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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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im Dunkeln umarmten sie sich. Der weit entfernte Londoner Verkehrslärm wurde von ihren Seufzern überlagert.
    Winter entspannte sich in seinen Armen, müde und glücklich.
    Sie machten einen Fehler. Doch jetzt, wo er sie so nah spürte, konnte Rhys sich nicht einmal mehr erinnern, wieso es falsch sein sollte.
    »Schlaf«, flüsterte er leise und seine Lippen berührten sanft ihre Haut.
    Winter wollte eigentlich nicht schlafen, aber sie fühlte sich erschöpft und in Sicherheit …
    Als ihre Atemzüge schwerer und regelmäßiger wurden, lächelte Rhys. Er blieb neben ihr sitzen und wachte über sie.
    Winter Starr war schon wieder weggelaufen.
    Störrisches, ungezogenes Mädchen
, dachte Darran Vaughan bei sich.
    Doch diesmal war auch Llewelyn verschwunden, und es war eher unwahrscheinlich, dass es sich dabei um einen Zufall handelte.
    Als er es dem Großmeister mitteilte, lachte er. Doch Vaughan fand es gar nicht komisch, insbesondere weil er die Angelegenheit ausbügeln musste. Und Hywel Llewelyn zu informieren war alles andere als angenehm …
    »Habt ihr eine Ahnung, wo sie sein könnte?«, fragte er Griffith Chiplin, ohne von seinen verschränkten Händen aufzublicken.
    Chiplins Nervosität reichte für zwei. Seit er Vaughans Büro betreten hatte, paffte er wie eine Lokomotive an seiner Pfeife und rückte sich laufend die Brille auf der Nase zurecht.
    Vaughan verstand ihn gut, überließ aber lieber Chiplin die Rolle der personifizierten Beunruhigung.
    »Wenn ich es wüsste, hätte ich sie bereits zurückgeholt …«
    »Könnte sie vielleicht wieder in London sein?«
    Griffith klopfte die Asche aus dem Pfeifenkopf in den Aschenbecher. Das Geräusch machte Vaughan rasend.
    »Rechtsanwältin Bray ist bereits auf der Suche. Sollte Ihr Junge dem Mädchen etwas angetan haben, Vaughan …«
    Der Satz machte ihn noch rasender.
    »Warum schieben Sie alle Verantwortung auf ihn?«
    »Weil er die Regeln kennt. Winter hat diesbezüglich keine Erziehung bekommen.«
    »Glauben Sie mir, Chiplin, Winter Starr ist ein helles Köpfchen, und ganz bestimmt nicht einfach ein Opfer in dieser Geschichte.«
    Griffith Chiplin fuchtelte mit der Pfeife in der Luft herum.
    »Dann ist sie schlicht verrückt!«, rief er.
    Vaughan sah das nicht viel anders.
    Es waren fünfzehn Jahre vergangen, seit der Rat den Pakt unterzeichnet hatte, und jetzt, wo seine Erneuerung bevorstand, riskierten zwei Jugendliche, ihn platzen zu lassen …
    »Der Ratsälteste Lochinvar hat mir die ganze Angelegenheit anvertraut, doch ich fürchte, es wird trotzdem Auswirkungen haben.«
    »Ich bin nicht so dumm, das Gegenteil zu glauben, Vaughan«, erwiderte der Mann mit einem angespannten Lächeln.
    Er verabschiedete sich eilig. Es gab nicht mehr viel zu sagen.
    Der Lehrer hing seinen Gedanken nach.
    Iago Rhoser war Winter Starr auf den Fersen, und sie hatte ihm dazu den besten Vorwand geliefert. Die Familien würden das ganze Land auf den Kopf stellen, um sie und Llewelyn zu finden, und der Orden ebenfalls.
    Es war nicht verwunderlich, dass der Großmeister ihn ebenfalls mit einbezogen hatte.
    Und damit wurde das Ganze zu einem Wettrennen. Insbesondere wenn der Rat offenbar nicht mehr geschlossen handelte wie früher.
    Gareth verschwand um die Ecke, gerade noch rechtzeitig, um nicht mit seinem Vater zusammenzustoßen, der aus Vaughans Büro kam.
    Er hatte an der Tür gelauscht und jedes Wort ihrer Unterhaltung mitbekommen, obwohl ein stechender Schmerz in der Brust ihm ankündigte, dass die Traurigkeit ihn gleich anspringen und mit Stilettoabsätzen auf seinem Herzen herumtrampeln würde.
    Er war verletzt, obwohl es idiotisch war, denn im Grunde hatte er immer gewusst, dass sie Llewelyn liebte.
    Und trotzdem hatte er Volltrottel die Hoffnung nie aufgegeben, und noch immer hatte er keine Lust dazu.
    Twpsyn!
, beschimpfte er sich, aus purer Lust, seine Wut abzureagieren.
Du Blödmann!
    Sie war mit Llewelyn durchgebrannt, weil Llewelyn den Mut gehabt hatte, an ihrer Seite zu bleiben.
    Und wo warst du unterdessen? In einer Ecke, um dich selbst zu bemitleiden und deine Wunden zu lecken!
    Gareth wählte zum x-ten Mal Winters Nummer und war beinahe erleichtert zu hören, dass ihr Handy ausgeschaltet war.
    Er würde sie nicht finden, aber möglicherweise auch die anderen nicht …
    Habt ihr wenigstens einen Plan?
    A n der U-Bahn-Station Piccadilly stieg Iago Rhoser aus, perfekt gestylt als Londoner Geschäftsmann: grauer Anzug, Regenschirm und Aktenkoffer in der

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