Winterkaelte

Name auch immer bekannter. Dort sind ehemalige Pornodarsteller sogar in der Politik tätig oder als Promis auf roten Teppichen zu finden. Wäre das nichts für dich?«
    »Nein«, sagte Elena bestimmt, »Wenn ich aufhöre wird Delana Dark sterben und ich werde vergessen werden. Ich habe jetzt schon genug Geld um mir keine Sorgen mehr machen zu müssen. Ich werde wieder zurück nach Haus gehen und dort etwas studieren. Vielleicht Psychologie oder Marketing. Immerhin hätte ich da einiges an Erfahrung.«
    »Meine Tür steht dir immer offen«, meinte Jack, »Auch nach dem Ausstieg. Ich könnte eine Partnerin brauchen. Immerhin werde auch ich nicht ewig leben und dein Name würde sich sehr gut neben meinem machen.«
    »War das ein ernstgemeintes Angebot?«, fragte Elena erstaunt.
    »Sehe ich aus, als würde ich scherzen?«, antwortete Jack mit einer Gegenfrage.
    »Du siehst mich sprachlos. Also das wäre natürlich großartig. Was wird es mich kosten?«
    »Das liebe ich an dir«, lachte Jack Kinsey laut, »Immer direkt auf den Punkt. Für 500.000 Dollar kannst du dich in die Agentur einkaufen. Ich brauche das Geld für eine Vergrößerung. Ich möchte außerdem eine Sparte abseits der Pornoindustrie aufbauen.«
    »Was kriege ich dafür?«
    »Ein Gehalt, das geringfügig kleiner ist als meines, 10% Gewinnbeteiligung, Firmenwagen und so weiter. Du bist dann das Aushängeschild und bist für den Kundenfang zuständig. Eventuell findest du ja ein paar Talente in Europa. Für einen alten Mann wie mich ist das eine sehr anstrengende Reise.
    Ich könnte mir dich gut vorstellen. Bei Castings, legst du selbst Hand an. Das könnte eine gute Filmreihe abgeben. Und wenn du nicht willst, dann siehst du einfach nur zu. Du hast viel Erfahrung in dem Gebiet. Du kannst den potentiellen Marktwert eines Mädchens gut einschätzen.«
    »Ich dachte eher an eine Beteiligung von 50%, immerhin investiere ich verdammt viel Geld in deine Firma. Außerdem will ich die Geschäftsberichte der letzten Jahre sehen und einen Forecast für dieses Jahr. Mitarbeiterzahlen etc. du weißt worauf ich hinauswill. Bevor ich dir mein Geld in den Rachen werfe, will ich wissen worauf ich mich da einlasse.«
    »50%?«, rief Jack aufgeregt, »Du bringst mich noch ins Armenhaus. Mehr als 15% sind nicht drin.«
    Elena wusste, dass er vermutlich nicht höher als 20% gehen würde, doch vielleicht war doch noch ein bisschen mehr drin. Doch sie musste erst einmal nachgeben.
    »40%«, sagte sie daher.
    »20%.«
    »35%.«
    »22,5%. Damit hast du mein Maximum erreicht. Überleg dir das mal. Wir hatten letztes Jahr einen saftigen Gewinn von 200.000$. Das wären 45.000$ für dich, zuzüglich zu deinem normalen Gehalt. Nicht schlecht für so wenig Arbeit. Du müsstest nur für neue Kunden sorgen, den Rest übernehmen meine Mitarbeiter.«
    »45.000$ klingen gut«, gab Elena zu, »Doch 50.000$ klingen besser. Gib dir einen Ruck. 25% und ich bin dein.«
    Jack schlug so schnell ein, dass sich Elena über den Tisch gezogen fühlte. Doch noch war nichts verloren. Das Gehalt würde noch ausverhandelt werden und auch die Zulagen und sonstigen Vergünstigungen, würden bestimmt noch auf der Tagesordnung stehen.
    Da sie auch einige Aufträge abseits der Pornoindustrie hatte, waren auch die oft gut bezahlt. Erst kürzlich hatte sie eine kleine Sprechrolle in einer Soap, wo sie über zwölf Folgen einen der Darsteller besucht hatte.
    Elena war zu sehr Realistin um sich einzubilden, eine bekannte Schauspielerin werden zu können, doch es gab auch Beispiele, wo es anders gelaufen war. Sie erinnerte sich an die deutsche Darstellerin, deren Pornovergangenheit von den Boulevard-Medien hervorgezerrt worden war, als ein Film mit ihr auf der Berlinale einen Preis gewann. Leider war ihr der Name entfallen.
    Allerdings war das Mädchen eine talentierte Schauspielerin und hatte es sogar zu einer Rolle in der Fantasy-Serie 'Game of Thrones' gebracht. Warum also nicht.
    »Dein Anwalt soll sich bei meinem melden«, sagte sie schließlich, »Allerdings muss ich dann die Verwaltung meines Geldes von dir abziehen. Ich will da keinen Interessenskonflikt haben.«
    »Verständlich. Bedauerlich, aber verständlich.«
    »Was täte ich nur ohne dich?«, fragte Elena schmunzelnd.
    »Vermutlich würdest du die Welt regieren oder zumindest einen Konzern leiten. Den Biss dazu hättest du«, antwortete Jack nachdenklich.

    Lea freute sich über das Angebot von Jack und vor allem darüber, dass Elena ankündigte mit