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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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sich gleich an Winters Ankunftstag in London kennengelernt. Ihre Großmutter und sie hatten gerade die ersten Gepäckstücke aus dem Auto geladen, und Madison hatte sie aus dem Fenster des Nachbarhauses eine Zeit lang beobachtet. Dann, als wäre es die natürlichste Sache der Welt, waren Madison und ihr Bruder ihnen zu Hilfe gekommen.
    Seither bildeten Madison und Kenneth eine Art Erweiterung ihrer Familie, sie waren etwas, das sich auf geheimnisvolle Art mit dem Begriff »Zuhause« verband.
    Später hatte Kenneth den Clan auch auf seine Freunde ausgedehnt: Cob, Voice, Bad und Hard. Und als sie die Rockband Sin-derella gegründet hatten, war Winter zu ihrem Maskottchen geworden.
    Die Stimme der Großmutter ließ sie aus ihren Gedanken auftauchen.
    »Hast du die Koffer schon fertig gepackt, mein Schatz?«, fragte Marion Starr und trat mit raschem Schritt in die Küche.
    Ihre Großmutter war eine sechzigjährige Frau voller Energie und mit einer unbändigen Reiselust. Bevor sie sich definitiv in London niedergelassen hatten, war sie mit Winter kreuz und quer durch das Vereinigte Königreich gereist.
    »Ja, Oma. Ich hoffe, ich habe die richtigen Dinge eingepackt … Du hast ja nicht gesagt, wohin wir reisen.«
    Die Frau sah sie für einen Augenblick forschend an, dann fiel ihr Blick auf die Zeitung, die am anderen Ende des Tisches lag.
    »Du magst doch Überraschungen, oder?«, erwiderte sie und klemmte sich die Zeitung unter den Arm.
    Winters große graue Augen lächelten. Seit ihre Großmutter ihr angekündigt hatte, dass sie erneut eine Reise machen würden, war sie bezüglich des Reiseziels immer sehr vage geblieben.
    »Gehst du aus?«
    »Ja, ich muss noch ein paar Dinge einkaufen. Und du?«
    »Shopping mit Madison. Sie will sich für das Konzert der Sin etwas Neues besorgen …«
    Marion Starr streichelte ihr über das dichte dunkle Haar.
    »Madison hat recht. Schließlich treten die Sin-derella zum ersten Mal in einem Lokal auf. Das muss man feiern«, sagte sie sanft.
    Gedankenverloren hob sie die silberne Halskette an, die ihre Enkelin immer um den Hals trug. Der Anhänger, eine facettierte Kristallkugel, funkelte im Morgenlicht.
    Marion betrachtete ihn ein paar Sekunden lang. Dann warf sie einen Blick auf die Uhr und seufzte.
    »Ich muss gehen, wenn ich nicht zu spät kommen will. Sehen wir uns heute Nachmittag?«
    Winter nickte.
    »Bis später, Oma.«
    Sie spülte die Frühstückstasse, reckte und streckte sich ein letztes Mal und ergab sich dem Gedanken, den Tag in Angriff zu nehmen.
    M arion Starr machte gerade die letzten Einkäufe in dem kleinen Supermarkt am Ende der Straße. Sie musste sich beeilen, wenn sie vor Ladenschluss noch in die Reinigung wollte.
    Am Nachmittag war sie bereits an der Reinigung vorbeigekommen, hatte aber vergessen, dass sie noch Kleider abholen musste. Sie war lediglich etwas herumgeschlendert und hatte die Auslagen in den Schaufenstern betrachtet, um schließlich auf dem Nachhauseweg den Einkauf zu erledigen.
    Schon den ganzen Tag über hatte die schwüle Hitze jede Tätigkeit beschwerlich gemacht, und jetzt schien sie ihr die letzten Kräfte zu rauben.
    Oder vielleicht war Marion Starr einfach nervös, weil sie mit dem Sozialamt zu tun gehabt hatte. Sie mochte es nicht, von den Sozialarbeiterinnen besucht zu werden, und all die Fragen über Winter, sie selbst und ihr gemeinsames Leben bereiteten ihr immer Unbehagen. Sie bekam jedes Mal hämmernde Kopfschmerzen, die nur langsam wieder abklangen.
    Sie raffte sich auf, ging weiter an den Regalen entlang und hielt immer wieder inne, um die einzelnen Einkäufe zu begutachten.
    »Guten Tag, Mrs Starr.«
    Die Begrüßung der Ladenbesitzerin Penny Ford ließ Marion aufschrecken. Sie hatte sie nicht kommen gehört.
    »Guten Tag.«
    Marion legte einige Dosen in den Einkaufskorb und blieb ein paar Meter weiter vor den Marmeladen stehen.
    »Ist keine Orangenmarmelade mehr da?«
    »Nein, tut mir leid, wir haben etwas Verspätung bei der Auslieferung. Aber wenn Sie morgen wiederkommen, finden Sie bestimmt welche …«
    Marion schüttelte den Kopf.
    »Schade. Ich fürchte, ich werde für eine Weile nicht vorbeikommen können.«
    Eine ganze Weile, wenn alles gut geht
, präzisierte sie innerlich.
    Es musste die Hitze sein. Sie konnte sich nicht konzentrieren und fühlte sich immer kraftloser.
    Plötzlich kam es ihr sogar vor, als würden die Regale nach vorn kippen und über ihr zusammenbrechen. Sie versuchte zurückzuweichen, aber die

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