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Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition)

Titel: Wind über den Schären: Liebesgeschichten aus Schweden (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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pastellfarbenen Häusern vorbeischlenderte. Wie schon bei der Ankunft in Boxenberg überkam sie das Gefühl, hierherzugehören. Sie versuchte sich vorzustellen, wie es sein würde, hier zu leben. Und sie dachte an die Dinge, die sie aufgab; aber selbst bei dem Gedanken an den Abschied von ihrem vertrauten Umfeld, von ihrer Wohnung und den Kollegen in Stockholm empfand sie kein Unbehagen. Nur ihre Frauenrunde, allen voran ihre beste Freundin Johanna, würden ihr fehlen. Trotzdem, Boxenberg fühlte sich richtig an. Für sie und nicht zuletzt mit Lasse.
    Valerie schaute auf ihre Armbanduhr. Die vereinbarte halbe Stunde war fast um, sie musste zurück zum Sportgeschäft. Sie drehte sich um – und da sah sie ihn wieder, er stand nur wenige Meter von ihr entfernt. Als spüre er ihren Blick auf sich, hob er den Kopf, und sofort flog ein Lächeln über sein Gesicht. Er verabschiedete sich mit einer kurzen Bemerkung von seinem Gesprächspartner und schritt eilig auf sie zu.
    »Haben Sie sich verlaufen?«, fragte er sie vergnügt und fügte mit einem kurzen Zwinkern hinzu: »Oder suchen Sie etwa mich?«
    Valerie lächelte und spürte sofort wieder diese Faszination, die sie bereits bei ihrer ersten Begegnung in Stockholm empfunden hatte. Es war, als würde die Luft zwischen ihnen vibrieren.
    »Weder noch«, sagte sie. »Ich sehe mir den Ort an, während mein Sohn den Sportladen inspiziert.« Sie schaute sich um. »Es ist wirklich schön hier.«
    »Ja, das finde ich auch«, stimmte er ihr zu. »Machen Sie Urlaub hier?«
    Valerie freute sich über sein Interesse, schüttelte zur Antwort aber den Kopf. »Nein, ich hatte ein Vorstellungsgespräch. Es kann sein, dass mein Sohn und ich demnächst ganz hierherziehen«, sagte sie lächelnd.
    Es war ihm deutlich anzusehen, dass ihn diese Aussicht erfreute. Er strahlte über das ganze Gesicht. »Dann brauchen Sie dringend jemanden, der Ihnen etwas über den Ort und die Gegend hier erzählt. Kann ich Sie heute zu einem Kaffee einladen?« Er brach ab, schaute sie unsicher an.
    »Ich würde mich gern für mein Verhalten in Stockholm entschuldigen«, fuhr er schließlich fort. »Ich habe Sie einfach so stehen lassen, das ist sonst nicht meine Art.« Sein Blick ruhte in ihrem, es gelang ihr nicht, den Blick abzuwenden.
    Dieser Mann hatte eine Wirkung auf sie, die sie schon lange nicht mehr gespürt hatte. Es fiel ihr schwer, sich seiner Ausstrahlung zu entziehen. Wenn sie es recht bedachte, hatte sie bisher noch nie ein Mann so fasziniert. Nicht einmal Dag. Trotzdem schlug sie sein Angebot aus.
    »Nein, es tut mir leid. Ich bin mit meinem Sohn zum Essen verabredet«, sagte sie.
    »Na, dann zeige ich Ihnen das beste Lokal am Platz.«
    Valerie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Alles in ihr drängte danach, seine Gegenwart noch länger auszukosten. Sie musste sich bemühen, ihn nicht anzustarren. Sein markantes Gesicht, seine sinnlichen Lippen …
    Er lächelte entschuldigend. »Ich bin normalerweise nicht so aufdringlich«, sagte er. »Aber irgendwie finde ich es faszinierend, dass wir uns dauernd über den Weg laufen.« Sein Blick wurde plötzlich ernst, die Spannung zwischen ihnen schien sich zu verdichten, und Valerie hatte das Gefühl, dass ihr sogar das Atmen schwerfiel.
    »Mein Name ist übrigens Markus Hansen«, stellte er sich vor. »Melden Sie sich einfach, falls Sie tatsächlich hierherziehen und Hilfe brauchen oder so.«
    Valerie nickte. »Danke für das Angebot. Das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen. Ich bin Valerie Borg.« Ein Blick auf ihre Uhr verriet ihr, dass sie sich beeilen musste. Sie bedauerte es und spürte gleichzeitig Erleichterung.
    »Ich muss jetzt los. War nett, Sie kennengelernt zu haben, Markus«, sagte sie hastig und wandte sich zum Gehen.
    »Valerie!«, rief er ihr nach. Sie drehte sich um und sah in sein strahlendes Gesicht.
    »Ich würde mich sehr freuen, wenn es mit Ihrem neuen Job klappt«, sagte er fröhlich.
    »Ich auch«, sagte Valerie – und meinte dabei nicht nur Boxenberg und die Stelle bei Stekkelson.
    Ludvig hatte sich nach dieser Nachricht erst einmal setzen müssen. Olof hatte neben ihm in einem der Besucherstühle Platz genommen.
    »Weiß Irma von Valerie Borg?«, wollte Ludvig wissen.
    Olof schüttelte entsetzt den Kopf. »Nein! Du bist der Erste, dem ich es erzähle.«
    Ludvig schien nicht gerade geschmeichelt. »Wie lange weißt du schon von ihr?«, fragte er weiter.
    »Seit ihrer Geburt«, brachte Olof stockend hervor.
    Ludvig

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