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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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gewesen.
    Als Erstes musste sie nun dringend ein paar Telefongespräche erledigen.
    Gegen vier Uhr morgens legte Winter sich im Wartesaal erschöpft auf die Sitzreihe und zog dabei das leichte Sweatshirt eng um sich, das sie jedoch nicht vor der kalten Luft der Klimaanlage zu schützen vermochte.
    Allmählich übermannte sie der Schlaf wie ein unerbittliches Betäubungsmittel.
    Sie wehrte sich mit aller Kraft dagegen, doch schließlich fiel sie in einen unruhigen, quälenden Dämmerschlaf.
    Es war schlicht unvorstellbar für sie, dass ihrer Großmutter etwas zustoßen könnte. Beim bloßen Gedanken daran blieb ihr die Luft weg.
    Sie stöhnte leise im Schlaf und kuschelte sich fröstelnd an ihre Freundin, die auf dem unbequemen Sitz neben ihr döste.
    Eine leichte Berührung ließ sie hochfahren.
    »Winter«, rief Susan Bray leise.
    Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte das Mädchen, ohnmächtig zu werden. Sicher gab es Neuigkeiten von den Ärzten.
    Sie fuhr mit der Hand an ihren Hals und drückte ihren Glücksbringer-Anhänger.
    »Das Schlimmste ist überstanden, aber du musst stark sein, mein Schatz.«
    Zum ersten Mal drückte Susan sie in einer Umarmung, die nach teurem Parfüm duftete, und wiegte sie langsam, bis der Druck ihrer Arme allmählich nachließ.
    »Die Ärzte fürchten nicht mehr um ihr Leben, aber deine Großmutter ist im Koma«, erklärte sie ernst und liebevoll. Es gab keine andere Möglichkeit, ihr eine solche Botschaft zu überbringen. »Der Grund liegt möglicherweise nur in ihrem Zusammenbruch, aber es müssen noch weitere Untersuchungen durchgeführt werden.«
    Winter presste die Lippen zusammen.
    Ihr wurde schwindlig, und ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    Madison umarmte sie fest, und Susan Bray ließ die beiden für einen Moment allein.
    D as ist doch total verrückt!«, platzte Madison heraus, während sie mit langen Schritten in ihrem Zimmer auf und ab ging. »Was für ein Scheißverfahren ist das denn?«
    »Die Ärzte gehen davon aus, dass meine Oma mindestens noch ein paar Wochen im Krankenhaus bleiben muss, Mad«, antwortete Winter in möglichst neutralem Tonfall. »Sie machen einen Haufen Untersuchungen und hoffen, dass sie in Kürze aus dem Koma aufwacht, aber Susan musste in der Zwischenzeit eine Lösung für mich finden.«
    Winter rutschte unruhig hin und her.
    Sie war auch nicht begeistert davon, dass sie London verlassen und zu einer unbekannten Familie ziehen musste. Aber hatte sie eine andere Wahl?
    Die amtliche Verfügung war eindeutig, und sie hatte in ihrem Leben schon so viele Verfügungen gesehen, dass sie es aufgegeben hatte, sich dagegen aufzulehnen.
    »Mad«, ermahnte sie ihre Freundin mit gedämpfter Stimme.
    Es war deprimierend, wieder einmal jemandem, der in einer glücklichen Familie lebte, erklären zu müssen, wie das alles funktionierte.
    Sie senkte instinktiv den Blick und versuchte, sich so klar und kurz wie möglich auszudrücken.
    Solange Marion Starrs Gesundheitszustand nicht wiederhergestellt war, wurde Winter einer vorübergehenden Vormundschaft unterstellt.
    »Du weißt, wie das läuft. Wenn das Sozialamt findet, dass uns ein Tapetenwechsel guttut, ziehen wir um, wenn es meint, dass wir Hilfe benötigen, kriegen wir täglich Besuch von Sozialarbeiterinnen. Und wenn wir Entscheidungen treffen müssen, werden sie uns vom Sozialamt nahegelegt. Solange meine Oma im Krankenhaus bleibt, muss ich mich also unverzüglich in ein bescheuertes Kaff in Wales verziehen und zusehen, dass es mir dort auch noch gefällt.«
    Sie fühlte den skeptischen Blick der Freundin auf sich ruhen, bemühte sich aber, ihn zu ignorieren. Wie nahe sie sich auch waren, es gab Momente, in denen die beiden Mädchen in zwei völlig verschiedenen Welten zu leben schienen.
    »Das ist echt ein Scheißsystem!«, beharrte Madison und schüttelte ihre zerzausten Zöpfchen.
    Winter betrachtete ihr Piercing unter der Lippe und den kämpferischen Gesichtsausdruck. Madison war so gradlinig und voller Mut, dass es ihr manchmal das Herz erweichte.
    »Es ist doch nur für ein paar Wochen, Mad«, tröstete sie die Freundin mit einem angedeuteten Lächeln, »die gehen schnell vorbei …«
    »Das sind Tyrannen! Ruf mich wenigstens jeden Tag an und sieh zu, dass du bald zurückkommst, ansonsten rede ich mal ein Wörtchen mit dieser Vormundschaftsbehörde, okay?«
    Das würde bestimmt eine interessante Unterhaltung werden, dachte Winter bei sich. Dann zog sie aufs Geratewohl eine DVD hervor und schob

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