»Wir haben soeben unsere Reiseflughöhe vergessen«
für die Crew zu ordern.
Bitte merken: Auf keinen Fall den Piloten eines Privatjets heiraten.
Eigentlich sollte ich nur diesen einen Flug nach Vegas absolvieren, doch als die Flugbegleiterin, die sonst für Mark arbeitete, keine Zeit hatte und man keinen anderen Ersatz in Dallas fand, rief der Pilot, der mir verboten hatte, ihn jemals wieder zu Hause anzurufen, bei mir zu Hause an. Er fragte, ob ich Marks Flug nach D. C. übernehmen könne.
»Lass mich mal kurz in meinen Dienstplan sehen«, sagte ich, hielt den Atem an und tat, als würde ich in meinem Kalender blättern. Er sollte ruhig ein bisschen schwitzen, bevor ich ihm zusagte.
Auch dieser Job war herrlich komfortabel – die Maschine flog sogar eigens nach New York, um mich abzuholen! Manche Airlines verbieten ihren Mitarbeitern, Nebenjobs zu haben, völlig egal, was es für welche sind. Meine gehört zum Glück nicht dazu. Es ist bei meiner Fluggesellschaft (wie bei fast allen anderen auch) zwar nicht gestattet, für die Konkurrenz zu arbeiten. Aber sollte es hart auf hart kommen, konnte ich immer noch argumentieren, dass Mark Cuban nicht als Fluggesellschaft gelten könne. Schließlich war er nur eine Privatperson – die eben zufällig ein Flugzeug besaß.
Nachdem ich die Kabine für unseren Flug nach D. C. vorbereitet hatte, sah ich vier riesige Gestalten auf die Maschine zukommen. Ich hatte noch nie im Leben so große Männer gesehen. Jahre zuvor hatte ich bereits mit Magic Johnson fliegen können, der einer der angenehmsten Passagiere überhaupt war. Leider musste unser Flug nach Los Angeles unvorhergesehen in Long Beach landen, wo er trotz allem geduldig Hunderte von Autogrammen gab. Am Ende war er der Letzte, der sein Gepäck vom Band nahm und ging. Obwohl ich einer der größten Magic-Fans überhaupt bin, ist Basketball im Allgemeinen nicht so mein Ding. Deshalb hatte ich auch keine Ahnung, wer die Männer waren, die da die Bordtreppe heraufkamen. Erst später erfuhr ich, dass es sich um Dirk Nowitzki, Steve Nash und Michael Finley handelte (ich habe vergessen, wer der Vierte im Bunde war, tut mir leid!). Einen Moment lang spielte ich mit dem Gedanken, meine Schwester mit dem Kleinsten von ihnen zu verkuppeln. Mit seinen eins einundneunzig wirkte er neben den beiden anderen fast schmächtig. Zum Glück brachte ich nicht den Mut auf, ihm von meiner Schwester vorzuschwärmen, denn sie mag zwar ein bildhübsches Mädchen sein, aber eine Liz Hurley ist sie dann doch nicht. Und genau die sollte wenige Wochen später auf den Zuschauerrängen mit ihm kuscheln. Als ich Dirk, den Jüngsten und Größten der vier, begrüßte, reichte mein Kopf gerade einmal bis zu seiner Hüfte. Nicht viele Flugbegleiterinnen können von sich behaupten, sie hätten sich schon mal mit dem Schritt eines Passagiers unterhalten. So viel zum Thema Peinlichkeit. Aber es gab nur zwei Möglichkeiten: Entweder ich zog es durch, oder ich holte mir eine Genickstarre, was für meinen regulären Job alles andere als günstig gewesen wäre. Ich entschied mich daher für die etwas peinlichere, aber risikofreie Variante. Und erst die Füße dieser Typen! Ihre Schuhe sahen aus, als würden sie mindestens zehn Kilo wiegen. Die vier erinnerten mich ein bisschen an Zirkusclowns, die in winzigen Autos durch die Manege fahren. Nur dass wir uns hier nicht in einem Auto befanden, sondern an Bord des Barbie-Jets. Mit mir als Zwergen-Flugbegleiterin. Es war nett, sich zur Abwechslung mal klein und zierlich zu fühlen.
Am verblüffendsten jedoch waren die Manieren dieser vier Riesen. Noch nie zuvor – und niemals wieder danach – war ich mit so großem Respekt behandelt worden. »Bitte«, »Danke«, »Ja, Ma’am« und »Nein, Ma’am«, so ging es die ganze Zeit. Das erstaunte mich ziemlich, zumal ich nur wenige Jahre älter war als sie. Ich entwickelte fast Muttergefühle für diese Männer, und als sie während des Flugs einschliefen, dimmte ich die Lichter in der Kabine herunter und breitete extralange Decken über ihnen aus.
Diese beiden Trips nach Vegas und D. C. waren die einzigen, die ich für Mark absolvierte. Sechs Teilstrecken innerhalb von zwei Monaten. Mehr nicht. Aber es war die aufregendste Zeit meiner gesamten Karriere, und ich werde mich noch daran erinnern, wenn ich alt und grauhaarig bin. Als absoluter Lieblingsflug rangiert dabei der zweite Flug nach Vegas, wo wir Brian und seine Freunde abholen sollten. So ganz ohne Passagiere an Bord fühlte ich mich, als würde das
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