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Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Titel: Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catharina Ingelman-Sundberg
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einen Moment lang ruhig, doch dann rief sie: »Du liebe Zeit, eins haben wir ja völlig vergessen«, und schlug die Hände vors Gesicht. » Das Geld im Fallrohr! «
    »Vergessen? Nein, überhaupt nicht«, antwortete Märtha. »Ich kläre euch später auf, jetzt müssen wir losfahren. Rein ins Auto mit euch!«
    Sie beeilten sich wirklich. Doch es war nicht einfach, denn die Bilder standen im Weg, und sie mussten sich hineinquetschen. Als Anders die Kofferraumtüren schließen wollte, zögerte er, zeigte auf die Kunstwerke und grinste.
    »Die Seniorengang hat wieder zugeschlagen.«
    »Seniorenpower«, prustete Anna-Greta, und die anderen plapperten fröhlich durcheinander. Märtha fuhr die Scheibe herunter.
    »Tut mir leid, dass wir dich mit der Drecksarbeit alleine lassen«, sagte sie und startete den Wagen. »Aber wie gesagt, du bekommst ja Geld dafür. Vielen Dank jedenfalls und viele Grüße an Emma.«
    »Die richte ich aus, und dann putze ich und bringe den Staubsauger und die Gefrierboxen zum Recylinghof«, sagte Anders.
    »Du armer Junge«, sagte Stina. »Komm uns bald besuchen, dann können wir Emma und dich entlohnen. Was machen wir eigentlich mit dem Sprinter?«
    »Wie wir es gesagt haben. Wir stellen ihn in Arlanda auf den Kurzparker-Parkplatz «, sagte Märtha und schloss ihre Fensterscheibe. »Das merken die frühestens in einer Woche, und bis dahin sind wir über alle Berge.«
    »Wenn ich ihn nicht vorher schon hole«, murmelte Anders.
    »Gut, dann fahren wir«, meinte Snille.
    »Nein, einen Moment noch«, sagte Stina und stieg noch einmal aus. Sie nahm Anders fest in die Arme. »Pass gut auf dich auf, mein Junge, und gib Emma etwas ab. Und vergiss nicht, ihr und der kleinen Malin Grüße von mir zu bestellen.« Sie steckte ihm noch ein Bündel Scheine zu.
    »Das ist ein kleiner Vorschuss, und denk daran, dass ihr beide noch reicher werdet, wenn ihr das ganze Erbe bekommt. Wenn ihr aber die Million verplempert, bekommt ihr gar nichts. Keinen Cent!«
    »Ja, Mama, ich weiß«, lächelte Anders und drückte sie innig.
     
    Als die fünf Arlanda erreichten, waren sie ziemlich aufgekratzt. Bislang war alles planmäßig gelaufen, und nun wollte keiner im Zieleinlauf straucheln. Sie versuchten, die Ruhe zu bewahren, und bewegten sich langsam und bedächtig auf den Check-in-Automaten zu. Mit den Tickets gab es keine Probleme, denn sie hatten es schon geübt, diese scheußlichen, unpersönlichen Automaten zu bedienen, jetzt gelang es ihnen sogar, die Bänder für das Gepäck selbst auszudrucken. Ihre Koffer hatten nicht mehr als das zulässige Gewicht, und da sie alle das Logo Seniorenpower trugen, riefen sie ein Lächeln beim Personal hervor. Das Check-in verlief bis dahin reibungslos, aber sie hatten ja noch die Bilder.
    »Glaubst du, die lassen uns damit ins Flugzeug steigen?«, fragte Stina und zeigte auf Anna-Gretas abstraktes Gemälde, das aussah wie eine Frau von hinten mit Schleife und verhedderten Haaren. Auf dem Bild waren ziemlich viele Farbschichten aufgebracht, um die unzähligen Scheine zu verbergen. Aber das Kunstwerk an sich war nichts Besonderes. Es war ehrlich gesagt fürchterlich. Anna-Greta sah die betretenen Mienen ihrer Freunde.
    »Hier geht es doch nicht um die Qualität des Bildes, sondern ob seine Größe die Bedingungen fürs Handgepäck erfüllt.«
    Die anderen Bilder waren in Wahrheit nicht viel besser, doch sie waren farbenfroh, gut verpackt und überschritten das vorgegebene Maß nicht um einen Zentimeter.
    »Oh, Sperrgut«, sagte die junge Frau beim Check-in und begann schon, etwas auszufüllen. Aber als sie Anna-Gretas Kunstwerk betrachtete, wurde sie unsicher.
    »Bei dem weiß ich nicht«, sagte sie.
    »Um das Bild mache ich mir schreckliche Sorgen«, sagte Anna-Greta und streichelte mit zittriger Stimme von außen über den Rahmen. Sie hatte einige Schichten Farbe über die Leinwand gelegt und hatte es mit dem Messer einmal quer geschlitzt wie bei einem echten Lucio Fontana. Dabei hatte sie an die Scheine gedacht, die sie später wieder herausnehmen wollten, so war es ja leichter.
    »Sie fliegen nach Barbados, wie ich sehe«, sagte die Dame am Schalter.
    »Ja, nach Bridgetown. Dort haben wir unsere Ausstellung.«
    »Wunderbar. Und ich sehe, Sie fliegen Businessclass. Ich werde die Stewardessen bitten, sich um das Bild zu kümmern. Wie schön, dass auch Senioren malen. Ohne Künstler würde unsere Gesellschaft ihre Seele verlieren.«
    »Die haben wir schon verloren«, murmelte

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