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Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition)

Titel: Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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vorsichtig, »sind Sie denn sicher, dass niemand Salemke geholfen hat? Zwei Kinder haben doch mal von einer Frau berichtet, die ihnen einen der Erpresserbriefe gegeben hat. Ich meine, nicht, dass da noch eine Verbrecherin frei herumläuft und sich an uns rächen will.«
    Maunz! Stimmt! Ein sehr naheliegender und nicht gerade beruhigender Gedanke!
    Aber der Polizist lacht nur. »Keine Sorge! In der Wohnung mit Emilias Versteck haben wir auch eine blonde Langhaarperücke gefunden. Ich glaube, die ominöse Frau war Salemke selbst.«
    »Puh!«, ruft Kira. »Da bin ich aber beruhigt. Dann bleibt für mich nur noch eine Frage offen!«
    »Nämlich?« Die Erwachsenen gucken Kira überrascht an.
    »Na: Wer übernimmt denn jetzt die Orchesterleitung bei unserem Schulmusical? Herr Salemke fällt ja wohl erst mal aus!«

Der Gestiefelte Kater.
    Kurz vor der Premiere ist die Stimmung so angespannt, dass man auf meinen Schnurrhaaren fast Geige spielen könnte. Miau! Ich fühle mich furchtbar – ob es das ist, was Herr Fernandez mit Lampenfieber gemeint hat?
    Emilia kommt hinter den Vorhang gehuscht. »Hey, ich wollte euch allen noch einmal sagen: Toi, toi, toi und Hals- und Beinbruch!«
    Hals und Beinbruch? Das ist aber nicht sehr freundlich! Ich maunze auf.
    Kira lacht. »Nee, Winston, das sagt man am Theater so. Wenn man einfach ›Viel Glück!‹ sagt, bringt das angeblich sogar Unglück.«
    Ach so! Na, woher soll man das als Kater auch wissen?
    »So isses!«, sagt Emilia. »Aber ihr werdet das schon hinkriegen. Bis später!«
    »Emilia!«, ruft Kira ihr noch nach, bevor diese wieder auf die andere Seite des Vorhangs verschwindet.
    »Ja?«
    »Ist es wirklich okay für dich?«
    »Was denn?«
    »Na, dass ich deine Rolle spiele.«
    Emilia lacht. »Völlig okay, Kira! Ich bin froh, dass es mir wieder ganz gut geht. Theaterspielen wäre mir trotzdem noch zu anstrengend. Aber sieh dich vor: Die nächste Hauptrolle schnappe ich dir unter Garantie wieder weg!«
    Die beiden Mädchen lachen, dann ist Emilia weg. Ich versuche, mich zu entspannen. Ob Odette, Spike und Karamell auch so nervös sind wie ich gerade? Immerhin bilden sie nun mit mir ein Katzenrudel, das während der nächsten anderthalb Stunden auf der Bühne den Gestiefelten Kater begleiten wird. Herr Fernandez fand nämlich die Idee, mehr als eine echte Katze auftreten zu lassen, ziemlich genial. Und so haben die vier Musketiere ihren nächsten Einsatz.
    Da! Die Musik setzt ein. Die Show beginnt …

    Als sich der Vorhang das letzte Mal senkt, geht ein ohrenbetäubender Lärm los. Ich luge durch den kleinen Spalt, der sich zwischen Stoff und Bühne gebildet hat: Die Leute springen tatsächlich von ihren Sitzen auf, um zu applaudieren. »Bravo«-Rufe werden laut, die Mitschülerinnen und Mitschüler stampfen vor Begeisterung mit den Füßen. Mir wird heiß und kalt – vor Erleichterung. Und vor Freude! Denn bei aller Bescheidenheit: Wir waren toll! Allen voran Kira, die den Auftritt ihres Lebens hingelegt hat.
    Meine menschlichen Schauspielerkollegen fassen sich an den Händen und treten vor den Vorhang. Wir Katzen laufen auch nach vorn und setzen uns an den Bühnenrand. Karamells Schwanz zuckt verdächtig.
    »Mann, ist das laut hier!«, beschwert er sich.
    »Stell dich nicht an, sondern genieß es!«, schimpft Odette mit ihm.
    »Mach ich doch!« Wenn Karamell grinsen könnte, er würde es tun.
    Als sich das Publikum etwas beruhigt hat, kommen Frau Heinson und Herr Fernandez auf die Bühne. Sie verbeugen sich ebenfalls, dann lässt sich Frau Heinson ein Mikrofon geben.
    »Liebe Theaterfreunde, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern und Großeltern! Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass wir eben einen ganz großartigen Musicalabend erleben durften.«
    Wieder Applaus. Frau Heinson wartet kurz.
    »Das gesamte Ensemble hat tolle Arbeit geleistet. Ich danke allen dafür und ich danke insbesondere Herrn Fernandez, der als Dramaturg des Schauspielhauses ein echter Profi ist und die letzten Wochen sehr hart mit uns gearbeitet hat. Vielen Dank, Herr Fernandez!«
    Applaus, Applaus.
    »Erst schien diese Aufführung unter keinem so guten Stern zu stehen – es gab im Vorfeld einige unvorhergesehene Probleme. Dass dann aber alles noch so gut geklappt hat, liegt unter anderem auch an einer Person, die ich lobend erwähnen möchte: Anna Kovalenko hat sich spontan bereit erklärt, die musikalische Leitung zu übernehmen, nachdem uns unser bisheriger Leiter überraschend

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