Wind - Das Bündnis der Elemente (German Edition)
Nachtjäger.“ sagte sie, ohne auf Collins erschrockenen Blick zu achten. „Wir handelten aus, dass sie keine Jagd mehr auf Menschen machen, sondern auf die streunenden Tiere dieser Stadt.“ Sie schnaubte. „Das war keine perfekte Lösung. Aber immerhin eine Möglichkeit, die Menschen dieser Stadt zu schützen. Eigentlich haben sie sich bisher daran gehalten. Ich wundere mich...“ Sie wurde unterbrochen, als Collin plötzlich einen Ruf der Verwunderung ausstieß. Er starrte Elijah an, der die Augenbrauen hochzog.
„Mir ist etwas eingefallen!“, rief er aus. „Als ich euch letzte Woche im Pausenraum belauscht habe, da habt ihr euch doch darüber unterhalten, nicht wahr? Ich kann mich ganz genau erinnern!“ Seine Augen leuchteten. „Ihr habt darüber gesprochen, ob man den Beißern trauen kann!“
Mar sah Mark an und dieser blickte zu Elijah. Das Feuer runzelte die Stirn.
„Keine Ahnung.“, sagte es dann. „Um ehrlich zu sein, kann ich mir nicht alles merken, was ich jemals gesagt habe.“
„Aber ich!“ erwiderte Collin mit Nachdruck. „Ich weiß noch, dass du gesagt hast, du traust den Beißern nicht, selbst wenn sie alle Vegetarier werden würden. Ich fand das damals schon seltsam.“
„Und allem Anschein nach hatte er damit recht.“, mischte sich nun Mark wieder ein, um das Thema auf den Punkt zurück zu bringen. „Denn ihnen ist nicht zu trauen. Sie haben sich nicht daran gehalten.“ Er sah nachdenklich aus. Jedenfalls mit dem einen Auge schaute er so. „Und dennoch glaube ich nicht, dass sie aus eigenem Antrieb handelten. Ich glaube, da steckt jemand dahinter. Sie wollten von mir wissen, wo der Zylinder ist.“
Elijah ließ das Eispapier sinken. Margarete schlug sich die Hand vor den Mund und starrte ihn erschrocken an. Nur Collin blickte wieder verwirrt. „Wie haben sie davon erfahren können?“, fragte der Rothaarige.
„Was für ein Zylinder?“, rief Collin aus. „Ich komme mir so richtig dämlich vor, wenn alle erschrocken sind und nur ich sehe aus wie ein kleines und braves Kind an Weihnachten!“
Elijah verschluckte sich beim Lachen. Doch ein Seitenblick Marks ließ ihn verstummen.
Der Wind beugte sich vor und richtete sein gesundes Auge auf den Jungen.
„Collin, kannst du dir vorstellen, dass es hier in Hockenfeld eine Maschine gibt, die die Zerstörungskraft einer Atombombe hat?“, wollte er wissen.
Der Junge wurde ganz klein und rutschte in den Sessel. Vorsichtig schüttelte er den Kopf.
Mark hingegen nickte. „Und damit bist du nicht der Einzige. Tatsache aber ist, dass es sie gibt. Und sie ist im Besitz der Windler. Diese Menschen, ich wage kaum, sie so zu bezeichnen, besitzen die Macht, dieser Stadt den Erdboden gleich zu machen wie ihrerzeit die Amerikaner mit Hiroshima. Das einzige, was sie daran hindert, ist der glückliche Zufall, dass ich damals, als ich im Waisenhaus abgeben wurde, in meiner Hosentasche einen Zylinder mit mir herum schleppte. Wie sich später herausstellte, ist dieser Zylinder der Schlüssel, den die Windler benötigen, um die Maschine in Gang zu setzen. Ich weiß nicht, wie ich daran gekommen bin. Die Nonne damals wusste es auch nicht. Genauso wenig wie Elijah wusste, wieso in seinem Körbchen, das vier Jahre vor meiner Ankunft vor der Tür des Waisenhauses abgestellt wurde, ein rotes Buch lag, in dem die Regeln für unseren Kampf verzeichnet sind.“
Collin riss die Augen auf. „Ist das nicht ein bisschen viel des Zufalls? Irgendjemand muss doch...“
Aber überraschenderweise schnitt ihm Margarete das Wort ab. „Nein, Collin. Wir reden nicht darüber. Es ist besser so, glaube uns. Wir nehmen es hin, wie es ist. Unnötig, die Konsequenzen oder die Folgen zu bedenken.“
„Was ist also mit dieser Maschine?“, fragte der Junge stattdessen, als er spürte, dass man wirklich nicht darüber redete. Elijah fand, er begriff recht schnell, welche Eigenarten die Studenten so hatten.
„Diese Maschine haben die Windler in den Jahren gebaut, in der wir noch lernen mussten, dass wir unsere Fähigkeiten nicht zum Spaß haben.“, führte nun Elijah aus und warf den Holzstiel, an dem er gesogen hatte, auf den Tisch. „Sie haben nämlich eine lange Familienchronik, mit der wir nicht gerade angeben können. Geheimnisse wurden einfach von den Eltern an die Kinder weitergegeben, weshalb ihre Ausbildung natürlich weniger lange gedauert hat als bei uns.“ Er schnaubte verächtlich. „Weißt du, wir haben dafür gearbeitet. “
„Diese Maschine
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