Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Winterkaelte

Winterkaelte

Titel: Winterkaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie M. Schwartz
Vom Netzwerk:
Wohnung bin.«

    Es wurde ein entspannter und lustiger Abend. Alexander bewunderte Andreas Haus und konnte gar nicht glauben, was sie dafür bezahlt hatte. Es war ein gerade einmal drei Jahre altes Einfamilienhaus mit großem Garten am Rande des Ortes. Anscheinend war es über eine Gläubigerversteigerung in Besitz der Gemeinde gelangt, die es wiederrum zu einem Spottpreis verkaufte.
    »Unten hast du nur die Praxis?«, fragte Alexander, als sie wieder im großen Wohnzimmer saßen.
    »Nein, da sind noch zwei Räume, die wohl als Küche und Schlafzimmer geplant waren. Das eingebaute Badezimmer dient in der Praxis als Toilettenersatz. Das Untergeschoss ist aber auch größer. Etwa 150m² Fläche.«
    »Wow«, meinte Alexander, »Mehr fällt mir dazu nicht ein. Und du wohnst hier ganz alleine. Du könntest eine Partnerin samt Kind unterbringen und es bliebe noch immer genug Platz für die Praxis, ein Spielzimmer, Arbeitsräume für euch beide und ein Verlies im Keller, für die ganz versauten Spiele.«
    Andrea lachte, doch Alexander wusste, dass sie mit diesem Lächeln nur ein Schild errichtete. Genau danach sehnte sie sich. Nach einer Partnerin und zur Krönung vielleicht sogar noch ein Kind. Ersteres wäre weniger das Problem, doch ein Kind war für sie kaum möglich.
    »Alexander«, sagte sie schließlich leise, »Könntest du dir vorstellen, noch ein paar Mal mit mir zu schlafen?«
    Der Gefragte war so überrascht, dass er sich am Tee verschluckte und zu husten begann. Es dauerte Minuten, bis er sich wieder beruhigt hatte.
    »Der Hintergrund wäre folgender«, führte Andrea näher aus, »Ich wünsche mir ein Kind. Noch nicht jetzt, erst in ein paar Jahren. Und dazu brauche ich einen Mann. Künstliche Befruchtung ist zur Zeit für jemanden wie mich nicht möglich, denn da muss man eine Ehe und weiß Gott was noch alles vorweisen. Das wäre meine einzige Chance.«
    »Das kann ich dir nicht versprechen«, antwortete Alexander, »Ich fühle mich geehrt. Doch ich denke, das ist auch ohne Sex zu schaffen. Du bräuchtest nur mein Sperma. Allerdings wäre mir nicht wohl dabei, wenn ich wüsste, dass irgendwo mein Kind herumläuft und ich hätte keinen Kontakt zu ihm.«
    »Der Kontakt wäre ja keine Frage. Den könnte man natürlich herstellen. Außerdem hättest du dann ja keine emotionale Bindung zu dem Kind. Zumindest nicht mehr, als zu mir. Es wäre nur Teil deiner DNS.«
    »Immerhin, Teil von mir. Ich weiß es nicht. Und ich will es dir nicht versprechen. Frag mich noch einmal, wenn es soweit ist. Wer weiß schon, ob ich überhaupt dazu in der Lage bin Kinder zu zeugen.«
    Er lachte trocken.
    »Ich wollte immer eine Familie haben. So richtig Vater, Mutter, Kind, wie man es im Kindergarten spielt. Naja, in meinem Fall wohl Mutter, Mutter, Kind.«
    »Ich sehe, was ich tun kann. Du hast noch ein paar Jahre. Vielleicht gehen die Politiker auch hierzulande mal mit der Zeit und erlauben endlich gleichgeschlechtliche Ehen und da dann auch Adoptionen. Immerhin schafft man das in Lateinamerika, aber im christlichen Österreich ist das nicht möglich.«
    »So etwas wäre mein Wunschtraum«, meinte Andrea schmunzelnd, »Leider wird es wohl ein Traum bleiben. Aber ein schöner.«

9.
    Wieder einmal hatte sie Jack Kinsey viel zu verdanken. Elena saß in seinem Büro in Hollywood und blickte durch die halb geschlossenen Jalousien nach draußen. Irgendwo dort unten wartet Lea auf sie.
    Es war noch immer unglaublich, doch Elena hatte sich tatsächlich in die junge Tätowiererin verliebt. Sie berührte die Schauspielerin auf so vielseitige Art und Weise. Viel tiefer, als je ein Mann zuvor das getan hatte.
    Nach der Convention in Vegas hatte Elena sie mit zu einem Dreh genommen. Zwar wirkte Lea etwas fehl am Platze, doch sie hielt sich im Hintergrund und versuchte möglichst niemanden zu stören, während ihre Partnerin vor ihren Augen Sex mit zwei Männern und einer Frau hatte.
    Schnell war auch bei ihr der letzte Rest von Glamour oder Erotik angesichts eines solchen Drehs verschwunden. Es war einfach zu geschäftsmäßig, der Ton zu wenig sinnlich. Lea konnte sich nicht vorstellen so etwas zu machen, auch wenn sie das Gefühl hatte, dass Elena es in gewisser Weise genoss.
    Überhaupt schien es ihr nur dann möglich zu sein, ihren Kopf abzuschalten, wenn sie betrunken oder high war oder während des Sex. Es schien jedes Mal mehr eine Bestrafung zu sein, als wirklich Spaß zu machen.
    Lea wirkte wie ein Anker und hielt Elena auf dem

Weitere Kostenlose Bücher