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Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Titel: Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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Seltsam, dabei könnte das doch heute ihre Chance sein! Sie hat nämlich in den letzten Tagen wirklich zu Hause Emilias Text geübt. Während ich den Vorschlag von Tom zunächst für einen Scherz gehalten habe – was er mit Sicherheit auch war –, hat Kira daraus Ernst gemacht. Ich würde sagen, den Gestiefelten Kater hat sie mittlerweile drauf! Dabei hat sie sogar am Klavier die Lieder gespielt und gesungen, die im Stück der Kater maunzt. Klang gar nicht mal so schlecht. Also, für menschliche Verhältnisse.
    Ich streiche Kira um die Beine und versuche, sie dadurch aufzumuntern. Funktioniert nicht. Traurig lehnt sie an dem Tisch, auf dem Pauli gerade den Haufen mit den Kostümentwürfen abgelegt hat, und reagiert nicht auf mich. Was hat sie bloß? Vielleicht sollte ich sie mal daran erinnern, dass sie ihren besten Freund dabeihat und sich also keine Sorgen über irgendetwas machen muss. Kurz bevor wir nach unserem letzten Abenteuer wieder unsere Körper zurückgetauscht haben, haben wir nämlich ein geheimes Zeichen verabredet, mit dem wir uns jederzeit gegenseitig an unsere Freundschaft erinnern können. Falls das mal nötig sein sollte. Und jetzt scheint es mir nötig. Ich nehme also Anlauf, hüpfe auf den Tisch und von dort auf ihre Schultern.
    Erschrocken zuckt sie zusammen. »Hey, Winston, was soll das?« Sie fängt an, sich zu schütteln. Nix da – mich wirst du nicht so schnell los! Ich kralle mich in den Stoff ihres T-Shirts, strecke meinen Kopf neben ihren und schlecke einmal blitzschnell links und rechts ihre Ohren ab. Kira hält kurz inne, dann greift sie nach oben, pflückt mich von ihren Schultern und nimmt mich in den Arm.
    »Du hast recht, Winston: Beste Freunde für immer! Finde ich lieb, dass du mich ausgerechnet jetzt daran erinnerst. Hast du gemerkt, dass ich nicht so gut drauf bin?«
    Ich beginne zu schnurren.
    Kira seufzt. »Ach, ich weiß auch nicht. Eigentlich fühle ich mich ja mittlerweile total wohl an meiner neuen Schule. Ich habe mit Tom und Pauli zwei richtig gute Freunde gefunden und Leonie, die Zicke, lässt mich meistens in Ruhe. Aber trotzdem … manchmal wäre ich lieber wieder in meiner alten Klasse. Da hätte jeder gewusst, dass ich wirklich gut singen kann, und ich hätte mich gar nicht groß um eine Hauptrolle bewerben müssen. Man hätte mich gefragt – ganz sicher! Aber hier: Fehlanzeige.«
    Maunz! Am liebsten würde ich ihr jetzt sagen: Dann müssen die Leute dich eben kennenlernen! Aber dazu musst du ihnen auch die Gelegenheit geben und die kommt sicherlich nicht, wenn du hier weiter am Tisch klebst und Trübsal bläst. Los, geh zu Frau Heinson und sag ihr, dass du für Emilia einspringen kannst, wenn die nicht aufkreuzt!
    Aber leider kann Kira meine Gedanken nicht mehr lesen und deswegen klingt mein toller Ratschlag für sie nur wie Schnurr, schnurr, schnurr, miau, miau ! Grrrr, so ein Mist!
    »Weißt du, ich freue mich natürlich für Pauli, dass ihr diese Kostümgeschichte so viel Spaß macht. Aber ich komme mir gerade total überflüssig vor. Ich kann nicht einmal etwas anprobieren, die Kostüme für den Chor sind noch nicht fertig. Und ich kann auch nicht sofort zu diesem blöden Fernandez rennen und ihm sagen, dass ich heimlich die Rolle des Katers geübt habe. Der hält mich doch für total irre – und die anderen halten mich für eine Streberin. Selbst Tom wäre wahrscheinlich fassungslos, wenn er wüsste, dass ich seine Quatsch-Idee in die Tat umgesetzt habe. Das kann ich hier also keinem erzählen.«
      Doch, genau das sollst du aber machen, Kira! Ich strecke mich ein Stück in die Höhe, um in ihr Gesicht schauen zu können. Vielleicht kann sie es in meinen Augen lesen?
     Tatsächlich zieht sie mich noch ein bisschen näher an sich heran. »Ich finde es toll, dass du so zu mir hältst. Du weißt genau, wie ich mich fühle, nicht wahr? Dir geht es doch mit den Hofkatzen nicht anders. Da möchtest du dich sicher auch ab und zu einfach auf unserem schönen Sofa zusammenrollen und von der bösen Welt da draußen nichts wissen, oder? Und das mache ich jetzt auch – ich glaube, ich verziehe mich jetzt still und heimlich in die Cafeteria und hole mir ein Brötchen. Mich vermisst hier sowieso keiner.«
    Grrr, das ist ja zum Schnurrhaareausreißen! Wieso versteht das Kind mich nicht? Was soll ich denn noch machen, damit sie weiß, was ich meine? Soll ich etwa singen? Unmöglich. Kann ich nicht.
    »Komm, Winston. Wir hauen ab.« Kira steht vom Tisch auf und dreht

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