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Winter der Zärtlichkeit

Winter der Zärtlichkeit

Titel: Winter der Zärtlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Miller
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Theke und trank einen Kaffee.
    „Meg?“, fragte Sierra. Natürlich kannte sie Fotos von ihrer Schwester, doch nichts hatte sie auf die wirkliche Frau vorbereitet. Ihre klare Haut schien zu leuchten, und ihr Lächeln war eine Naturgewalt.
    „Hallo, Sierra“, erwiderte Meg. „Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich unangemeldet vorbeigekommen bin. Ich konnte einfach nicht mehr länger warten. Darum bin ich hier.“ Travis stand auf und legte eine Hand auf Liams Schulter. Stumm verließen die beiden die Küche.
    „Alles, was Mom erzählt hat, ist wahr“, sagte Meg leise. „Du bist schön, und Liam auch.“
    Sierra konnte nicht sprechen, zumindest in diesem Moment nicht, obwohl ihr Kopf voller Fragen war und jede einzelne zuerst gestellt werden wollte.
    „Vielleicht solltest du dich setzen“, schlug Meg vor. „Du siehst aus, als ob du jeden Moment ohnmächtig werden würdest.“
    Sierra zog sich einen Stuhl heran und sank darauf. „Wann ... wann bist du gekommen?“, fragte sie.
    „Gestern Abend.“ Meg schenkte eine frische Tasse Kaffee ein und brachte sie Sierra. „Ich hoffe, dass ich nicht irgendwie störe.“
    „Irgendwie störst?“
    Die riesigen blauen Augen ihrer Schwester nahmen einen verschmitzten Ausdruck an. Sie schwang ein Bein über die Bank und setzte sich rittlings darauf, so wie viele Generationen von McKettricks es vor ihr getan haben mussten.
    „Zwischen dir und Travis läuft etwas“, strahlte Meg. „Das kann ich spüren.“
    Ganz kurz fragte Sierra sich, ob sie mit einer Lüge durchkäme, beschloss dann aber, es gar nicht erst zu versuchen. Sie und Meg waren zwar seit ihrer Kindheit getrennt, aber sie waren Schwestern, und sie konnte die Verbindung spüren. Davon abgesehen, wollte sie nicht gleich mit einer Lüge beginnen.
    „Die Frage ist“, erwiderte sie vorsichtig, „ob irgendetwas zwischen dir und Travis läuft.“
    „Nein“, antwortete Meg. „Zu schade. Wir haben versucht, uns ineinander zu verlieben, aber es hat einfach nicht funktioniert.“
    „Ich rede nicht von verlieben.“
    Nicht? Travis hatte ihr Leben vollkommen durcheinandergebracht, und so gern sie auch glauben wollte, dass es sich nur um eine körperliche Anziehung handelte, wusste sie doch, dass sehr viel mehr dahintersteckte. Bei Adam hatte sie nie so etwas gefühlt, und in ihn hatte sie sich verliebt, wie naiv es auch gewesen sein mochte. Und dumm.
    Meg grinste. „Du meinst Sex? So weit sind wir nie gekommen. Jedes Mal, wenn wir uns zu küssen versuchten, haben wir so lachen müssen, dass überhaupt nichts mehr ging.“
    Sierra war erstaunt, wie maßlos sie das erleichterte.
    „Zu schade, dass er geht“, fuhr Meg fort. „Nun müssen wir uns jemand anderen suchen, der sich um die Pferde kümmert. Das wird nicht einfach.“
    „Travis geht?“ Sie glaubte, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
    Mit einem Klirren stellte Meg ihre Kaffeetasse ab und griff nach Sierras Hand. „Oh mein Gott. Das wusstest du nicht?“
    Verdammt, sie würde auf keinen Fall weinen.
    Und - wer brauchte Travis überhaupt?
    Sie hatte Liam, eine Familie, ein Heim und zwei Millionen Dollar auf dem Konto.
    Ihr ganzes Leben lang war sie ohne Travis zurechtgekommen. Dieser Mann war vollkommen überflüssig.
    Warum hätte sie dann am liebsten den Kopf in den Armen vergraben und vor Schmerz aufgeheult?

15. Kapitel
     

1919
     
    A m Morgen machte Hanna sich in der stillen, eisigen Dämmerung auf den Weg zum Stall. Neben den anderen Tieren standen auch die vier Mietpferde zusammengedrängt in einer Ecke.
    Lächelnd führte sie jedes von ihnen in eine Box, fütterte und tränkte sie, und war gerade dabei, die alte Earleen zu melken, als Doss sich zu ihr gesellte. Er war steif und verschrammt, aber ansonsten vollkommen unverletzt, soweit Hannah sehen konnte.
    Letzte Nacht hatten sie das Bett geteilt, waren aber viel zu erschöpft gewesen, um sich zu lieben.
    „Du solltest zurück ins Haus gehen, Hannah.“ Doss klang gleichzeitig überrascht und streng. „Das hier ist meine Aufgabe.“
    „Schön“, sagte sie, ohne mit dem Melken aufzuhören. Die rhythmischen Bewegungen beruhigten ihre Gedanken. „Du könntest Eier einsammeln und Butter aus dem Kühlhaus holen. Ich schätze, Doc wird mächtigen Hunger haben, wenn er aufwacht. Bestimmt möchte er Pfannkuchen und auch etwas von dem Speck, den du aus dem Räucherhaus geholt hast.“ Doss lief den Gang entlang, leicht hinkend, und spähte in jede einzelne Box. Hannah beobachtete ihn

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