Collin ausgestiegen war, erkannte er, was sie vorhatten.
Das war auch nicht sehr schwer, fand El. Das Tierheim war ein großes Gebäude, aus dem das Kläffen und Maunzen drang, noch ehe man nah genug heran war, um etwas zu hören. Sie wurden vom Pförtner hereingelassen, der ihnen das große metallene Tor öffnete und freundlich winkte.
Im Hof begegneten ihnen schon einige Tiere. El parkte neben dem Backsteingebäude und sie stiegen aus. Neben ihrem Bus ging eine Tür auf und eine gemütliche rundliche Frau trat heraus. „Hallo!“, rief sie und winkte ihnen.
Mark lief auf sie zu. „Guten Tag, Mark Thun ist mein Name. Ich hatte angerufen.“
„Ja ja!“, sagte die Dame sogleich. „Sie haben so eine angenehme Stimme, dass ich mich erinnern kann. Ich bin Siegelinde Mayer, die Leiterin des Tierheims. Wir haben Lilly schon hier.“ Nachdem sie die anderen begrüßt hatte, rief sie einen Namen und um die Ecke bog ein junger Mann, der einen großen Hund an der Leine führte.
„Das ist mein Sohn Scott.“, stellte Frau Mayer den Mann vor, der sie mit kräftigem Händedruck in Empfang nahm.
Der Hund an seiner Leine war ein Husky mit seidig schwarzem Fell. Er hatte eine kräftige Rute, die hin und her schwang. Seine Schnauze war zum Himmel gereckt als er seine neuen Besitzer inspizierte. Elijah fiel auf, dass er zwei verschiedenfarbige Augen hatte. Eines war milchig weiß und das andere strahlend blau. Er wusste zwar nicht viel über Hunde, aber ihm war bekannt, dass dies keine Seltenheit bei dieser Rasse war.
„Und das ist Lilly.“ stellte Scott vor. „Ein verspieltes Schmusetier.“
Elijah trat näher und streichelte den Hund. Lilly stellte ihre Ohren auf und ließ sich kraulen. Als er aufhörte, bellte sie, als wolle sie ihn auffordern, weiterzumachen. Doch er wurde von Collin abgelöst, an dessen Hand sie sich kuschelte. Anscheinend war Lilly wirklich sehr verschmust.
„Also, Impfungen hat sie erhalten, stubenrein und kinderlieb ist sie.“ sagte Frau Mayer
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