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Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Titel: Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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sich Richtung Ausgang. Also gut. Vielleicht kann ich doch.
    »Miauiauuuuuiaauu! Maauuuuunzzz! Miaumaunz! Miiiiiauuu!« Okay, es reicht wahrscheinlich nicht für dieses Fernsehdings namens Deutschland sucht den Superstar , aber ich finde, es geht schon in die richtige Richtung. »Miiiauuuuumiiii…«
    »Winston!« Kira klingt geschockt. »Was ist mir dir? Hast du Schmerzen?« Sie setzt mich ganz behutsam auf die Tischplatte und streichelt mir zärtlich über den Rücken. »Du Armer, das klingt ja furchtbar!«
    Furchtbar? Frechheit! Das war eindeutig Gesang und so viel schlimmer als dieses Menschengeheul wird es auch nicht gewesen sein. Beleidigt drehe ich Kira mein Hinterteil zu. Soll sie doch sehen, wie sie hier klarkommt. Pffff!
    Ich will gerade vom Tisch runterhüpfen, da greift Kira nach mir. »Hey, hiergeblieben! Was ist denn bloß los mit dir? Tut dir gar nichts weh? Aber was willst du mir dann sagen?«
    Also gut. Auf ein Neues! Aber wenn sie es dann nicht kapiert, lasse ich es. Ich mache mich hier doch nicht zum Deppen!
    »Maaaauuuuunzzzzmiauuuiiiiauuuuiaaaamaunzmaunz« , lege ich los und finde, diese Melodie ist mir besonders gut gelungen. Vorsichtshalber schiebe ich aber noch ein doppeltes »Miiiimiiiiiimiiiii!« hinterher.
    Kira macht große Augen. »Sag mal, versuchst du etwa zu singen?«
    Was heißt denn hier: versuchen ? Ich singe !
    Jetzt beginnt Kira zu lächeln. Sie scheint endlich zu begreifen!
    »Mensch, Winston! Willst du etwa, dass ich singe? Du willst, dass ich zu Heinson und Fernandez gehe und vorsinge?«
    Schnurr, schnurr, SCHNURR! Hundert Punkte!
    Kira legt den Kopf schief.
    »Das willst du also wirklich. Hm. Aber ich habe dir doch schon erklärt, warum ich das nicht so gut finde. Ich weiß nicht, ich denke irgendwie, dass …« FAUCH! Wieso will Kira nicht auf mich hören? Ich bin mir sicher, dass das eine tolle Chance für sie ist! Manchmal muss man sich eben trauen und – jetzt mal einfach so als Vergleich – in die Mülltonne springen. Obwohl man nicht weiß, was einen dort erwartet. Ich werfe mich in Positur und schaue Kira herausfordernd an.
    Sie seufzt. »Also gut. Wenn Emilia noch nicht da ist, sobald die anderen mit dem Anprobieren fertig sind, dann sage ich Frau Heinson, dass ich einspringen könnte.«
    Gutes Mädchen, braves Kind!

    Herr Fernandez klatscht in die Hände. »Kinder, kommt mal alle nach vorn zur Bühne! Wir haben gerade Emilias Eltern erreicht. Genauer gesagt hat Herr Salemke, unser Pianist, mit ihnen telefoniert.«
    Der junge, dünne Mann, der eben noch am Klavier gelehnt hat, räuspert sich und stellt sich gerade hin. »Ja, Emilia ist leider tatsächlich krank und kommt heute nicht. Schade, gestern war sie noch putzmunter und wir haben auch schon ein paar Lieder gemeinsam einstudiert.«
    Aha! Das muss also der Klavierlehrer von Emilia sein, von dem schon die Rede war. Klar, jetzt fällt mir auch wieder ein, dass er in den letzten Tagen hier öfter dabei war. Er hat den Chor und die Kinder begleitet, wenn Frau Heinson einzelne Lieder für das Stück geübt hat.
    Fernandez guckt betrübt und seufzt. »So ein Mist! Aber wir beginnen trotzdem mit der Leseprobe und ich werde ihre Rolle von hier unten einlesen. Singen kann ich natürlich nicht. Das ist jetzt zwar doof, aber eine andere Möglichkeit gibt es wohl nicht. Alle anderen begeben sich bitte auf die besprochenen Positionen. Leonie, du kommst zu mir. Es ist wichtig, dass die Regie alles gut im Blick hat.«
    Allgemeines Gewusel, die Kinder verteilen sich auf der Bühne oder im Hintergrund. Pauli steckt noch ein paar Kostümentwürfe ab, Tom, der mittlerweile wieder da ist, geht zum Technikpult, mit dem das Licht bedient wird. Nur Kira rührt sich immer noch nicht vom Fleck. Ich streiche an ihren Beinen vorbei – und fahre dabei einmal kurz mit meinen Krallen über ihr linkes Hosenbein.
    »Aua, Winston! Ist ja gut – ich mach ja schon!«
    Jetzt hebt Kira zögerlich die Hand. Fernandez schaut zu ihr hinüber und nickt ihr freundlich zu. »Ja, bitte?«
    »Ich könnte Emilia erst mal vertreten. Ich … äh … ich habe die Rolle auch ein bisschen gelernt.«
    Erstaunt zieht Fernandez die Augenbrauen nach oben. »Oh, hast du?«
    Kira scheint ganz heiß zu werden, jedenfalls strahlt sie auf einmal eine ungewöhnliche Wärme aus.
    »Ja«, stottert sie, »ich, äh, habe mich doch auch für die Rolle interessiert und da habe ich ein wenig geübt. So aus Spaß … äh …« Es wird immer wärmer neben Kira. Ich bekomme

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