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Wind Die Chroniken von Hara 1

Wind Die Chroniken von Hara 1

Titel: Wind Die Chroniken von Hara 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Spion erkannten, von einem dieser Burschen im weißen Umhang ganz zu schweigen. Sollte zu allem Überfluss noch jemand aus dem Kreis der Verdammten auftauchen …
    Dieser Gedanke ließ mich zusammenfahren. Vor meinen Augen sah ich das Gesicht der Verdammten Typhus, durch Shens Magie entstellt, und gleich darauf den Trottel Pork. Ich malte mir lieber nicht aus, was geschehen würde, wenn er (oder vielmehr sie) in die Stadt gelangte. Was das für mich hieß. Oder für Lahen. Denn wenn ich eins wusste, dann das: Wir interessierten Typhus weit mehr als der Untergang aller Städte des Imperiums. Deshalb sollten wir unsere Angelegenheit hier nicht auf die lange Bank schieben – sonst käme es am Ende doch noch zu einem Wiedersehen zwischen uns.
    Yokh! Wenn uns eine Gräte quer im Hals steckt, dann bist du das. Deinetwegen schweben wir in Gefahr. Denn irgendein gieriger Wicht, der bereit ist, für zehntausend Soren nicht nur uns beiden, sondern gleich tausend Menschen die Kehle aufzuschlitzen, würde sich immer finden. Deinetwegen müssen wir ständig auf der Hut sein und uns Augen im Hinterkopf zulegen, deinetwegen lauern wir selbst nachts auf diesen Handlanger von dir, der dir unsere Köpfe servieren soll. Da ich aber unbedingt noch meine alten Tage erleben will, stellst du, Yokh, samt deinen angeheuerten Narren ein gewaltiges Hindernis auf meinem Weg zu einem geruhsamen Leben dar.
    Von der Blauen Stadt führte zwar eine große Straße zum Salattor, ansonsten stellte dieses Viertel jedoch das reinste Labyrinth aus Gassen, Gässchen und Sackgassen dar, sodass es mir keine Mühe bereitete, darin abzutauchen. Die Häuser in diesem vorgelagerten Teil der Stadt (übrigens der dreckigste, der vor der äußeren Mauer entstanden war) waren eingeschossig und standen kreuz und quer. Wohnhäuser wechselten sich mit Läden, Werkstätten, Pferdeställen, Viehhöfen und weiß das Reich der Tiefe was sonst noch ab. Der Statthalter musste in der Tat ein Dummkopf sein, wenn er den Schutz der Blauen Stadt so lange vor sich hergeschoben hatte. Denn nur ein Dummkopf konnte darauf hoffen, dass Nabator und Sdiss Alsgara links liegen ließen.
    Mein Ziel befand sich innerhalb der Stadtmauern. Deshalb ritt ich die Hauptstraße schnurstracks zum Tor hinunter. In den letzten sieben Jahren war dieses Viertel tüchtig angewachsen, sodass es jetzt das ganze rechte Orsa-Ufer einnahm. Und natürlich war es noch schmutziger, chaotischer und unangenehmer geworden. Ich hatte die Blaue Stadt nie gemocht, obwohl ich dort früher einige Aufträge für die Gilde erledigt hatte. Hier lebten all diejenigen, denen es an Geld, Erfahrung und Glück mangelte, sich ein Leben jenseits der Mauer aufzubauen. Sicher, ein paar mehr oder weniger angenehme Flecken gab es selbst in diesem Teil Alsgaras – trotzdem wollte ich hier nicht leben.
    Es war purer Zufall, dass ich den Mann, der mich verfolgte, bemerkte.
    An einem Laden, der allerlei Plunder feilbot, musste ich mich bücken, um mir den Kopf nicht an dem blechernen Schild anzuschlagen. Der Händler schickte mir, der ich keinen Blick an seine Waren verschwendete, etliche Flüche hinterher. Als ich mich umdrehte, um es ihm mit gleicher Münze heimzuzahlen, sah ich aus den Augenwinkeln heraus das Aas, das sich mir an die Fersen geheftet hatte. Der hatte sich doch bereits an der Anlegestelle der Fähre herumgedrückt … Jetzt saß dieser Hänfling gegen das Rad eines in die Erde abgesunkenen Karrens gelehnt da und blinzelte im Licht der Morgensonne. Ein unscheinbarer Kerl. An dem ich nichts Ungewöhnliches festgestellt und den ich deshalb nicht weiter beachtet hatte. Ein Fehler, wie sich nun zeigte.
    Ich ließ mir nicht anmerken, dass ich meinen Verfolger entdeckt hatte, und bog in die nächste Gasse ab. Dort reckte ich mich, bis es in den Wirbeln knackte, und blickte mich dabei wie zufällig um. Der Mann war weg. Sollte er wirklich nur den gleichen Weg gehabt haben wie ich? Mhm … eigentlich hatte ich mich immer auf meinen Instinkt verlassen können.
    Ich ritt die Gasse hinunter, bis sie an einem Holzhaus nach rechts abknickte und mich auf die Hauptstraße zurückbrachte. Hoppla! Da wären wir ja wieder. Mein unbekannter Freund lümmelte sich vor einem Laden, der Würstchen verkaufte.
    Sobald ich an ihm vorbeigeritten war, heftete er sich mir wieder an die Fersen.
    Was für ein hartnäckiger Bursche!
    Ich pfiff ein Liedchen vor mich hin und fragte mich, wer sich mir da angehängt hatte. Was wollte der von mir? Gefiel

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