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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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Hand.
    Er reihte sich in den Pendlerstrom ein, vermischte sich mit der gleichförmigen Menge und ging im Kopf noch einmal den Zeitplan durch.
    Die erste Etappe war ein Kinderspiel gewesen. Der gute Richter Moore war so verängstigt gewesen, dass er ihm sogar seine eigene Großmutter verkauft hätte.
    Doch er wusste nichts über den Verbleib des Mädchens.
    Der Exekutor war sich bewusst, dass er Soldiers Tochter und ihren Freund finden musste, bevor sich ihr Verschwinden allzu sehr herumsprach, andernfalls würde es noch mehr Ärger geben.
    Er ging eiligen Schrittes zwischen den Fußgängern hindurch und bog in unzählige kleine Gässchen ab, bis der Menschenstrom um ihn herum immer spärlicher wurde.
    Dann warf er den Schirm weg.
    Rhoser ging weiter. Er betrat ein Pub, bestellte einen Kaffee und hängte den Trenchcoat an die Garderobe. Dann ging er pfeifend zur Herrentoilette.
    Ein Büroangestellter war keine Seltenheit in einem Pub in dieser Gegend, etwas abseits der üblichen Geschäftsstraßen, aber nicht so weit entfernt, dass es auffallen würde.
    Als er in der nicht sehr sauberen Toilette allein war, zog er die Jacke aus, nahm die Krawatte ab, schlüpfte aus dem Hemd und warf alles in den Abfalleimer.
    Die Ersatzkleidung war im Aktenkoffer, sorgfältig zusammengelegt, damit sie nicht zu viel Platz einnahm. Er entnahm auch eine abgenutzte Segeltuchtasche und packte das Köfferchen dort hinein.
    Als er die Herrentoilette verließ, beachtete niemand den Mann, der wie ein ziemlich hartgesottener Kerl aussah.
    Iago Rhoser nahm die erstbeste Windjacke von der Garderobe, in der Annahme, kein Gast sei so unvorsichtig, Ausweise oder Geldbeutel darin gelassen zu haben.
    Als Nächstes war ein Abstecher in die Unterwelt vorgesehen.
    Er hatte genügend Kontakte, um einen kleinen Suchtrupp zusammenzustellen …
    Das Gerücht, dass etwas geschehen war, hatte sich rasch verbreitet.
    Bethan Davies war verschwunden, und man munkelte, jemand habe das Tabu gebrochen.
    In Cae Mefus lag Unruhe in der Luft, und die Familien waren in Alarmbereitschaft, denn bisher waren jedes Mal Revolten ausgebrochen, wenn der Rat die Zügel gelockert zu haben schien.
    E in großer Raum im Dämmerlicht. Eine hohe, dunkle Zimmerdecke, Damasttapeten.
    Ein Mann und eine Frau, halb verborgen im schwachen Licht, flüsterten sich angespannte, eindringliche Worte zu.
    Unmöglich, aus dieser Entfernung zu erkennen, wer die beiden waren.
    In der schneidenden Stille ein immer wiederkehrendes, rhythmisches, monotones Geräusch, vielleicht ein Schaukelstuhl, hypnotisch, bis es beinahe beruhigend wurde.
    Der Rhythmus nahm langsam ab, ein leises und träges Hin- und Herschwingen, während der Mann unruhig vor der Tür auf und ab ging.
    Ab und zu legte sich sein Blick auf die Frau, umspielte melancholisch ihre Gestalt.
    Winter verstand nicht, was die beiden so traurig machte, doch es war etwas Ungerechtes. Sie wollte sie rufen, wurde sich jedoch bewusst, dass sie es nicht konnte.
    Das unvermittelte Weinen eines Säuglings schreckte sie auf.
    Das rhythmische Knarren verwandelte sich in ein energisches Klopfen, das sie in der Kellerwohnung der Sin-derella aufweckte. Auf ihrer Haut spürte sie noch Rhys’ Körperwärme, er musste erst kurz vor ihr aufgestanden sein.
    Sie blieb einen Augenblick liegen, um den Geräuschen zu lauschen, seinen leichten Schritten in der Küche, doch dann klopfte es erneut an der Tür.
    Winter machte wenig begeistert auf.
    »Hallo, Jungs.«
    Die Sin-derella betrachteten Winters verschlafene Augen und konnten ihre Enttäuschung nicht verbergen. Cob lachte schließlich laut auf.
    »Du hast doch nicht etwa geschlafen?«, begrüßte er sie.
    Sie reckte sich mit unschuldiger Miene.
    »Ist das dein Ernst? Wir überlassen euch unsere Höhle, und ihr geht schlafen?«
    Kenneth umarmte sie, wobei er sich so herunterbeugen musste, dass es wirkte, als würde sein langer Körper zweigeteilt.
    »Ach, komm schon, Cob«, lachte er über ihren Kopf hinweg. »Hat Win auf dich je einen aufgeweckten Eindruck gemacht?«
    »Dann wäre Voice uns wahrscheinlich weniger auf die Nerven gegangen!«, erwiderte Cob und hielt den Blick stur auf den unbekannten Jungen gerichtet, der die Szene von der Küchentür aus beobachtete.
    »Und du ebenfalls!«, neckte ihn Kenneth.
    Winter befreite sich aus seiner Umarmung.
    »Blödmänner!«, brummte sie.
    Sie ging zu Rhys und schob ihre Hand in seine.
    »Das sind die Sin: Neth, Hard, Cob, Voice. Und Bad, der Besitzer dieser

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