Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
Gasse und tauchte die grauen Gesichter der Nachtjäger in gelbes Licht. Manche von ihnen kreischten auf und hielten sich die Ärmel der Umhänge vor die Augen.
Brennend kam Elijah auf sie zu. „Wer will?“, rief er aus. Er schüttete Öl vor sich und in seine Umgebung. Dann trat er in die Lachen und entzündete sie. Lodernd flammte das Öl auf. „Wer will zu mir? Wer will verbrennen wie trockene und krachende Holzscheite im Kamin?“, schrie er sie an.
Die Beißer fauchten. Einer nach dem anderen drängten sie sich an den Häuserwänden an dem Feuer vorbei und flohen in die Nacht hinaus. Der Anführer sah noch einmal unschlüssig von Mark zu dem näher kommenden Elijah, dann entschied er sich für sein eigenes Leben. Er fauchte ebenfalls wie eine Katze, schließlich verschwand er in der Dunkelheit. El hörte Autotüren klappen, dann einen lauten Motor, der sich entfernte. Er ließ sie fliehen. Es war ihm wichtiger, ersteinmal zu sehen wie es Mark ging.
Deshalb löschte er die Flammen in seiner Umgebung und auch auf sich selbst, indem er sie wieder in sich aufnahm. Dann beugte er sich über Mark. Dieser lag im Rinnstein und hatte sich nicht gerührt. Seine Jacke war blutig und am Kragen zerrissen. Prellungen fanden sich bestimmt an seinem ganzen Körper. Elijah besann sich, dass er Mark schon seit einer Stunde nicht mehr gesehen hatte. Die Beißer hatten also viel Zeit gehabt, ihn zu bearbeiten.
„Mark?“, fragte er besorgt. „Wie geht es dir?“
Zuerst antwortete der Wind nicht. Er starrte in den Himmel. „Ist das eine Fangfrage?“, wollte er dann leise wissen.
Elijah war froh, dass Mark wenigstens nicht so verletzt war, dass er keinen Humor mehr hatte. „Steh auf. Wenn du hier liegst, wird es auch nicht besser. Ich bringe dich ins Krankenhaus.“
Plötzlich zuckte Mark zusammen. „Hey, ich brenne!“, stöhnte er auf einmal. Er richtete sich auf und deutete auf seine Hose. Elijah wirbelte herum und sah, dass die Beine des Windes in einer Öllache lagen, die er noch nicht gelöscht hatte. Nun fing die Jeans Feuer. „Würdest du...?“
Elijah legte seine Hand auf die Flammen und sog sie auf. Mark stöhnte dankbar. Sein Freund erhob sich und griff ihm unter die Achseln. Der Wind schwankte und hielt sich an El fest, aber immerhin konnte er halbwegs stehen.
„Ich danke dir.“, flüsterte er und wischte sich Blut aus dem Mundwinkel. „Ich glaube diese Kerle hätten es zur Spitze getrieben. Sie kamen, um mich zu töten.“
„Komm, wir gehen ins Krankenhaus.“, sagte El noch einmal und wollte ihn aus der Gasse ziehen. Doch Mark hängte sich an ihn und riss ihn zurück.
„Nein, nein.“, sagte er wild. „Mir geht es gut. Bring mich nachhause.“ Vorsichtig tastete er nach seinem blauen Auge. „Ich kann mich dort ausruhen. Außerdem brauche ich dringend Eis für mein Veilchen. Und wir müssen reden. Das, was heute Abend passiert ist, ist ein offener Angriff, der...“ Er redete nicht mehr weiter, weil ihm El soeben das Schokoladeneis am Stiel aufs Auge patschte.
„Was...?“, fing er an und betrachtete die Packung.
Elijah zuckte mit den Schultern. „Ich sollte ohnehin weniger Süßigkeiten essen, nur weil ich wütend bin.“ Er schob sich unter Marks Arm und zog ihn aus der Gasse.
„Soll das heißen, du hast mit Mar geredet?“, wollte Mark wissen, der wieder einmal spürte, wenn Menschen ihm etwas verheimlichten. Elijah bewunderte das an ihm.
Er nickte stumm. „Ich würde eher sagen, ich habe ihr vor den Kopf gestoßen. Aber so was von gewaltig. Ein Wunder, dass sie mich nicht gleich aus der Wohnung geworfen hat. Doch dazu morgen mehr. Heute Abend ist ein anderes Thema wichtiger, nicht wahr, mein kleiner Invalide?“
Mark knurrte. Ansonsten bemühte er sich, seine Schmerzen zu ertragen. Die Stufen im Treppenhaus waren besonders schwierig zu meistern, doch wie durch ein Wunder erreichten sie ihre Wohnung.
Unter Hängen und Würgen schaffte El seinen Freund ins Wohnzimmer. Von Margarete oder Collin fehlte jede Spur. „Warte hier.“, sagte er zu ihm. „Ich hole die anderen beiden und auch etwas Eis.“
Zuerst fand er Mar, die in ihrem Zimmer hockte und in ihr Mobiltelefon tippte. Als sie aufsah und ihn erkannte, erstarrte sie. Er wich ihren Augen aus. „Krisensitzung.“, nuschelte er. „Jetzt gleich im Wohnzimmer. Mark ist zusammengeschlagen worden.“
Entsetzen machte sich in ihrem Gesicht breit. Sie wurde weiß und warf das Telefon fort. „Was?“ fragte sie. „Von wem? Und
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